Abby war erleichtert, als der Wagen tatsächlich hielt und sie hinter dem Steuer und auf der Rückbank die Großfamilie aus HÜtte 1 erkannte. Da konnte sie sicherlich unbedenklich mitfahren. Sie trat etwas zur Seite, als der Mann hinter dem Steuer langsam weiterrollte und auf ihrer Höhe zum Stillstand kam.
"Kann ich Ihnen helfen," Dalton lehnte sich aus dem offenen Fenster, aus dem leise Country-Musik zu Abbys Ohr drang, während die Kinder gerade einen Streit um den letzten Keks ausfochten. "HEY, Ruhe da hinten, ich unterhalte micht."
Abby musste grinsen, denn die Rückbank dachte nicht im Geringsten daran zu gehorchen und stritt weiter. Dalton verdrehte die Augen und Abby zuckte mit den Schultern.
"Sie könnten mich mitnehmen? Nur bis zu ihrer Hütte? Ich wohne dahinten in Hütte 5. Aber ich muss ganz dringend nach Rockland. Würde das gehen?", der Mann sah Abby nicht lange an, als er nickte und nach hinten zeigte.
"Wenn du auf der Laderampe Platz nehmen möchtest... dann gerne."
"Super.. das reicht vollkommen," sagte Abby und ging um den Wagen, wo sie etwas umständlich versuchte mit einer Hand aufzusteigen. Sie hörte eine Wagentür und sah sich nach dem Familienvater um, der ihr bereitwillig etwas Unterstützung gab und sie auf die Rampe hochkam. "Danke," murmelte Abby verlängen, aber wirklich dankbar.
"Kein Problem. Und sie haben Glück. Wenn Ray jr. nicht auf seine dämliche Power Ranger Serie pochen würde, würden wir jetzt noch am See sein, angeln.. Ruhe," seufzte Dalton und stieg wieder ein, um weiterzufahren. Abby versuchte sich ein wenig zwischen Liegestühle, Kühlboxen und SOnnenschirmen zu entspannen, während Ray jr. sich etwas nach vorne lehnte und seinem Vater zuflüsterte: "Wieso hatte das Mädchen vorhin einen roten Punkt?"
"Was für einen roten Punkt?"
"Einen der sich bewegt hat," sagte Ray jr.'s kleinerer Bruder und bearbeitete weiter seinen Gameboy ohne aufzusehen.
Dalton schüttelte über seine Jungs den Kopf und ersparte sich eine Antwort. Stattdessen drehte er das Radio etwas auf und fuhr wieder los.
OOC: also da der Typ im Wald nur gespielt hat, erspare ich mir mal, ihn weiterzubewegen... okay?
12.10/22 Uhr, Abby
Abby hatte alle Mühe es sich hinter auf der Laderampe wirklich gemütlich zu machen. Jedes kleinere Schlagloch, jede Wurzel, über die die Reifen rumpelten, bewegte irgendetwas, das ihr garantiert gegen Bein, Seite oder Arm stieß. Gerade eben bohrte sich unangenehm der Lenker eines Kinderrades in ihre Rippen und sie musste ein wenig zur Seite rücken, um mit der unverletzten Hand das Rad zurückzuschiebe. Aber das war alles kein Grund, um dem FAhrer zu klopfen, damit er anhielt und sie wieder ausstieg. Sie hatten inzwischen die Hütte von vorhin passiert und ihr lag ein ziemlich weiter Weg zu Fuß bevor, falls sie wieder zurückging. Was sie auch gar nicht wollte. Sollten die sich da oben doch gegenseitig ihre Wunden lecken und sie als das behandeln was sie war... ein lästiges Anhängsel. Sie hatte alles versucht, was möglich war. Erst hatte sie Renee ignoriert, dann sich gewehrt, am Ende versucht Frieden zu schließen. Aber ihr Dad bekam davon ja nichts mit, weil er sauer auf sie war und statt über das, was sie ihm anvertraut hatte nachdachte, spielte er bleidigte Leberwurst und behandelte sie wie Luft. Vertane Zeit. Wie passend, dass ihm Renee ausgerechnet den verlorenen Sohn schenkte, von dem er behauptet hätte, ihn nicht so zu vermissen, wie es ihm Abby nach wie vor unterstellte.
