Hana hatte heute noch frei, es würde erst bald mit ihrem Job los gehen. Die Mordkommission, sie war gespannt, denn anders, als die Abteilung für Organisiertes Verbrechen. Aber darüber wollte sie sich eigentlich keinen großen Kopf machen. Sie war hier um den Tag zu genießen und sich endlich mal wieder zu bewegen. Hana hatte sich also ihr Sportzeug angezogen und war Joggen gegangen. Es tat einfach mal wieder richitg gut, die Bewegung an der frischen Luft. Das leichte Ziepen in ihrer linken Schulter ignorierte sie einfach. Der Tag war einfach wunderschön, es war sonnig, es war warm, es war einfach wundervoll und anders konnte man es nicht ausdrücken. Allerdings waren dadurch auch jede Menge Menschen unterwegs und das machte das ganze eher zu einer Art Hindernislauf. Sie musste immer wieder Kindern, Hunden und Ehepaaren ausweichen. "Hey, passt ein bisschen besser auf!", rief sie ein paar Jugendlichen zu, nachdem sie sich nur mit einem Satz über ein herrenloses Skateboard hatte retten können. Dann lief sie einfach weiter. Zu schade nur, dass sie heute ihren MP3-Player daheim vergessen hatte und ohne Musik laufen musste. Damit ging es eigentlich immer etwas besser als ohne. Aber das fröhliche Lachen war auch nicht zu verachten.
„Na, komm her, du dummer Hund!“ Hana wurde hellhörig. Das klang nicht gerade nach liebevollen Hundebesitzern. Aber einfach hingehen und fragen konnte sie auch nicht. Also blieb sie erstmal stehen und dehnte sich etwas. Nebenbei warf sie immer noch ein Auge und ein Ohr in Richtung der Jugendlichen mit dem Welpen. Das Mädchen war dann verschwunden, nachdem sie telefoniert und irgendwas von einem Auftrag gefaselt hatte. Wohin sie ging konnte Hana nicht sehen. Aber dann lief sie zu den Jungs. "Das ist aber ein niedlicher Hund.", meinte sie, um erstmal eine Art Gespräch anzufangen, vielleicht verplapperten sie sich ja. "Was ist das denn für eine Rasse?" Sie ging in die Hocke und ließ den kleinen neugierigen Kerl an ihrer Hand schnüffeln. "Du bist ja ein lieber Kerl."
„Mist“, fluchte Will leise, als plötzlich aus dem Nichts so eine dämliche Joggerin auf sie zukam und der Köter im selben Moment von Joeys Arm sprang und sich dabei fast selber an dem Seil erwürgt hätte. Zum Glück war Joey so geistesgegenwärtig gewesen, in die Hocke zu gehen und dem Hund damit ein bisschen Luft zu verschaffen. Will hätte es Joey gar nicht zu getraut so gute Reflexe zu haben - dafür hatte er viel zu glasige Augen und er stank wirklich nach Bier und Kippen, wie Stefanie vorhin trocken festgestellt hatte. Doch was ging es ihn an? Solange sie ihre Aufträge ausführten und die Kohle kassierten, konnte Joey machen, was er wollte. „Das ist einfach ein Hund, ein ordinärer Köter. Sieht man doch“, antwortete Stefanie in diesem Moment ziemlich herablassend und sah die Joggerin auch genau so an. „Was geht dich das an, Schnecke?“, fügte Joey hinzu und Will hätte ihm dafür am liebsten eine gezogen. Soviel zum Thema unauffällig verschwinden … Er seufzte leise und versuchte sich zwischen die Joggerin und den Hund zu drängen, was ihm aber nicht ganz gelang, da der Hund viel lieber an der Hand der Tussi schleckte und dabei ekelig sabberte. Jetzt war Will doch froh, seine gute Jacke nicht anzuhaben. Die hätte er sich doch nur versaut, wenn er den Mistköter gleich ins Auto verfrachten musste. „Wir müssen weiter“, sagte er. „Der Hund muss nach Hause.“
Zorro, der kleine Münsterländerwelpe, war für sein junges Alter schon ein recht plitsches Kerlchen, leider jedoch noch nicht plitsch genug. Zwar hatte er sich nicht so einfach einfangen lassen, wie es die Jugentlichen gerne gehabt hätten, aber dann siehte bei dem Welpen doch die Neugierde und er musste unbedingt wissen, was es mit dieser lecker richenden Wurstscheibe auf sich hatte und zack, da hatte man ihn auch schon gegriffen und festgehalten und ihm so ein dummes Seil um den Hals gelegt. Zorro strammelte und fiepfte wie ein Wahnsinniger. r spürte irgendwie, dass hier was nicht stimmte. Und irgendwie sehnte er such nach seinm Herrchen zurück, der war mit ihm nie so umgegangen. Zorro versuchte zu beissen, aber er schaffte es nicht. Und wie diese Menschen stanken, das war ja richtig ekelhaft.
