"Das wünsche Ihnen beiden auch," flötete Jillian und lächelte den beiden kurz zu, ehe sie sich dem nächsten Kunden, dem jungen Mann von vorhin, zuwandte. Abby hatte inzwischen eine zweite Tüte für die wenigen Habseligkeiten ihrer Mutter aufgeschüttelt und alles hineinverfrachtet. Sie hätte ihr die Tüte gerne getragen oder sie ihr gereicht, aber da sie nur eine Hand hatte, die funktionstüchtig war, musste sie so unhöfflich sein, die zweite Tüte stehen zu lassen, um mit ihrer eigenen Richtung Tür zu marschieren. Viel Lust auf Warten oder Kommunikation hatte sie keine mehr. Brachte ja auch gar nichts, wenn sie doch offensichtlich nur im Weg war und störte, und Ärger bereitete und unangenehm war - kurz gesagt jemand war, den man nicht bei sich in der Hütte haben mochte, weil er störte.
Maggie auch nicht. Aber was nicht geht, geht nunmal nicht
16.25 Uhr, Maggie
Maggie sah Abby seufzend nach, als diese ihr einfach die Tüte stehenließ und ohne auf sie zu warten zum Ausgang lief, um den Laden zu verlassen. War ja irgendwie zu erwarten gewesen ... aber Maggie hatte dennoch gehofft, dass Abby zumindest so klug sein würde, auf sie zu warten. Oder so höfflich ... auf jeden Fall so, dass weder Garret, noch Renee gleich schon vom Weiten sahen, das etwas nicht stimmte. Aber da hatte Maggie wohl zu viel gehofft und zu viel Vernunft bei Abby erwartet. Wie so oft schon zuvor. Maggie seufzte erneut, nahm die Tüte hoch und klemmte sie sich unter den Arm, während sie Abby mit großem Abstand folgte. Wenn diese schon flüchten wollte, konnte sie das ruhig tun. Und wenn sie eindeutige Signale senden wollte, dann eben richtig. Ihr war es egal. Wie ihr mittlerweile wieder alles egal war.
Nein und wahrscheinlich ist es auch nur eine natürliche Entwicklung. In Staffel 5 herrschte ja auch Funkstille nachdem sie ihre Kreditkarte und Chad hatte *g*
16.26 Uhr, Abby
Abby ging geraden Weges durch die Schiebetür und auf den WAgen zu, ehe sie doch etwas langsamer wurde, damit ihre Mutter aufholen konnte. Denn was sie jetzt überhaupt nicht brauchte, dann waren es Fragen von ihrem Dad, der garantiert auf eine Entfernung von 5 Metern riehen konnte, wenn ewas nicht stimmte. Auch wenn sie nicht gerade große Lust zum Warten hatte, wurde sie langsamer, bis sie stehen blieb und sich kurz ungehalten herumdrehte, um nach zusehen, wie lange sie warten musste...
Als Maggie sah, dass Abby plötzlich stehenblieb, schöpfte sie schon neue Hoffnung, dass ihre Tochter zur Vernunft gekommen war und es sich anders überlegt hatte. Doch als sie dann den Blick sah und die Bewegung, mit der diese sich zu ihr umdrehte, war die Hoffnung gleich wieder verschwunden und wurde von der Erkenntnis abgelöst, dass Abby nur sichergehen wollte, dass die im Wagen nicht gleich merkten, das etwas nicht stimmte. Aber ohne sie ... Da Maggie eh alles egal war und sie auch nicht mehr viel darauf gab, was Garret oder Renee von ihr denken konnten, lief sie einfach an Abby vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen und ging geradewegs auf den Wagen zu. Was Abby konnte, konnte sie schon lange, und jedes Wort oder jeder Blick wäre eh beim anderen nur falsch angekommen und Grund für den nächsten Streit gewesen. Und das war ja wohl in niemandems Sinne.
Maggie Macy Doch als sie dann den Blick sah und die Bemerkung)
Abby hat doch gar nichts gesagt?
16.26 Uhr, Abby
Bitte, dann nicht, dachte Abby enttäuscht, als ihre Mutter sie einfach stehen ließ, um am Ende doch alleine und mit Abstand zum Wagen zu gehen. Dann sollte aber sie die Fragen von Dad beantworten, sie würde es auf keinen Fall tun. Missmutig trottete Abby langsam ihrer Mutter die wenigen Schritte zum geparkten Wagen zurück und seufzte innerlich mehr als einmal auf, obwohl sie wusste, dass sie ja nicht ganz unschuldig an der Situation war. Aber was sollte sie machen? Ihrer Mutter freudig um den Hals fallen und sagen 'Ja, danke, Mom, dass du mich nicht haben willst, sondern lieber deine Ruhe?"
Oh, das sollte Bewegung heißen. Sonst macht es ja auch wenig Sinn: "die Bewegung, mit der sie sich umdrehte" (wurde hier vorhin abgelenkt :/)
16.26 Uhr, Maggie
Maggie glaubte, Abbys giftige Blicke im Nacken zu spüren - auf jeden Fall deutete das Kribbeln in ihrem Nacken so etwas an - und fühlte sich ziemlich in die Mangel genommen; hinter ihr Abby, vor ihr Garret, den sie gleich sicher ein paar Dinge beantworten musste ... nein, hinter Abby her zu laufen war da schon angenehmer gewesen. Doch was hätte sie tun sollen, als Abby stehengeblieben war? Ebenfalls stehenbleiben und warten, bis Abby weiterging und sie im selben Abstand folgen konnte? Wohl kaum. Deswegen hatte sie wohl nur die Wahl gehabt, verlogen Theater zu spielen, indem sie so tat, als wäre nichts, oder sich selber treu und ehrlich zu bleiben, indem sie die von Abby geschaffene Funkstille einfach aufrecht erhielt. Sie hatte vorhin an der Kasse schon die Situation gerettet, ohne dass es bei Abby irgendeine Wirkung gezeigt hatte, und noch einmal hatte sie keine Lust darauf. Deswegen ging sie zügig weiter zum Wagen, umrundete diesen und öffnete die Fahrertür, um einzusteigen. "Da sind wir wieder", sagte sie dann doch eine Spur zu fröhlich und ärgerte sich ziemlich darüber.