Sie würde jetzt einfach nach Boston zurückfahren und sich irgendwie durchschlagen. Zumindest bis das Wochenende vorbei war, konnte sie bestimmt bei Billy unterkommen. Zu ihrer Mutter konnte sie wirklich schlecht gehen. Die hätte nur Fragen gestellt. Auf die sie Antworten gehabt hätte, aber sie hatte auch keine Lust im Moment darüber zu reden und verstecken war ihr da die einfachere Option. Und nach dem Wochenende gab es keine Zeit mehr zum Reden - sie musste in die Klinik und auch das war ihr sehr willkommen. Ein sicherer ORt zum Vekriechen, um mit allem mal wieder alleine klarzukommen, um mit Psychiatern einmal mehr zu reden, anstatt mit ihren Eltern. Wieso hatte sie gehofft, dass sich etwas ändern würde?
Abby war noch immer nicht soooo sicher über ihre Pläne, aber da sie keine Alternativen sah, beschloß sie einfach dabei zu bleiben. Was sollte sie auch sonst tun? Inzwischen hatten sie Hütte 3 und 2 passiert und Hütte 1 kam gerade in Sicht. Sie würde also sowieso so gut wie gleich zu Fuß das letzte Stück zur Straße gehen müssen. An ein Umkehren war somit absolut nicht mehr zu denken. Es gab ihr allerdings zu denken, dass sie mehr mals in der letzten halben Stunde darüber nachgedacht hatte. So ein bisschen meldete sich nämlich ihr schlechtes Gewissen. Aber nur ein wirklich kleines bisschen. WAhrscheinlich war denen da oben noch nicht einmal aufgefallen, dass sie weg war. Weil jeder mit sich selbst beschäftigt war. Im Grunde wäre ihr das sogar recht gewesen, und Aufmerksamkeit brauchte sie wirklich nicht, sie hätte das Wochenende gut für sich alleine verbringen können, aber es waren ein paar Dinge passiert und Abby hatte das Bedürfnis darüber zu reden, um damit besser klarzukommen. So konnte sie es nur in sich hineinfressen und kam alles andere damit nur nicht zurecht. Vielleicht würde sie die Familie nach Schmerztabletten fragen, immerhin hatte sie den Gips. Oder nach Kopfschmerztabletten. Selbst eine Packung davon würde ihr für den Moment reichen um sich ein bisschen in einen Zustand des RAusches zu versetzen, um den ganzen Mist von vorhin zu vergessen....
Der Pick-Up rumpelte über die letzte Wurzel, fiel in das aller letzte Schlagloch und kam vor der Hütte zum Stillstand. Was Abby auf der Ladefläche erleichtert aufatmen ließ. Wirklich erholsam war die Fahrt nicht gewesen. Durchgerüttelt war sie, von KOpf bis Fuß und ihr Arm tat weh von all den Dingen, die auf sie gerutscht waren oder dagegen gestossen hatten. Aber wenigstens war der Familienvater so nett und half ihr von der Ladefläche und entschuldigte sich sogar für die recht ungemütliche Fahrt. Aber Abby zwang sich zu einem Lächeln, dankte ihm fürs MItnehmen und winkte am Ende sogar ab und log ihm etwas vor, als sie behauptete, so schlimm wäre es gar nicht gewesen.
"Aber... vielleicht hätten sie .. hätten sie zufällig Schmerztabletten da? Mein gebrochenes Handgelenk tut höllisch weh. Da war dieses Fahrrad, das ständig dagegen gestossen ist und jetzt bringt es mich um," ganz zu schweigen von ihren Kopfschmerzen. Die Schmerzen waren real, oder Abby bildete sie sich nur glaubhaft ein, um einen Grund dafür zu haben, im Grunde war ihr das auch egal....
"Oh ja sicher natürlich," nickte Mr Walton und half seinen Jungs aus dem Pick-Up, die schreiend und sich gegenseitig schubstend auf das Haus zurannten. "Wenn du einen Moment warten möchtest?", bat er Abby, blieb dann aber noch einmal kurz stehen, als ein weißer Jeep an ihnen vorbeirumpelte und Mr Dalton sich verwundert am Kopf kratzte. "Scheint ja was los zu sein heute, wenn Dr. Torres hier rauskommen muss...", und während er die Worte murmelte ging er endlich ins Haus.