Er wurde zuerst auch nicht ruhiger, als sich eine Frau zu ihnen gestellte. Doch schnell merkte Zorro, dass sie viel ruhiger und viel lieber war und als sie ihm ihre Hand entgegenstreckte, während Zorro so hilflos auf dem Arm des einen unfreundlichen Menschen hing, oder eher festgehalten wurde, schnupperte er an der Hand der Fremden und irgendwie mochte er sie und begann, ihre Hand abzuschlecken. Ein Zeichen der Zuneigung. Er schleckte nicht nur Hanas hand, er blickte sie dann auch mit seinen grossen Kulleraugen an. Und er hatte wunderschöne Augen.
Doch dies gefiel dem Typen wohl nicht, der ihn zwar nun endlich losgelassen hatte, aber irgendwie zu sehr an diesem Seil um seinen Hals zerrte. Hana konnte nun auch sehen, dass der kleine Welpe eigentlich ein Halsband trug. Darüber nun aber die Schlinge eines Seils. Irgendwie seltsam ... Und als man Zorro dann wegzerren wollte, da fiepte er wieder fürchterlich und traurig und stemmte sich mit aller Kraft, nur leider hatte er noch kaum welche, dagegen und rebellierte.
"Schnecke? Och Kleiner, nin ich nicht etwas zu erwachsen für dich?", fragte sie dann und sah ihn nur an. Wenn er mit ihr sprach, schlug ihr sein muffiger Atem voll entgegen. Nicht gerade angenehm. Eine Zahnbürste oder zumindest mal ein Kaugummi hätten da schon Abhilfe oder zumindest mal Minderung verschafft. Kein Wunder, dass der kleine Kerl, der immer noch ihre Hand abschleckte von ihm wegwollte. Seine Nase war ja noch viel empfindlicher als ihre. "Du bist ja ein Lieber, ja ein ganz Lieber bist du ja.", meinte sie leise zu ihm und kraulte ihn dann unter dem Kinn. sie ließ sich von den Halbstarken gar nicht aus der Ruhe bringen. Dafür hatte sie, zumindest vor ihrer Zeit in der Abteilung für organisiertes Verbrechen, genug mit solchen Teenies zu tun gehabt. Dann fiel ihr auf, das der Kleine ein Halsband trug. Daran baumelte eine Marke, die sie sich unauffällig näher ansah, während sie mit dem Kleinen noch spielte.
Zorro...süß., dachte sie und sah die Jugendlichen wieder an. "Wie heißt euer kleiner Freund denn?", wollte sie dann wissen. Mal schauen, ob sie soweit schon mitgedacht hatten. Zumindest hatte sie den Kleinen schon mal in ihrer Nähe, wenn sich ihr Verdacht bestätigte und es nicht der Hund von dieser Clique war, würde sie ihn schon wieder von dem Seil befreien können. Denn mal ehrlich, wer wand seinem Hund denn ein Seil um den Hals, wenn er ein Halsband mit passender Schlaufe trug?
"Oh, ich steh auf ältere Frauen", sagte Joey und grinste so breit, dass er seine kompletten gelben lückenhaften Zahnreihen entblöste, in deren Mitte zwischen den beiden oberen Schneidezähnen eine silberne Kugel glitzerte. Sein neuestes Piercing, bei dessen Anblick sich Wills Magen immer noch jedes Mal herumdrehte, während Stefanie schwor, dass sie seitdem erst den besonderen Kick beim Knutschen bekam. Na, wenn sie meinte ... Aber sie war ja nicht weniger zögerlich, was Piercings betraf. Will gab Joey ein Zeichen, dass er die Klappe halten sollte und schubste ihn mit der Seite an, dass er gehen sollte. Sie mussten weiter. Dringend. Das wurde ihm klar, als diese Frau nicht von dem Hund abließ und sogar nach seinem Namen fragte. Will sah kurz hilflos zu Stefanie, die aber schon neben der Frau in die Hocke ging und einen Arm unter den Hund legte, um ihn hoch zunehmen. "Zorro heißt er", sagte Stefanie. "Wie der Kerl mit der Maske. Aus dem Film. Wenn Sie den kennen."
