Ach ja, stimmt. Hm, das wäre dann zumindest schon mal eine mögliche Erklärung. Aber wenn es auch nicht läuft … aber Du hattest doch früher auch XP mit Sp2 und da ging es normal. Oder?
13.50 Uhr, Maggie
Maggie lächelte schwach, als sie sah wie Renees Hand zu ihrem Bauch wanderte und sie wusste genau, was in dem Moment in Renee vorging. Es irritierte zwar, weil sie die Staatsanwältin immer für Gefühlskalt und emotionslos gehalten hatte, aber sie wusste auch, was ein Kind, das in einem heranwuchs auslösen und was Hormone verändern konnten. Da würden selbst die abgebrütesten Frauen lammfromm. Aber so wie es aussah, war Renee noch mitten in diesem Umbruchsprozess und der Moment war schneller wieder weg, als er gekommen war. Stattdessen sah Maggie die Sorge, von der sie selber gerade gesprochen hatte und es tat ihr Leid, dass sie wahrscheinlich Schuld daran trug und erst Auslöser für die Sorge gewesen war. Aber sie wollte Renee nur helfen und ihr deutlich machen, was sie riskierte, wenn sie sich mehr um Garret sorgte, als um ihren eigenen Körper und ihr Kind. Das ging manchmal eben nur mit einer Schocktherapie, die erst wehtat und späte erst half. Trotzdem lächelte Maggie entschuldigend und musste dann gleich seufzen, als Renee wieder auf Garret lenkte und dabei bei ihr ein paar unschöne Erinnerungen weckte, die sie gerne weiter verdrängt hätte. Und ob Renees Vermutung wirklich stimmte, konnte sie nicht mal sagen, weil sie selber nicht wusste, was in Garret genau vor sich ging. Und weil sie eben immer noch nicht wusste, was genau passiert war. „Doch, ich … ich kann mir schon vorstellen, dass er einfach Angst hat und … versucht, emotional auf Abstand zu gehen, weil er Angst hat, noch mal … ein Kind zu verlieren“, sagte sie schließlich leise und hoffte, dass Renee das für den Moment reichte und sie ihr nicht noch jedes Detail aus dieser schlimmen Zeit damals darlegen musste, damit Renee verstand, warum Garret vielleicht nicht so viel Interesse zeigte, wie er wirklich innerlich verspürte. Und dass er damals – mit ihr zusammen – Schwierigkeiten gehabt hatte, in den ersten Stunden und Tagen so für Abby da zu sein, wie man es für ein Neugeborenes war; einfach aus Angst, sie auch zu verlieren und an den Schmerzen zu zerbrechen. Vielleicht würde Renee es eines Tages alles erfahren und verstehen. Vielleicht von ihr - wenn sie bereit dazu war. Vielleicht sogar von Garret selber oder von Abby. Oder vielleicht auch gar nicht. Das konnte Maggie jetzt beim besten Willen nicht sagen.
Ja, da hatte es dann irgendwie funktioniert. Mit denselben Einstellung, die ich jetzt auch verwende. Schon sehr komisch.
13.50 Uhr, REnee, Abby
"Ich dränge ihn nicht," sagte REnee mit einem Lächeln. Warum sie das Gefühl hatte sich oder irgendetwas, das mit ihrem Kind zusammehing verteidigen zu müssen wusste sie nicht, auch nicht wieso sie Maggie versichern wollte, dass sie mit Garret vorsichtig umging, umgehen würde... Vielleicht lag es einfach an dem sensiblen Thema. "Er.. kann sich so viel Zeit lassen damit klarzukommen wie er möchte."
"Okay... das... das ist zu viel," murmelte Abby, die die ganze Zeit schweigend nebenher gelaufen war und erst schockiert darüber gewesen war, wie ihre Mutter mit Renee umging und dann auch noch einfach so, das Thema "Bruder" anschnitt, ohne Rücksicht auf sie zunehmen... Sie war deswegen nciht aufgebracht oder wütend, nur... es war so viel heute passiert, da wollte sie nicht auch noch dabei zuhören müssen, wie sie über das Kind sprachen, mit dem sie sich noch nicht besonders auseinandergesetzt hat. "Ich.. ich geh mal vor und schau nach Dad... auch wenn er mich garantiert nicht sehen möchte.. aber egal.... ich seh mal nach ihm".