Abby, die ganz kurz an ihren Dad denken musste, als Mr Dalton den Arzt erwähnte, lehnte sich erschöpft gegen den Pick-Up, um zu warten, während Mr Dalton mit den Kindern ins Haus ging. Sie hoffte den anderen ging es trotzdem gut, und der Arzt hatte einen anderen Grund. Lange darüber nachdenken konnte sie aber gar nicht, denn kurz darauf brachte Mr Dalton Abby ein Glas Wasser und eine Tablette. Enttäuschter konnte Abby nicht sein, aber sie war auch mutig oder verzweifelt genug, um Mr Dalton um mehr zu bitten. Weil die Schmerzen zu stark waren. Und daraufhin brachte ihr Mr Dalton die ganze restliche Packung und meinte, sie könne sie ruhig behalten. WAs Abby erstaunte und dankbar dafür, fragte sie erst gar nicht lange nach, ob er sich darüber sicher sei.
Auf dem kurzen Stück Weg bis zur Hauptstraße hatte Abby die restlichen Tabletten genommen - gezählt hatte sie sie nicht, als sie sie aus dem Plastikfläschen in ihre Hand geschüttelt hatte. Aber das sie sich ein paar Minuten später wie in Watte gepackt fühlte und von Kopfschmerzen und dem Ziehen in ihren Arm nicht mehr viel zu spüren war, war Abby zufrieden und bekam ein leicht entrücktes Lächeln, während ihre Augen alles andere als einen natürlichen Glanz angenommen hatten. Trotzdem fielen ihr die paar Meter bis zur Straße leichter und auch der Plan per Anhalter zumindest einmal Richtung Rockland zu kommen, erschien ihr vollkommen richtig. Darum trat sie auch ein wenig weg von Abzweigung nach Lake View und überquerte die Straße, nachdem ein Truck an ihr vorbeigerauscht war. Auf der anderen Seite stellte sie sich entschlossen ein wenig weiter in den Grünstreifen und wartete auf das nächste Auto um den Daumen hochzuhalten...
Jordan hatte, kaum das sie den Wagen in den Griff bekommen hatte, das Radio laut aufgedreht, um sich von den tiefen Bassklängen ablenken zu lassen. Ansonsten wäre sie nämlich in die andere Richtung gefahren um das zu tun, was sie vorhin auf der Veranda schon hätte tun sollen - David und ANnie klipp und klar die Freundschaft kündigen. Gut, dass hatten sie alle irgendwie auch so hinbekommen, aber wirklich ausgesprochen hatte es keiner. So hatte es irgendwie den Beigeschmack von Streit, der sich irgendwann wohl legen würde und man wieder miteinander reden konnte. Aber das hatte Jordan nicht vor. Sie hatte keine Lust auf eine Freundschaft, wo der eine ihren besten Freund verprügelte und dessen Freundin auch noch Entschuldigungen für das Verhalten fand. ALso bitte... selbst wenn Garret etwas getan haben sollte, was unmöglich war, rechtfertigte es keine Prügelei, noch war das ein Grund Verständnis für David aufzubringen, so wie Annie das versucht hatte bei ihnen zu wecken. Es gab da kein Verständnis. Keine Entschuldigung. Und darüber hinaus war sich Jordan noch immer sicher, dass alles anders gelaufen wäre, wenn sie gleich mit der WAhrheit herausgerückt wären.
