"Toll, Jordan", maulte Woody. "Erst sprichst du von Belohnung und dann lässt du mich wieder nur deinen Dreck wegmachen. Was hab ich dir eigentlich so schreckliches angetan, dass du mich immer wie deinen Sklaven behandeln musst?" Er hatte die Hände in die Hüften gestemmt und sah Jordan leicht verstimmt auch, auch wenn er im Prinzip gar nicht so böse war. Nur ein bisschen ... denn irgendwie schaffte Jordan es immer wieder, dass er sich von ihr ausnutzen ließ. Und er war immer so blöd, es auch zu tun ... Deswegen war seine Missstimmung eher gegen ihn gerichtet, als gegen Jordan. Was aber an der Sache generell nichts änderte ... "Ich hatte gedacht, ich soll mir was anziehen. Hast du eben zumindest gesagt ..."
"Jaha.. das war ja bevor du davon angefangen hast, dass ich weiter kochen muss und ich mir etwas anziehen soll...," sagte Jordan grinsend. "Dann kannst du wengistens den ruinierten Auflauf herausholen. UND dann kannst du dich anziehen gehen. Zudem... um deine Frage zu beantworten - du bist mein Freund, du wusstest, auf was du dich einlässt.. also bitte keinen Klagen."
"Ich beklage mich ja gar nicht", sagte Woody. "Ich möchte nur ... also wenn das jetzt zu deiner Standardantwort wird, dann sollten wir darüber irgendwann mal reden. Es kann doch nicht sein, dass du hier Narrenfreiheit hast, während dein armer Käsebauer aus Wisconsin Sklavenarbeit leisten muss. Wo ist da die Gerechtigkeit? Wo ist die Harmonie und die ... die Beziehung? Darüber müssen wir sprechen und es klären. Und -" Er hob seine Hand, um jeden eventuellen Protest von Jordan gleich im Keim zu ersticken. "Und beschwer dich nicht ... du bist meine Freundin, du wusstest, auf was du dich einlässt .. also bitte keine Klagen." Am Ende grinste er ein wenig versöhnlich und trat dann auch gehorsam an den Ofen, um den armen Auflauf, der ja am wenigsten etwas dafür konnte, aus dem Ofen zu holen.
"Ja, also... weißt du...," Jordan sah Woody ein wenig perplex an, grinste dann aber wieder und zuckte ergeben mit den Schultern. "Okay, okay... mit meinen eigenen Waffen geschlagen. Ich versuche mich ja zu bessern, versprochen. Aber das ändert nichts daran, dass ich mich jetzt anziehen gehe und du sowieso gerade tust, was ich gesagt habe."
"Jaja, ist ja schon gut", sagte Woody und freute sich darüber, einen kleinen Sieg errungen zu haben und nicht nur als Verlierer hervorzugehen. Er hatte die ganze Arbeit zwar immer noch und Jordan nur das Vergnügen, aber er hatte seinen Standpunkt deutlich gemacht und Jordan wirklich mit ihren eigenen Waffen geschlagen. Ob sie sich wirklich bessern würde und es wirklich versuchte, stand auf einem anderen Blatt und würde sich noch zeigen, aber für den Moment reichte es ihm und er grinste den verkohlten Auflauf in seinen Händen an, bevor er ihn auf der Ablage abstellte und mit den Händen den Qualm und den Gestank verscheuchte. Sie würden auf jeden Fall gut durchlüften müssen, wenn sie nicht heute Abend in einer Pommesbude schlafen wollten. "Mach aber nicht zu lange, Jordan", sagte er. "Ich bin gleich hier fertig und komme zurück ins Schlafzimmer. Wenn ich dich dann dort halb nackt vorfinde, dann kann es schon passieren, dass ich ... mich nicht beherrschen kann und du dein Mittagessen noch später bekommst."
"Oh, bring mich nicht auf dumme Ideen, Woody. Das ist gefährlich. Sehr gefährlich," sagte JOrdan und grinste noch immer, als sie ins Schlafzimmer entschwand und dann ein bisschen ratlos vor ihren Kleidern stand. Da Woody gepackt hatte, war sie völlig im Unwissen darüber, was sie eigetnltich dabei hatte. Aber als sie ihre Lieblingshose und Pullover entdeckte, lächelte sie und griff nach beidem. Woody war wirklich ein kleines Geschenk auf das sie unbedingt besser aufpassen musste. Er behauptete zawr immer, dass ihn nichts vertreiben könnte, aber das konnte sich jeden Tag ändern. So naiv wollte sie nicht sein.