Zorro genoss es sichtlich, von der Joggerin gekrauelt zu werden und da er noch sehr verspielt und lebhaft war, wollte er nun mit Hanas Hand balgen, biss leicht zu, aber nur verspielt und wedelte heftig mit dem Schwanz. Auch die Stimme der Frau mochte er und auch wenn er ihre Wote nicht wirklich verstad, so schien es bei ihm anzukommen, dass sie ihn süss fand. Die Chemie stimmte einfach. Gerade wollte Zorro weiter herumtollen und schien seine Entführer, von denen einer ekelhaft roch, fast vergessen zu haben, obwohl er immer hin so eine leckere Scheibe Wurst bekommen hatte, da wurde er auch schon wieder gepackt und auf den Arm genommen. Nicht das Zorro nicht gerne kuschelte. Aber nun fragte er sich doch langsam, warum denn sein Rudelführer und Herrchen nicht da war. Immerhin kannte hier jeder seinen Namen, denn den kannte er. Nur hatte er leider Gerry nicht nach ihm rufen hören. Zorro war ein wenig verwirrt, liess sich dann aber erst einmal auf den Arm nehmen. Das tat Gerry auch manchmal.
Hana sah den Jungen mit den gelben Zähnen und dem Piercing an. "Na, wenn das so ist, tut mir das sehr Leid, dich enttäuschen zu müssen, ich habe leider nicht das Interesse mich strafbar zu machen. Ich habs nicht so mit Kindern, weißt du?" "Zorro, so...", meinte sie nur. Sie balgte noch ein bisschen mit dem jungen Hund. Ließ ihm ihre Hand zum dran knabbern und kraulte ihn unter dem Bauch. "Das magst du, was?", fragte sie ihn leise. Er sah sie immer mal wieder traurig an und schaute sich um, schien jemanden zu suchen. Aber die Jugendlichen kannten seinen Namen, auf der Schiene konnte sie sie wohl nicht festnageln.
Der andere Junge schien es plötzlich wahnsinnig eilig zu haben. "Was denn? So eilig?", fragte sie dann und sah ihn an. "Ich habe früher auch die Hunde anderer Menschen ausgeführt und mir dabei immer recht viel Zeit gelassen.", erzählte sie dann. "Das war etwas besser für die Kasse." Sie lächelte und im Gegensatz zu dem Jungen mit dem Piercing waren ihre weiß, gerade und vollständig.
Das Mädchen hob ihn dann hoch und auch Hana stand wieder auf.
Joey war so klug, den Mund zu halten und nichts mehr zu der Tussi zu sagen, und Will war ganz froh deswegen. Allerdings fragte er sich, ob es wirklich auf Joeys Klugheit zurück zu führen war oder einfach nur auf die Tatsache, dass er sich schon die eine oder andere Gehirnzelle weggesoffen hatte. Oder als sie ihm den Totenkopf auf den Hinterkopf tätowiert hatten, waren ihm ein paar Teile vom Gehirn abgestorben. So wie Joey sich benahm, würde es Will nicht wundern. Aber wie auch immer: Im Moment war Will zufrieden mit seinen beiden Begleitern, dann auch Stefanie hatte gut reagiert. Langsam wurden sie ein gutes Team. Alle vier. Denn in dem Moment sah er Angie an ihnen vorbeischlendern, die kurz zu ihnen sah und dann einfach weiterging. Offenbar war auch sie erfolgreich gewesen und hatte den Typen auf die falsche Fährte geschickt. Wunderbar ... Jetzt mussten sie nur noch die Tussi hier loswerden.
"Hören Sie, Ma'am", sagte Will und musste grinsen. Er hatte die Anrede zwar unbewusst gewählt, aber als er sie ausgesprochen hatte, wurde ihm bewusst, dass die Tussi es mit ihrer Bemerkung nur drauf angelegt hatte. "Das hier ist unser Hund. Er gehört meiner Freundin hier. Und bevor sie fragen: Sie heiß Marie. Ich bin Steve und das ist mein Kumpel Ronald. Wir führen keine fremden Hunde aus, sondern unseren eigenen. Und wir müssen die Bahn bekommen, die gleich abfährt. Wenn Sie uns bitte einfach gehen lassen würden, dann wären wir Ihnen sehr dankbar. Ma'am." Oh ja, Will konnte nett sein und höflich. Schließlich war er zur Schule gegangen. Sogar die High School hatte er besucht und abgeschlossen. Bevor diese ganze Scheiße mit seinem Vater passiert war und ... nein, daran wollte er jetzt nicht denken. Das lenkte nur ab.