Die Gedanken blendete Jordan jedoch völlig aus, als sie völlig überhöht in die Kurven ging, während der Bass vibrierte und hinter ihr die Staubwolke dichter wurde. Erst als sie die Hütte zwischen den Bäumen sah und kurz darauf zwei Autos, die vor der Hütte standen, trat sie auf die Bremse. Fast ein bisschen zu spät, wie sie zugeben musste. Woodys Wagen riß ein wenig aus und sie schlitterte zwei,d rei Meter im Stand auf den Jeep vom Institut zu, bekam die Situation aber noch ganz gut in den Griff. Allerdings saß sie kurz da, lauschte ihrem schnellen Herzschlag und versuchte das Adrenalin in den Griff zu bekommen, das ihr gerade durch den KÖrper jagte. Erst als sie Renee mit Maggie entdeckte, drehte sie das Radio leiser und zog die Stirn kraus. Also von Maggie war keine Rede gewesen und wo war Garret... Sie sah sich um, entdeckte Abby bei dem anderen Wage und stutzte erneute. Hatten Annie und David trotz allem nicht die Wahrheit gesagt? Sehe ihnen ä hnlich seufzte Jordan und löste den Gurt, um auszusteigen. Von der neuen SItuation völlig überrascht, wusste Jordan nicht was sie als nächstes tun wollte, sollte... denn mti Maggie und Abby hatte sie nicht gerechnet, sondern mit zwei verletztend, denen man helfen musste...
"Oh," machte Garret überrascht über die Information von Abby und sah dann verwundert auf und machte erneut, aber erstaunter "Oh... deine Mutter redet? MIt Renee? Über was?"
Ehe Abby mit einem Grinsen ihre Worte wiederholen konnte, raste ein Auto direkt auf sie zu und Abby sah schon den Wagen mitten in sich hineinrauschen. Sie wusste gar nicht, wie sie reagieren sollte.. stehen bleiben.. den Hang hinunterspringen... Aber der Fahrer trat auf einmal auf die Bremse, schlitterte, kam dem Jepp gefährlich nahe und stand dann einfach mitten auf der Straße, eingehüllt von einer Staubwolke, die in Abbys Augen brannte und einen Husten auslöste.
"Ja, spinnt der," sagte Garret ein wenig aufgebracht, der sich vor einer Sekunde zusammen mit Abby schon über den Haufen gefahren gesehen hatte und erst einmal mit seinem rasenden Herzklopfen klarkommen musste. Er griff nach der Türschlaufe, um sich aus dem Wagen zu ziehen, doch Abby drückte ihn safnt mit ihrer gesunden Hand zurück. "Bleib sitzen, Dad... ich schau selbst nach, wer der Idiot ist, okay...und wenn jemand deine Hilfe braucht, kannst du noch immer aufstehen."
Jordan stieg aus dem Wagen und blieb kurz unschlüssig stehen. Irgendwie kam sie sich hier völlig fehl am Platz vor. Sie und ihre Kurzschlußhandlungen.. jetzt stand sie hier, völlig planlos... und alle starrten sie an. Auf die Fragen hatte sie irgendwie keine Lust. Am besten sie stieg wieder ein und brauste davon... aber dafür war es wohl zu spät, weil Abby auf sie zukam.
Garret hatte genickt und dann Abby nachgesehen, die zu Jordan ging und in diesem Moment zu ihr trat. Was sie redeten konnte er nicht verstehen, was ihn ziemlich ärgerte. Dafür sah er Maggie und Renee, die auf den Weg traten und er war zumindeste erleichtert, dass beide nicht gerade totunglücklich über den Umstand des Zusammentreffens wirkten. Und mehr blieb ihm auch gar nicht übrig.. in seiner Warteposition.
"Hey, Abby," sagte Jordan mti einem aufgesetzten Lächeln, als Abby auf hörweite war. "Was.. machst du denn hier? Annie und David haben uns erzählt, du wärst weggelaufen, oder gar.. entführt?"
"Mom hat mich aufgegabelt," Abby zeigte rüber zu Maggie und Renee, die gerade auf dem Weg auftauchten. "Sie macht hier auch Urlaub. Ist das nicht eine Überraschung? Ganz Boston in Maine... also Sie auch und Woody?"
Jordan nickte. "Ja, da hinten, die letzte Hütte. David und Annie waren gerade da und haben uns erzählt was passiert ist. Da musste ich gleich los, um nach dem Rechten zu sehen...", wieso lange um den heißen Brei reden, dachte Jordan. "Also wegen Garret und David meine ich..."