Renee seufzte leise, als sei Abby hinter her sah, aber sie aufhalten getraute sie sich nicht. Sie konnte sie verstehen und sie hatte auch nichts dagegen, dass sie ging und sie mit Maggie alleine ließ.
Komisch. Aber vielleicht gab es zwischenzeitlich ja noch ein XP Update, was es damals noch nicht gab, das die Ports blockiert
13.50 Uhr, Maggie
Mist! Maggie fluchte innerlich, als Abby sich plötzlich zu Wort meldete, verkündete, dass sie nichts mehr hören wollte und es lieber vorzog, zu ihrem Dad zu gehen, der wahrscheinlich eh nicht mit ihr sprach, als weiter Zeuge dieses seltsamen Gesprächs zu werden. Und Maggie konnte sie sogar sehr gut verstehen. Sie wusste ja selber nicht genau, was sie hier warum und wie tat. Nur dass sie etwas tat, worüber sie vor ein paar Stunden noch gelacht hätte, wenn es ihr jemand so prophezeit hätte. Aber sie konnte es nicht ändern, und obwohl sie sich bei der Wahl zwischen Renee und Abby jedes Mal ohne zu zögern für ihre Tochter entschieden hätte, sah sie Abby nur nach und schluckte ein "Abby" herunter, mit dem sie sie vielleicht hätte aufhalten können. Abby war ihr wichtig, aber dieses Gespräch hier war es auch. Und es war ja nicht so, dass Abby weglief. Sie ging nur schon mal vor und blieb und Reichweite bei Garret. Deswegen konnte Maggie es vertreten, sich in dem Fall für Renee zu entscheiden und zu versuchen, die Sache zwischen ihr und Garret ein wenig zu kitten. Garret hatte schon ein Kind, das mehr oder weniger alleine aufgewachsen war. Das reichte. Er musste nicht noch ein zweites Kind mit demselben Schicksal haben. "Das ist sehr mutig von Ihnen", sagte sie, nachdem Abby außer Hörweite war. "Dass Sie ihm ... Zeit lassen wollen. Nur lassen Sie ihm nicht zu viel davon. Drängen bewirkt zwar bei ihm garantiert das Gegenteil vom gewünschten Ergebnis, aber wenn er zu viel Freiraum hat, gewöhnt er sich schnell daran und andere Dinge fangen an, sich in den Vordergrund zu drängen und wichtiger zu werden. Ich will ihm nicht unterstellen, dass er sie darüber vergisst, aber ... nun ja, Garret ist auch ein bequemer Mensch, der gerne den Weg des geringsten Widerstands geht. Besonders wenn dieser Widerstand auf Gefühlen beruht. Da sind Überstunden schon mal willkommener, als nach Hause zu fahren und dort mit Problemen zu kämpfen, die ihn persönlich betreffen. Zumindest war es damals oft der Fall. Anfangs habe ich ihn noch gedrängt, nicht so viel Zeit im Institut zu verbringen, mit dem Ergebnis, dass er es erst Recht getan hat. Dann habe ich versucht, ihn aus Dingen herauszuhalten, die ich selber gelöst habe, statt darauf zu warten, dass er sie mal anpackt. Und statt aufzuwachen oder sich einzugestehen, dass er einen Fehler machte, hat er einfach seine neue 'Freiheit' genossen und noch mehr gearbeitet. Bis wir ihn dann irgendwann ganz verloren haben. Ich möchte ... ich will unsere Ehe nicht mit dem vergleichen, was Sie haben oder behaupten, dass er sich nicht ändern kann, nur ... nur einen Rat geben und Sie ... warnen, nicht dieselben Fehler zu machen, die ich damals gemacht habe. Wenn Sie mir das erlauben", fügte sie noch leiser und unsicher hinzu, während sie den Blick senkte und dann leise seufzte.