Sie zog sich den Pulli über, schlüpfte schnell in ihre Hose und schüttelte ihr feuchtes Haar kurz aus, ehe sie rief: "Fertig. Gefahr gebannt." Dann bückte sie sich nach ihrem Handtuch und war wieder auf dem Weg zur Tür.
Woody hatte bei Jordans Kommentar nur gegrinst und den Auflauf erstmal in die Spüle wandern lassen, die Ofentür mit einem Handtuch fixiert halb geschlossen und dann erstmal alle Fenster im Raum aufgemacht, damit der Rauch und Geruch rausziehen konnte. Allerdings stand er damit auch ziemlich im Durchzug, was mit seinem Handtuch als einziger Schutz schon ziemlich kühl war und er sich gerne eine Decke gewünscht hätte. Oder die Erlaubnis, ins Schlafzimmer zu gehen. Doch die konnte er sich nicht geben. Nicht, wenn er Jordan vor sich selbst schützen wollte oder wenn sie heute noch hier rauskommen wollte. Deswegen lief er ein wenig im Raum herum und eilte erleichtert ins Schlafzimmer, als Jordan ihn rief, in der Hoffnung, dass sie es ernst meinte und wirklich angezogen war. Doch das war sie, wie Woody feststellen konnte, als er das Schlafzimmer erreichte und Jordan voll bekleidet Richtung Bad verschwand. Ein bisschen enttäuscht war er dann aber doch deswegen, aber nicht so sehr wie er erleichtert war, dass er sich in Ruhe anziehen konnte. Er trat zu seiner Schrankhälfte und durchwühlte seine Sachen, bis er eine saubere Jeans und ein nicht zu dickes, dezent blauweiß kariertes Hemd fand, dessen Ärmel er schön aufrollen konnte, falls es zu warm wurde und es ließ, wenn es so kühl blieb. Er schnappte sich noch ein paar Boxershorts und Socken und setzte sich dann aufs Bett, um alles anzuziehen.
Jordan hatte Woody Platz gemacht, damit er selbst ins Schlafzimmer knnte und ging weiter ins Badezimmer, um das Handtuch loszuwerden. Sie nahm sich aber gegen jede Gewohnheit die Zeit das Handtuch zumindest zum Trocknen über die Duschstange zu hängen, ehe sie in die Küche zurückging, um die Vorbereitungen fürs erneute BBQ zu treffen. Zum Glück hatte sie großzügig eingekauft, alleine schon, weil sie nicht gewußt hatte, was sie brauchen würden, was Woody lieber aß oder trank.
Es gab genug Brot, Bier, Fleisch, Burgerbrötchen und Sossen. Alles wanderte auf die Küchenzeile, so wie Besteck, TEller, Servietten, ein Küchentuch, Grillbesteck und dann öffnete sie erneut den Kühlschrank um sich zu überlegen, aus welchen Zutaten sie einen Salat zaubern konnte. Also einen Salat, den würde sie noch hinbekommen. Da konnte nichts anbrennen...
Während Woody sich anzog, war ihm noch mal das kurze Gespräch von gerade eben durch den Kopf gegangen und er war unsicher darüber geworden, ob er nicht zu hart zu Jordan gewesen war und sie zu unfreundlich, grob behandelt hatte. Im Prinzip tat er solche Arbeit wie Kochen oder Aufräumen ja gerne und er hatte auch keine Probleme damit, sie für Jordan zu erledigen. Es war vielmehr die Tatsache gewesen, wie sie ihm die Aufgabe übertragen hatte und dass sie es für Selbstverständlich hielt, dass er kuschte und ohne zu Meckern an die Arbeit ging. Auf so etwas reagierte er neuerdings ziemlich allergisch, weil es ihn nur daran dachte, wie er früher immer durch die Gegend gescheucht worden war; von seinem Dad, von seiner Tante, von Cal ... Irgendwie hatte das fahlen Nachgeschmack hinterlassen und nachdem er von Cals neuem Mist erfahren hatte, den sein allerliebster Bruder verbrockt hatte, war er noch ein wenig empfindlicher geworden. Und er sollte es Jordan wohl besser erklären, bevor sie deswegen noch ein Problem bekamen und unnötig stritten. Am Besten jetzt gleich ...