Maggie konnte nicht ganz verstehen, warum Renee so genervt auf Jordans Auftauchen reagierte und sie fragte sich, ob es an dem Auftauchen an sich lag oder an Jordan selbst. Wahrscheinlich etwas von beidem, und in ihrem Fall war es eindeutig das Auftauchen, was sie störte. Das hielt sie nur unnötig davon ab, ins Krankenhaus zu fahren. Sie hatte keine Lust, den ganzen Tag dort zu verbringen und wollte schon gerne noch vor Einbruch der Dunkelheit in ihrer Hütte sein. Aber wenn Jordan jetzt hier war und Fragen stellte, die sie beantworten mussten, dann dauerte es nur unnötig lange und das nervte Maggie ungemein. Deswegen war sie froh, dass Abby gleich die Sache in die Hand nahm und zu Jordan ging, um mit ihr zu reden. So war es wenigestens nicht Garret, der sich wieder aus dem Wagen quälen musste und dann womöglich gar nicht mehr erst einstieg, weil er plötzlich der Meinung war, solange bei Jordan bleiben zu können, während Renee mit ihnen alleine fuhr. Zugetraut hätte Maggie es ihm ja ... Und das, was Renee noch sagte - dass Jordan eigentlich im Institut sein sollte, beunruhigte Maggie zutiefst. Wenn dem wirklich so war, dann war entweder etwas passiert und Jordan musste herkommen - was aber eigentlich unrealistisch war - oder es veranlasste Garret dazu, gleich nach Boston zu fahren und in seinem Zustand die Wochenendschicht zu übernehmen. Das wäre dann schon realistischer und noch etwas, dass sie Garret zutrauen würde: Sich in Arbeit vergraben und alles vergessen. Ja, das wäre typisch ... Aber sie würde es verhindern. Wie wusste Maggie noch nicht, aber es würde ihr schon etwas einfallen. Deswegen beschleunigte sie auch etwas die Schritte und ging auf Jordan und Abby zu. "Was machen Sie denn hier, Jordan?", fragte sie, ohne sich mit einem Gruß lange aufzuhalten.
"Oh, ich verstehe," sagte Abby und nickte. Sie vermied es aber zurück zum Wagen zu sehen. Jordan wäre sicher gleich zu Garret gelaufen und hätte das hässliche Ausmaß gesehen. Zum Glück kam in dem MOment Renee und ihre Mom zu ihrer REttung und Abby atmete erleichtert durch, als Jordan erst einmal abgelenkt von ihr und ihrem Vater zu Maggie sah.
"Oh... hallo Maggie," Jordan fühlte sich immer unwohler und wußte seit der haarscharfen Bremsung, dass sie wohl einen Fehler machte und besser auf ANnie gehört hätte. Aber sie wollte nicht auf Annie hören. Sie wollte t un, was SIE für richtig hielt und nicht das was Annie für richtig erachtete. "Ich mache.. also eigentlich mache ich Urlaub. Und 'hier' bin ich, um.. ich wollte nachsehen ob ich helfen kann. Also Garret helfen kann."
Ja sicher, und sie konnte man halbtot in der Ecke liegen lassen, dachte Renee bitter und trat neben Maggie zu der kleinen Gruppe, allerdings warf sie einen besorgten Blick Richtung Wagen und wäre am liebsten auch gleich weiter zu Garret gelaufen, um sich zu setzen und um natürlich nachzusehen wie es ihm ging.
"Und dann wollten Sie zur Vorsicht noch jemanden überfahren, um sicher zu gehen, dass Sie Ihren Urlaub nicht umsonst überfahren haben?", fragte Maggie und grinste kurz, bevor sie wieder ernst wurde und den Kopf schüttelte. "Wir kommen zurecht", sagte sie. "Ehrlich gesagt sind wir gerade auf dem Weg ins Krankenhaus, damit Mrs Walcott sich untersuchen lassen kann. Und Garret zwingen wir mitzukommen, damit er sich ebenfalls durchchecken lässt. Wir lassen ihm da erst gar keine Chance, sich zu wehren. Und bis jetzt funktioniert es noch." Woher Jordan allerdings Bescheid wusste, wusste Maggie nicht, aber sie wollte auch nicht fragen. Im Moment war sie erstmal froh, dass Garret im Wagen blieb und dass Jordan ihn nicht wegen eines Notfalls in Boston abkommandieren wollte.