Keine Ahnung So die letzte Runde, wir sind etwas im Streß
13.50 Uhr, Renee
Renne zog mit einem scharfen Luftholen die Lippen kurz ein und sah Maggie gequält an. Da waren sie doch längst angekommen. Garret und sie. Nur wie sollte sie das Maggie gegenüber andeuten, bei der sie noch immer nicht sicher sein konnte, ob sie nur höfflichen small talk führte, oder wirklich interessiert war.
"Ich.. weiß," sagte sie schließlich nach dem sie kurz gezögert hatte. Ihre Stimme klang dabei alles andere als sicher und Renee verfluchte das leichte Wackeln darin. Nicht hier und nicht jetzt und schon gar nicht vor Maggie... aber sie hatte da ein paar Dinge gesagt, von denen es weh tat zu wissen, dass sie sich wiederholten. Brutal wiederholten. Wie sollte sie da nicht langsam die Fassung verlieren? Die Kraft, den Mut... was auch immer sie in den letzten Wochen bewogen hatte tapfer weiterzumachen, den Kopf hoch zu halten und die Zeichen zu ignorieren? Zudemwar Maggie in Bezug auf Garret eine Verbündete. Oder Mitleidende? Ein MItopfer... auf jeden Fall wohl der einzige Mensch auf Erden, der wahrscheinlich wußte, was mit ihnen passierte und wie es in Garret aussah, und in ihr...
"Ich weiß, dass das sehr mutig ist und ich weiß, was passieren kann. Es ist... es ist nett von ihnen, dass sie mir... TIpps geben, wirklich. Ich schätze nur, die kommen zu spät," sie sah Maggie mit einem traurigen Lächeln an und spürte wie der Kloß in ihrem Hals dicker wurde, dieses hoffnungslose Gefühl ihren Magen ausfüllte und sie ganz kurz davor stand ihre Fassung zu verlieren. "Verloren hab ich ihn nämlich schon längst," brachte sie schließlich das Geständnis über die Lippen, dass sie schon den ganzen Tag quälte und das ihr dabei eine Träne ganz ungewollt aus dem Augenwinkel rollte konnte Renee nicht mehr verhindern. Sie wischte sie mit einer raschen, energischen Bewegung weg und biß sich erneut auf die Unterlippe. Der Schmerz half zumindest ein wenig den Kloß im Hals loszuwerden und sich von dem seelischen Schmerz abzulenken. "Es ist nicht besonders mutig von mir loszulassen. Ich schätze in diesem Fall bin ich zur Abwechslung mal diejenige, die den Weg des wenigsten Widerstandes geht..."
Maggie war ein wenig geschockt, als Renee plötzlich so … menschlich wurde und neben ihr fast zusammenbrach und ihr mehr sagte, als sie je hatte wissen wollte. Zumindest jetzt. Vor ein paar Wochen hätte sie sich vor Schadensfreude ins Fäustchen gelacht, aber das war vorbei. Jetzt empfand sie nur noch tiefes Mitleid und eine Verbundenheit zu Renee, von der sie niemals gedacht hätte, dass sie sie für eine von Garrets Partnerinnen empfinden könnte. Aber sie tat es und das erschreckte sie fast noch mehr als Renees Tränen, die sie sich schnell wegwischte. Maggie wusste nicht, was sie tun sollte. Ihr erster Impuls war es gewesen, Renee zu trösten und ihr einen Arm um die Schulter zu legen oder etwas in der Art. Aber dann war sie unsicher geworden, ob es ihr zustand, Renee zu trösten und ob diese etwas überhaupt wollte. Oder ob es ihr nicht lieber war, wenn sie so tat, als hätte sie nichts bemerkt. Aber was, wenn sie so tat, als hätte sie nichts gemerkt, und Renee es dann als Desinteresse empfand und ihr böse war.
