"Und außer man heißt Woody", sagte dieser grinsend und nickte dazu. "Du kannst mir doch auch kaum einen Wunsch abschlagen, wenn ich diesen Blick aufsetze. Und auf mein Zimmer kannst du mich ruhig schicken. Nur ich werde dann nicht gehen und du musst nicht hinschleifen. Und dann werde ich schnell die Tür schließen und du bist meine Gefangene, mit der ich meine 'Bestrafung' dann ausübe. Na, wie gefällt dir das?" Timmy erwähnte er absichtlich nicht mehr, weil er nicht wusste, ob Jordan nicht genau so traurig deswegen war wie er selber. Sie hatte sie komisch reagiert und den Eindruck erweckt, dass sie Timmy ebenfalls vermisste. Und damit wollte er die Stimmung hier nun wirklich nicht ruinieren.
"Ha.. also wenn, dann führe ich höchstens meine Bestrafung an dir aus," sagte Jordan versucht unbeeindruckt und schob Woody wieder etwas zur Seite, weil sie eine Schüssel suchte. "Aber leider hast du mich erwischt... ich dachte dir wäre nicht aufgefallen, wie schnell du mich zu irgendetwas rumbekommst, oder überredest...", seufzte sie absichtlich etwas übertriebener und richtete sich dann mit einer Schüssel wieder auf. "Also gut, Timmys und Woodys dieser Welt bringen mein Herz zum schmelzen...", sie grinste ihn frech an, ehe sie an die Spüle trat und den Mais in die Schüssel gab.
"Wirklich?", fragte Woody erstaunt und war wieder ziemlich verwirrt, weil Jordan so komische Andeutungen wegen Timmy machte und er es - mit ein bisschen Interpretation - so verstand, dass Kinder bei ihr ziemlich gute Karten hatten. Aber ob das auch bedeutete, dass sie selber mal welchen haben wollte, wusste er nicht und er traute sich auch nicht, zu fragen. Nicht jetzt. Dafür war es noch zu früh und er hatte auch irgendwie Angst vor der Antwort, die ihm sicher nicht gefallen würde; so wenig wie es Jordan sicher gefiel, dass er fragte. Er trat deswegen lieber auf die andere Seite der Küche, um Jordan nicht dauernd im Weg zu sein und sah sie nachdenklich an. "Du meinst alle, ich bekommen alles von dir, wenn ich nur entsprechend gucke?", fragte er. "Also ... so wirklich alles?"
"Ja, wirklich", sagte Jordan und lächelte milde. "Ich weiß gar nicht wieso du immer alles so in Frage stellen musst, was ich sage, Woody. Und was dieses alles angeht... hm....," sie sah kurz von ihrer Arbeit auf und runzelte mißtrauisch geworden die Stirn. "An was hast du denn da gerade so gedacht? Ich frag ja nur, für den FAll, dass ich zu voreilig ja sage..."
Mist, dachte Woody erschrocken, als Jordan ihm unterstellte, alles, was sie sagte, in Frage zu stellen, statt es ihr einfach zu glauben und sich nur darüber zu freuen, dass sie so offen und ehrlich und ... ja, anhänglich geworden war. Und im Grunde glaubte er ihr ja auch jedes Wort, nur war da immer noch ein wenig Unsicherheit in ihm, die ihn solche Dinge sagen und solche Fragen stellen ließ. Er wünschte sich, es wäre anders und er könnte ihr alles einfach so glauben, aber ... er arbeitete daran. Ganz bestimmt. "Ich wollte nicht ... also ... ich glaube dir", sagte er ernst, bevor er wegen Jordans Stirnrunzeln grinste. "Und keine Angst", beruhigte er sie. "Ich nutze es nicht aus. Ich dachte nur ... na ja, du weißt schon ... Kleine Sachen wie eine Kuss hier, eine Umarmung da ... und das von vorhin unter der Dusche und ... ach, du weißt doch, was ich meine."
"Ja ich glaube jetzt bin ich im Bild," sagte Jordan mit einem Grinsen und stellte die Schüssel ab, um zu Woody zu gehen, der sich inzwischen klugerweise aus ihrem Wirkungskreis gezogen hatte. "Du meinst so etwas hier," sie gab ihm einen kleinen Kuß auf die Lippen und ließ ihn frech einfach wieder stehen, um den Salatkopf zu zerlegen. "Aber weißt du was... wenn du mir wirklich glaubst, dann solltest du jetzt mal rausgehen und den Grill anwerfen, sonst warten wir wieder ewig bis die Kohle glüht."
"Ja, so in etwa hatte ich das gemeint", sagte Woody grinsend, als Jordan ihn küsste und nicht einfach nur mit Worten nachfragte, was genau er denn gemeint hatte. Als sie dann jedoch so schnell wieder von ihm wegtrat und dann ganz vernünftig wurde, indem sie ihn rausschickte, war Woody doch ein wenig enttäuscht. Aber gleichzeitig verstand er auch, warum sie so reagierte und er froh, dass sie es war. Denn sonst bekamen sie heute wirklich kein Essen mehr und mussten von Luft und Liebe leben. Nicht, dass er sich darüber beschwert hätte, aber er musste auch mal wieder wie ein Mann denken und nicht immer nur den verliebten Teenager die Macht überlassen. "Gut, dann gehe ich mich mal um den Grill kümmern", sagte er und stieß sich dabei von der Küchenzeile ab. "Auch wenn das Anfeuern eigentlich schon die erste Unterrichtslektion für dich wäre, Jordan. Aber ich nehme an, du weißt, wie das geht?"
"Aber natürlich weiß ich das. Ich hab dir doch gestern dabei zu gesehen. Zudem... ich glaube mit dem Salat hier mach ich einiges gut," sagte Jordan un dzog absichtlich eine beleidigte Schnute. "Oder nicht?"
"Oh, doch. Natürlich, Schatz", sagte Woody schnell und versuchte dabei ernst zu bleiben, auch wenn Jordans Gesichtsausdruck ihn eigentlich zum Lachen brachte. Aber er blieb ernst. Nur seine Mundwinkel zuckten leicht. "Der Salat macht den Auflauf auf jeden Fall wieder gut. Ich dachte nur, du wolltest, dass wir zusammen grillen. Deswegen ... Aber komm einfach nach, wenn du fertig bist. Okay?"
JOrdan war versucht Woody die Zunge herauszustrecken, aber das fand sie dann doch zu albern und grinste lieber. "Das will ich auch gehofft haben. Das mit dem Salat. Und sicher wollen wir zusammengrillen. Ich beeile mich auch okay? Ich mach den Salat, richte das Fleisch und darfst alles raustragen, wenn der Grill an ist. Und dann stehen wir gemeinsam vor dem Grill und schauen zu."
Und wir können hier ein wenig hüpfen? SO das Annie und David hinhüpfen können?
"Irgendwie hört sich das dann doch wieder nach viel Arbeit für mich an", murmelte Woody leise, nickte aber. "Sicher, Schatz. Ich bin dann draußen. Ruf einfach, wenn du mich brauchst." Und damit öffnete er die Tür der Hütte und trat hinaus auf die Veranda, wo er nach dem Sack Holzkohle und den Grillanzündern suchte schwer bepackt zum Grill lief.