Jordans Grinsen war ein wenig zu breit, um echt zu wirken, aber da ihr ihre Art der Ankunft doch peinlich war, sagte sie lieber nichts weiter dazu und war froh, dass Maggie gleich ein paar Fragen beantwortet, die sie noch gar nicht gestellt hatte. Nur um ihr am Ende zu verstehen zu geben, dass sie den ganzen Prozeß aufhielt und in Gefahr brachte.
"Oh, dass ist... also dann sollte ich euch wohl nicht aufhalten, richtig? Ich wollte nur, also sicher gehen, dass alles in Ordnung ist?", sie sah fragend zu Renee ohne mti einer ehrlichen Antwort zu rechnen, sah dann ku rz zu Abby und wieder zurück zu Renee, die auf einmal einen etwas angespannten Gesichtsaudruck angenommen hatte und zu überlegen schien. "Na ja, das meinste haben uns Annie und David schon erzählt und ich war in Sorge... aber wenn alles in Ordnung ist und ihr mit Maggie schon genug Hilfe habt, dann fahr ich wieder zurück und lass euch... also endlich fahren."
Garret war viel zu unruhig und angespannt um zu warten. Darum hatte er sich auch mühsam aus seinem Sitz gezogen und humpelte zu den viern. Er versuche dabei so würdevoll wie möglich auszusehen und nicht all zu leidend. Schließlich musste er doch Jordan fragen, ws sie hier zu suchen hatte? Sie sollte in Boston sein. Das Institut beaufsichtigen... daran hatte er im ersten Moment nämlich gar nicht gedacht, als Jordan so angerast gekommen war...
Maggie nickte nur leicht, als Jordan die Lage erfasste und ankündigte, wieder zu gehen. Das war ihr nur lieb und recht. Je schneller sie verschwand, desto eher konnten sich auch fahren. Und je eher war die Gefahr gebannt, dass Garret sich noch zu ihnen gesellte und die Situation wieder komplizierter machte. Maggie wollte Renee gerade darum bitten, doch schon mal in den Wagen zu steigen - einerseits, um Garret dort zu halten und andererseits um sich selber hinzusetzen und sich auszuruhen -, doch da kam Garret schon an und Maggie konnte nur noch frustriert ausatmen. Super! Vielen Dank, Jordan, dachte sie nur und verzog das Gesicht. "Ich weiß nicht, was die beiden Ihnen gesagt haben", meinte sie noch und versuchte Garret einfach zu ignorieren, in der Hoffnung, dass er wieder ging, "aber wir haben hier alles im Griff. In Ordnung ist nichts, aber wir kommen klar. Der Arzt war da und wie gesagt ... wir sind auf dem Weg ins Krankenhaus. Sie können zurück zu den dreien fahren und ihnen sagen, dass Abby wieder da ist. Damit sie nicht umsonst weitersuchen und ... ebenfalls Zeit von ihrem Urlaub verlieren."
"Oh, das ist leider nicht möglich, Sie werden sie anrufen müssen, Renee. Annie und David sind gegangen, kurz bevor ich losgefahren bin," und das im Streit.. aber das musste sie ja nicht erzählen. Sonst machten sich alle vielleicht auch noch unnötige Sorgen wegen den beiden oder regten sich auf. "Und viel haben sie nicht erzählt, nur das David auf Garret losgegangen ist und Sie, Renee, dabei zwischen die Fronten geraten sind und.. na ja, wir mussten das Gespräch abbrechen, als ich ein wenig... zu sehr gegen Davids Verhalten war und ... egal... ich, ich bin auf jeden FAll froh, dass das es euch gu.. mein Gott, Garret," Jordan vergaß alles was sie sagen wollte, als sie die Bewegung aus den Augenwinkel heraus bemerkt hatte und in die Richtung geblickt hatte. Und dabei Garret entdeckte. Garret, der einen zugeschwollenen, blauen Kiefer hatte, eine Platzwunde unter einem ebenso zuschwellenden Auge und sich gerade noch so auf den Beinen halten konnte.