Schließlich entschied Maggie sich für den Mittelweg und legte Renee kurz eine Hand auf den Arm, wobei man die Geste auch als Stütze werten konnte, dass sie nicht hinfiel oder stolperte. „Es tut mir Leid, Renee“, sagte sie. „Dass Sie … dass es nicht funktioniert, meine ich. Und dass Sie schon an der Stelle sind, wo ich damals erst nach vielen Jahren war. Dass ich einfach aufgegeben und Garret ziehen gelassen habe. Aber sind Sie … sind Sie sich sicher, dass es das ist, was Sie wollen? Dass Sie nicht nur eine Pause wollen und … es später noch einmal versuchen? Wenn die Sache sich etwas beruhigt hat. Ein Kind groß zu ziehen ist keine leichte Sache. Und wenn man alleine ist, noch mehr. Zumal Sie doch einen zeitintensiven Job haben und … entschuldigen Sie, das steht mir nicht zu und ich sollte … also … mich nicht einmischen. Aber deswegen denke ich, dass Sie sehr mutig sind, diesen Schritt zu gehen. Wirklich. “
Danke.. aber einer geht noch schnell. Aber dann muss ich wirklich die Reste packen.
13.51 Uhr, Renee
Renee hatte ein wenig Mühe nicht zusammenzuzucken, als Maggies Hand so plötzlich auf ihren Arm ruhte, wenn auch nur kurz. Es war unangenehm, dass musste sie schon zugeben, aber irgendwie war es auch tröstlich. Und befremdend. Dabei war dieses Unangenehme auch nicht wirklich in diesem Sinn zu verstehen.. es war einfach merkwürdig, weil sie sich vor Wochen noch bitter böse Worte von Maggie hatte gefallen lassen müssen und jetzt.. so etwas hier. Zum Glück lenkten ihre Worte Renee sogleich wieder von ihren Gedanken ab und sie konnte darauf nur erneut gegen diesen dicken Kloß im Hals ankämpfen, ansatt etwas zu sagen. Sie brauchte einen Augenblick um sich zu sammeln ehe sie mit dem Kopf schüttelte und dann doch wieder nickte.
"Ja finden Sie? Ich weiß nicht ob es mutig ist oder dumm oder gewagt, oder einfach nur das Richtige. Ich weiß ehrlich gesagt nicht mal, was ich eigentlich will. Im MOment denke ich ist es besser, wenn wir getrennte Wege gehen und Garret sich auf seine Familie konzentrieren kann. Und auf das Institut. Ich schätze sie stimmen mir zu, dass er dort genug Baustellen hat. Und ich... Ich kann warten. Er braucht nicht noch mehr Probleme. Und ob diese Pause eines Tages zu mir zurückführt.. nun, dass werden wir sehen, wenn Garret wieder der alte ist, wenn er nicht mehr trinkt und sich massiv selbstzerstört. Ich kann ihm nämlich nicht mehr helfen. Scheinbar will er auch gar nicht meine Hilfe. Er braucht Abby. Er braucht Sie, Annie, seine Freunde.... all die Menschen zu denen er sonst auch geht, wenn er Probleme hat. Zu mir kommt er damit nicht. Ich kann nichts mehr für ihn tun, außer für ihn da sein, aber selbst das war in den letzten Wochen für Garret nicht zwingend notwendig. In solch einer Umgebung möchte ich mein Kind nicht aufwachsen lassen. Ich muss wohl tun, was für den kleinen Kerl in mir das Beste ist, nicht mehr danach handeln was für mich das Beste wäre, schon gar nicht danach, was ich möchte."