Woody zog den Reißverschluss seiner Hose hoch, ließ das Hemd locker und nur halb zugeknöpft hängen und ging zurück in den Wohnbereich, wo er Jordan überraschenderweise am Kühlschrank entdeckte. Er blieb einen Moment stehen, sah ihr lächelnd bei der Arbeit zu und räusperte sich schließlich leise, um auf sich aufmerksam zu machen, ohne sie zu erschrecken.
JOrdan fand ein paar Möhren, etwas Käse, Salat und irgendwo hatte sie gestern auch noch eine Dose Mais ausgepackt.. nur wohin hatte sie die getan? Sie fing an die Schränkchen zu öffnen, als ein RÄuspern hinter ihr sie unterbrach und sie sich mit einem Lächeln zu Woody herumdrehte, der da so ernst stand, erstarb ihr Lächeln ganz schnell. Sie ließ das Schränkchentürchen los und wandte sich ganz zu ihm herum
"Was ist? Hast du mich doch so ohne nichts auf dem Bett erwartet?"
Jordans komische Reaktion verunsicherte Woody ziemlich und er runzelte die Stirn, während er langsam auf sie zuging und sie fragend ansah, um heraus zu finden, ob sie böse auf ihn war oder nicht. Das schnell verschwundene Lächeln sprach eher dafür, dass sie es war ... Oder täuschte er sich da wieder? "Ich ... ich hab dir nur kurz zugesehen", sagte er vorsichtig. "Mehr nicht. Und weil ich dich nicht erschrecken wollte, hab ich leise geräuspert. War das falsch? Bist du ... böse auf mich? Oder sauer?"
"Nein weder noch, wieso sollte ich das sein," fragte Jordan und drehte sich schon wieder dem offenen Schränkchen zu, um weiter nach der Dose zu suchen. "Du hast mich auch nicht erschreckt. Du hast nur so nachdenlich ausgesehen, dass ich befürchtete habe du hättest ein Problem."
"Ich weiß nicht", sagte Woody und zuckte mit den Schultern, während er neben Jordan an den Schrank tat und er vorsichtig eine Hand auf den Rücken legte. "Vielleicht wegen dem, was ich vorhin gesagt habe. Ich dachte, du wärst deswegen vielleicht böse auf mich. Aber ... nein, ich hatte kein Problem und ich hab auch nicht nachgedacht, als ich dort stand. Ich mag es einfach, dich anzusehen. Am liebsten, wenn du es nicht gleich bemerkst und dich ganz natürlich verhältst. Aber wenn dich das stört, dann höre ich damit auf. Ich möchte kein ... Stalker sein."
Jordan zuckte ein wenig zusammen, als Woody plötzlich bei ihr stand und Nähe suchte. Zum Glücke hatte sie gerade die Dose gefunden,um davon ein wenig abzulenken. Sie nahm sie auch gleich aus dem Regal und lächelte Woody leicht an.
"Hey, du bist doch mein Freund. Du darfst mich einfach länger ansehen und von mir aus auch verfolgen und anstarren. Das ist schon okay, wirklich. Das gehört wohl dazu. Und ich bin wegen vorhin nicht beleidigt... wieso sollte ich das sein?"
"Ich weiß nicht", sagte Woody schulterzuckend und versuchte einen Blick auf die Dose zu werfen, die Jordan gerade gefunden hatte. Scheinbar wollte sie wirklich kochen bzw. beim Zubereiten helfen. Das hätte er jetzt nicht gedacht und er wäre auch nicht sauer gewesen, wenn sich sein Verdacht bestätigt hätte. "Vielleicht, weil ... weil ich vorhin etwas komisch und heftig reagiert habe? Auf deine Arbeitsanweisung, meine ich. Denn das tut mir Leid und ich würde mich gerne dafür entschuldigen. Wenn du es annehmen möchtest ..."