Garret bemühte sich erst gar nicht beruhigend zu lächeln. Er hatte keine Kraft im Kiefer und Jordan war sich dessen bestimmt bewußt. Darum zuckte er nur leicht bei Jordans Entsetzen mit den Schultern und trat ganz zu den vier Frauen. "Sieht schlimmer aus als es ist... verraten Sie mir lieber was Sie hier zu suchen haben. ich weiß Sie eigentlich in Boston.... die Stellung halten..."
"Weißt du Garret, vielleicht ist das jetzt nicht der Ort und die passende Zeit um über so etwas zu diskutieren? Deine Ex-Fra.. Maggie, möchte nicht unbedingt den ganzen Urlaubstag für uns opfern und du und ich gehören ins Krankenhaus. Also... beschränkt euch auf das Nötigste und lass uns fahren, ja?" Es war Renee mehr als nur unangenehm, dass ausgerechnet Jordan erneut Zeugin von Davids Ausbruch war und bestimmt ihre fertige Meinung von und über David hatte. Sie hatten sowieso schon ihre Schwierigkeiten miteinander, egal was sie versuchte...
"Oh das," sgte Jordan ungerührt von Renees scharfen Worte. "Das können wir gerne abkürzen. Ich mache Urlaub, so wie sie, Nur dass mein Urlaub schon seit Wochen geplant und eingereicht war und..."
"Oh... Jordan, natürlich. Woodys Geburtstagsgeschenk" sagte Garret ganz genickt, als ihm der Urlaub von Jordan wieder einfiel. Wieso er daran nicht in Boston gedacht hatte, wusste er nicht. Der ganze Streß, die ganzen Ablenkungen. "Wie konnte ich das nur vergessen. Das tut mir..," sein 'leid' ging in eine abwehrende Handbewegung und einem "Schon gut" von Jordan unter.
"Reden wir in Boston wieder darüber. Fahrt... fahrt einfach. Ich weiß gar nicht was ich mir dabei gedacht habe, als ich hier her gefahren bin.. ich... fahrt okay? Wenn irgendetwas ist, ihr wisst ja jetzt wo ihr uns findet. Und wir haben unsere Handys dabei. Ruft einfach an, wenn ihr hilfe braucht. Und wenn Abby möchte, falls ihr RUhe braucht, kannsie auch gerne zu uns rüber kommen. Für ein, zwei Stunden spielen wir gerne den Babysitter." Und das wäre auch schön praktisch, wei sie dann mit Woody nicht reden musste....
Irgendetwas störte Maggie gewaltig an Jordans Geschichte, aber sie wusste einfach nicht was. Irgendetwas war faul ... Nur was? Was hatten Jordan und dieser David angestellt? Und warum war Jordan so schnell hierher gekommen und hatte Woody nicht mitgenommen? Das war doch sogar sein Wagen, wenn Maggie das richtig im Kopf hatte. Jordan fuhr so ein rotes Modell, keinen blauen. Oder verwechselte sie das jetzt? Merkwürdig ... Aber bevor sie nachfragen konnte, war Garret so dumm, doch auszusteigen und ihre ganze Flucht in Gefahr zu bringen. Doch auch da überraschte Renee sie mit einer ungewohnten Autorität, die jeden gleich artig das tun ließ, was sie wollte und Maggie lächelte ihr dankbar dafür zu und hatte sich schon halb abgewandt, als Jordan anbot, auf Abby aufzupassen - nein, Babysitter zu spielen, wie sie es ausdrückte., und Maggie sah überrascht von Jordan zu Abby und wieder zu Jordan zurück. "Ja, also ... ich weiß nicht", meinte sie. "Was würde denn Woody dazu sagen? Wenn ihr ihren Urlaub unterbrechen. Und ich weiß nicht, ob ... hättest du Lust dazu, Abby? Mit Jordan zu fahren, meine ich?" Ein wenig Abwechslung wäre es für Abby sicherlich und der Abstand, den sie dann zwischen sich und Garret brachte, war sicher auch nicht falsch. Und die Fahrt würde garantiert um einiges ruhiger ablaufen, wenn nur an einer Front eisiges Schweigen herrschte und nicht noch an einer zweiten. Aber das sollte Abby entscheiden, nicht sie.