:) Und mit Jordan passt es von der Zeit, denke ich ganz gut. Oh je, schnell weg hier ... *g*
13.51 Uhr, Maggie
"Aber wenn Sie unglücklich sind, wird das Ihr Sohn auch merken und nicht glücklich sein, Renee", sagte Maggie leise und benutzte mit Absicht den Vornamen, auch wenn es ihr nicht angeboten worden war. Aber das machte die Sache eher persönlicher und einfühlsamer als wenn sie weiterhin Ms Walcott benutzt hätte. "Er wird es nicht gleich merken, aber später, wenn er etwas älter ist und begreift. Dann wird er Fragen stellen und mit ihnen traurig sein. Wahrscheinlich werden die Fragen dann noch viel unangenehmer sein, als die, die sie jetzt gestellt bekommen. Von mir. Von anderen. Und er wird wissen wollen, warum Sie sich so entschieden haben und was mit seinem Dad ist. Glauben Sie mir, ich habe das mit Abby durchgemacht und ich glaube, sie hasst mich ein wenig für die Scheidung. All die Jahre hat sie geglaubt, Garret wäre Schuld, aber jetzt wo sie erfahren hat, dass ich es war, die aufgegeben hat, hat sie mir die Schuld gegeben und ... das ist keine schöne Erfahrung, Renee. Wirklich nicht. Aber ich möchte Sie nicht überreden, etwas zu tun, was Sie nicht wollen. Sie müssen das am Besten wissen. Und wenn Sie jetzt das Gefühl haben, es wäre besser, zu gehen, dann tun Sie das. Aber machen Sie es nicht endgültig. Schotten Sie sich nicht vollkommen ab. Ich weiß, dass Garret im Moment ... er benimmt sich wie ein Arsch - entschuldigen Sie derbe Ausdrucksweise, aber anders kann man es nicht nennen, um es nicht zu beschönigen. Er ist nicht er selbst und noch schlimmer, was Hilfe annehmen und reden und solche Sachen ist. Aber glauben Sie mir, er braucht Sie. Auch wenn er es nicht zeigt und sich lieber an andere wendet. Er liebt Sie und er ist totunglücklich, dass er Sie nicht haben kann, weil ihn alles andere aufhält. Und gleichzeitig ist er auch froh über diese anderen Dinge, die ihn ablenken und er sich nicht mit Ihnen beschäftigen muss. Ich weiß, das klingt absurd und verrückt, aber so ist er nun mal: Schwer zu durchschauen und absolut nicht zu verstehen." Sie lächelte Renee kurz an und seufzte dann. "Ich wünschte, ich könnte Ihnen sagen, dass Sie sich irren und sich alles nur einbilden, aber dann müsste ich lügen. Und das will ich nicht. Nur geben Sie Garret nicht ganz auf. Das ist alles, worum ich Sie bitte. Für Sie. Für das Kind und für Garret."
*g* War so eien Idee. Im Moment weiß ich noch gar nicht was Jordan tun oder sagen soll
13.51 Uhr, Renee
Renee hatte Maggie aufmerksam zugehört, beim einen oder anderen Mal zugestimmt und auch innerlich leise und still widersprochen. Aber letztendlich war sie mehr damit beschäftigt herauszufinden, ob Maggie ihr nur einen Rat erteilen wollte, oder sie sogar ein wenig aufzumuntern versuchte. Vielleicht war es auch nur der Versuch für Garret zu sprechen, um sie, Renee, in die richtige Richtung zu drängen, die für Garret gut war. Oder es war eine Mischung aus beidem. Auf jeden FAll hatte Renee ein kleines Problem mit Maggies Worten, weil sie nicht so ganz wusste, was sie von ihr jetzt erwartete zu hören und beschränkte sich auch erst einmal auf ein leises Seufzen und auf ein paar langsamere Schritte, als sie dem parkenden Wagen näher kamen.
"Ich ziehe keinen Schlußstrich, auch wenn Garret so tut, als hätte ich das getan," sagte sie dann doch. "Ich gehe nur auf Abstand, um ihm Zeit zu lassen mit sich und ein paar Dingen ins Reine zu kommen. Welches Risiko ich damit eingehe, weiß ich, und ich weiß auch, dass ich keine Garantie darauf habe, dass Garret in ein paar Wochen oder MOnaten noch so bereit wie im Moment, auf ein weiteres Kind oder eine Beziehung ist, dass er zurückkommt. Aber ich denke es ist für alle Beteiligten das beste, wenn es mich und das Kind eine Zeit lang nicht gibt und er tun kann, was nötig ist, ohne ständig ein schlechtes Gewissen zu haben. Wenn er dabei totunglücklich ist, ist das doch gar nicht so schlecht? Traurig für ihn, aber gut für mich zu wissen, dass er mich nicht völlig vergißt," na ja, was rein beruflich unmöglich war, aber sie kannte schließlich auch Garret und wußte, wie schnell es gehen konnte, dass er sich einfach nciht mehr meldete und man sich zwei, dreimal nur noch vor Gericht sah. "Und ob ich traurig bin... ich glaube wenn ich erst einmal selbst ein bisschen Abstand von allem habe, bin ich doch wieder in der Lage all solche Dinge gut zu verstecken. Vielleicht nicht für die Ewigkeit und auch nicht immer vor meinem Sohn, aber ich werde es versuchen müssen. Ich bin leider an einem Punkt angekommen, an dem ich nicht mehr weiß, was ich für ihn tun kann, um ihm zu helfen. Ich überlasse es ihm einfach zum mir zurückzukommen, wenn er soweit ist. Sowohl das 'ob' als auch das 'wann'. Und wenn nicht, gut, dann muss ich mit meiner Entscheidung leben und es irgendwann meinem Kind erklären und mit den möglichen Problemen in den späteren Jahren kämpfen. Ich schätze... wenn er gleich ohne Vater aufwächst, ist es etwas anders, wie wenn man plötzlich seine Familie verliert und seine Zeit braucht, mit dem Verlust klarzukommen, wie in Abbys Fall. Und auch wenn ich.. also... ich schätze zum Thema Abby steht mir ihnen gegenüber nicht zu, etwas zu sagen, aber... ich glaube nicht, dass sie sie hasst. Unterschwellig vielleicht, aber nicht bewußt und nicht mit Absicht. Immerhin hat sie Sie angerufen. Zweimal. Um sie an ihrem Leidensweg namens "Maine" teilhaben zu lassen," Renee lächelte ein wenig. "Ich glaube das tut man nicht, wenn man seine Mutter hasst. Dann ruft man nicht," ja, nicht einmal an Weihnachten und man beschränkte sich auf Besuche an Thanksgiving, seufzte Renee innerlich durch. Aber das waren Dinge, die Maggie weder interessierten, noch etwas angingen. "Aber wie gesagt... um auf Garret zurückzukommen... es liegt dieses Mal an ihm. Ich kann nicht mehr, und ich mag auch nicht mehr kämpfen. Ich mach die Tür hinter mir zu, ja, aber ich schließ sie nicht ab."
"Oh, doch, das tut man", sagte Maggie seufzend. "Man ruft die Mutter an, wenn man einen Verbündeten braucht oder darauf hofft, das eine Elternteil gegen das andere auszuspielen. Wäre nicht das erste Mal und ist in der Vergangenheit oft genug passiert. Auf beiden Seiten …" Und warum Maggie das nun gesagt hatte, wusste sie gar nicht. Sie hatte es nicht sagen wollen und sie hatte erst Recht nicht mit Renee über ihre Tochter sprechen wollen. Denn wie sie schon sagte: Das Thema 'Abby' war ein rotes Tuch zwischen ihnen und würde es auch immer bleiben. Oder zumindest noch eine lange, lange Zeit lang … Deswegen war Maggie auch froh, dass Renee wieder zurück auf Garret kam und ihr weiter versuchte, zu erklären, was sie vorhatte. Leider sah Maggie die Sache etwas weniger optimistisch an und hielt es für weniger klug, wenn Renee wirklich das tat, was sie ankündigte. Denn Garret hatte Probleme damit, zu erkennen, ob eine Tür nur zu war oder abgeschlossen, und wann er eine Tür öffnen sollte und wann nicht. Und in dem Fall … sicher würde es für ihn einfacher sein, wenn er sich erstmal auf Abby und seine Probleme im Institut konzentrieren konnte, aber Renee würde das nicht viel helfen, weil er sich sicher schnell daran gewöhnte, dass sie nicht da war. Selbst wenn er sie noch liebte. Oder es würde ganz anders laufen und er trauerte deswegen, trank womöglich noch mehr - Maggie wollte gar nicht daran denken, was ihr da noch bevorstand - und bekam nichts mehr auf die Reihe, weil ihm einfach der Ansporn fehlte und er kaum noch Sinn sah, morgens aufzustehen und sich anzustrengen, etwas zu ändern. Nur das wollte sie Renee nicht sagen und sie hatte auch sicher kein Recht dazu, sich einzumischen und einen der beiden zu überreden. Außerdem wollte sie das auch nicht. Sie hatte Abby Hilfe entzogen und würde dann garantiert nicht bei Renee anders reagieren. "Ich wünschen Ihnen, dass Ihr Plan funktioniert", sagte sie deswegen nur, lächelte dabei aber. Und sie meinte es auch wirklich so. Ob Renee ihr das nun glaubte oder nicht … "Und ich hoffe, dass … dass Garret nicht zu lange braucht um zu begreifen, was Sie ihm durch diesen Rückzug schenken und ermöglichen. Ich meine, er kann ja nicht zweimal so blind sein, nicht?" Sie grinste kurz, auch wenn das Thema eigentlich ernst war und immer noch weh tat. Sie hatte sich damals auch zurückgezogen und darauf gehofft, dass Garret auffiel, dass etwas nicht stimmte und dass er versuchen würde, etwas zu ändern. Leider vergebens. Aber Garret war ein paar Jahre älter geworden, er hatte mehr Erfahrung und hoffentlich aus alten Fehlern gelernt. Und wenn nicht … nun, dann war das nichts, was sie ändern konnte. Das hier war nicht ihre Baustelle und sie hatte auch so schon Probleme genug, mit denen sie fertig werden musste.
Renee versuchte nicht zu sehr bei Maggies frustrierten Worten über Abby das Gesicht zu verziehen, noch nickte sie, noch deutete sie irgendwie an, dass sie Verständnis hatte oder gar Unverständnis. Denn dass Maggie gleich ihren Themawechsel aufgriff, zeigte Renee mehr als deutlich, dass sie mit ihren Worte rech gehabt hatte und Abby kein Thema zwischen ihnen sein drufte. Für eine sehr lange Zeit... darüber allerdings musste Renee innerlich seufzen. Sie hatte ja nur versuchte Abby ein bisschen zu helfen. So alleingelassen wie sie sich vorhin gefühlt hatte, getrieben zum Weglaufen... und auch MAggie, die trotz ihrer Versuche zu lächeln und nett zu sein einen Ausdruck tiefer Traurigkeit in ihren Augen hatte...
Doch jetzt war es Renee, die sich zu einem Lächeln zwingen musste und zu einem Nicken. "Danke, ich .. ich mache mir einfach erst gar keine großen Hoffnungen, dann tut es hinter her nicht so sehr weh, wenn die Enttäuschung kommt. Und Garret doch so blind ist... aber ich schätze, er weiß, was ich für ihn tu. JEdenfalls klang es danach vorhin. Besser gesagt, er möchte das gar nicht haben, dieses GEschenk. Ich hab ihn dazu gedrängt und er hat...," Renees nächste Worte gingen unter, als ein Wagen mit ziemlich überhöhtem Tempo den Waldweg herunterkam und schlitternd zum Stehen kam, als der Fahrer scharf bremste. Weil er die Kurve nicht bekam, weil ihn die Autos unten irritierten... Es war schwer zu sagen. Alles was sie im Moment zu erkennen war, war eine riesige Staubwolke, die unten alles einhüllte...
Wow, schon das zweite Danke, was sie von Renee bekam ... Maggie konnte es kaum fassen und irgendwie kam es ihr vor, als wäre das alles nur ein Traum - ob schöner oder Albtraum wusste sie dabei nicht - und sie würde gleich aufwachen und darüber schmunzeln, wie ihr Unterbewusstsein ihr da wieder einen Streich gespielt hatte. Doch sie wusste, dass das hier kein Traum war, sondern Realität, sonst hätte der Wagen, der da abgerauscht kam, garantiert ihren Wagen gerammt und damit Garret und Abby in Gefahr gebracht oder sogar getötet. Denn das waren die Art Träume, die Maggie in den letzten Wochen ständig hatte: Es fing harmlos und schön an und endete in einer Katastrophe. Immer. Mal war Abby verschwunden, dann wurde sie getötet. Ein anderes Mal erwischte es Garret oder sogar sie selber. Mal war es die Mafia, mal Mike, mal irgendein dummer Zufall ... aber immer wachte sie schweiß gebadet auf und konnte dann lange Zeit nicht mehr einschlafen. Es sei denn, sie nahm ein paar von ihren Wunderpillen. Dann klappte es meist doch noch, dass sie ein paar traumlose Stunden Schlaf abbekam. Aber das hier ... das war eindeutig kein Traum. Dafür waren die Gefühle zu echt, die Luft zu klar, die Geräusche zu deutlich und der Staub zu trocken. Maggie musste unwillkürlich husten und kniff die Augen zusammen, bevor sie mühsam ein "Was ist dass denn für ein Idiot" herausbrauchte und sich fragte, was jemanden dazu bringen konnte, in einem Urlaubsgebiet, wo die Straße keine richtige Straße war, sondern ein Weg, auf dem Wanderer und Kinder unterwegs waren, so zu rasen wie dieser Idiot es getan hatte.
Die Staubwolke zog bis zu ihnen und Renees Augen fingen an zu tränen, und als es im Hals zu kratzen anfing, unterdrückte sie das Husten, weil es viel zu sehr ihren Körper durchschüttelt hätte und sie traute sich im Moment nicht all zu viel mit ihrer schmerzenden Seite zu. Als sich der Staube in wenig legte, wanderte ihr Blick als aller erstes zu Maggies Wagen um sicher zu gehen, dass es Garret und auch Abby gut ging. Es hatte zwar keinen lauten Aufprall gegeben, trotzdem wollte sich Renee versichern, erst dann sah sie zu dem anderen Wagen, dessen blauer Lack überzogen war von einer dünnen Staubschicht. Als in dem Moment die Wagentür aufging, verzog Renee das Gesicht. Maine war auch für jede Überraschung gut.
"Ist das ... Jordan?", fragte Maggie ungläubig und blinzelte ein wenig mehr, um in dem sich langsam lichtenden Staub genaueres erkennen zu können. Aber tatsächlich. Das war ohne Zweifel Jordan. Nur warum? Und warum kam sie hier so angerast? War etwas passiert. "Ich ... was macht sie denn hier?", fragte sie Renee, auch wenn sie eigentlich wissen musste, dass diese ihr die Frage nicht würde beantworten können. "Ich dachte, nur ihr Bruder und dessen Freundin wären hier. Von Jordan hat Abby vorhin nichts gesagt." Oder hatte sie das überhört?
"Ja, Jordan," leider... seufzte Renee und sah von dem Wagen zurück zu Maggie, die genauso verwundert wirkte, wie sie es selbst war. "Wir wußten alle auch nicht bis eben, dass sie hier ist. Soweit ich weiß, vertritt sie Garret eigentlich im Institut... am besten.. am besten wir fragen sie selber? Und auch nach dem Grund, wieso sie fast alle überfahren hat. Weil ICH mir im Moment keiner Tat bewußt bin..," sie grinste ein wenig schräg und wurde gleich wieder ernst. Denn auch wenn diese unterstellte Absicht zu weit ging, musste etwas passiert sein, wenn Jordan hier war und dazu noch wie ein Henker fuhr.