Ne, so langsam fühlte sich Zorro nicht mehr wohl auf dem Arm dieses übelrichenden Fremden. Der packte ihn auch irgendwie zu fest. Und so fing Zorro etwas an zu strampeln und zu fiepen. Ne, irgnend wie sagte ihm sein Hundeinstinkt, dass hier was nicht stimmte. Gerry hatte ihn viel sanfter auf dem Arm gehalten. Dieser Mensch schien nicht entspannt zu sein. Zorro versuchte sich aus dem Griff zu entfernen, aber er war einfach noch nicht stark genug.
(Ich halte Zorro mal extra kurz. Aber ihr könnt ihn auch gerne mitschreiben)
"Ma'am?" Hana fing an zu lachen. "Um Gottes Willen, so alt bin ich nun auch wieder nicht." Fast hätte sie sich verplappert und gesagt, sie wäre nicht im Dienst. Aber schlafende Hunde sollte man ja bekanntlich nicht wecken. Sie sah den Jungen nur an, dann auf ihre Uhr. "Die Bahn? Die ist vor fünf Minuten abgefahren und die nächste kommt erst in 25 Minuten." Hana war hier aufgewachsen und lange genug auf die Bahn angewiesen gewesen, um das zu wissen. Auch heute wollte sie damit zurück fahren, da es mit dem Parken hier immer ein bisschen dumm war und sie wohlmöglich nicht mehr heim laufen wollte.
Der Kleine fing dann an zu strampeln und zu fiepsen. Er tat echt alles, um aus dem Griff der Jugendlichen zu kommen. "Moment, du hältst ihn viel zu fest. Du drückst ihm die Luft ab.", meinte sie dann und nahm dem Mädchen den Hund aus dem Arm. "So ist es besser.", sagte sie leise zu Zorro. "Oder?"
"Ach, und woher wollen Sie wissen, welche Bahn wir nehmen?", fragte Will. So langsam hatte er echt die Schnauze voll. "Wir sind hier in einem Park mitten in Boston. Hier waren zig Bahnen herum und wir sind von Stationen umgeben. Da fahren minütlich Züge ab und kommen an. Nicht nur alle paar Minuten. Und jetzt geben Sie Marie gefällst den Hund wieder, sonst rufen wir die Polizei." Und um seine Drohung zu untermauern, zog er sein Handy aus der Tasche, auch wenn er nicht vorhatte, die Polizei zu rufen. "Wenn Marie den Hund etwas fester gepackt hat, dann alleine aus dem Grund, weil er vorhin wie Sie gesehen haben, vom Arm gesprungen ist und sich fast erwürgt hätte. Er ist noch ein Welpe und verspielt. Er weiß nicht, wie weit es vom Arm nach unten geht. Also ... darf ich bitten?" Er streckte selber die Arme aus und gab der Frau damit noch eine Chance, den Hund freiwillig zurück zu geben, bevor er doch etwas Gewalt anwenden musste. Gleichzeitig verfluchte er Stefanie innerlich, weil sie so dumm gewesen war, den Hund einfach los zulassen. Auch dass sie sich jetzt wie Joey einfach heraus hielt, gefiel ihm reichlich wenig, Aber wahrscheinlich war das besser. Nachher verplapperten sie sich noch.
Der Junge drohte dann die Polizei zu rufen. Hana lächelte ihn nur an. "Nur zu.", meinte sie freundlich. "Und wenn eine Officer Samira Miller abnimmt, dann grüßen Sie sie doch bitte." Zwar hatte sie sich damit nun indirekt verraten, aber darauf kam es nun auch nicht mehr an. Zorro war ziemlich friedlich bei ihr, außer einem bisschen Rumgetolle und den Versuchen Hana das Gesicht abzuschlecken.
"Und außerdem stimmt hier doch etwas vorne und hinten nicht, da gibst du mir doch Recht, oder? Der Hund jault schon die ganze Zeit, auch als er am Boden war. Also entweder kennt er euch nicht, oder ihr habt gravierende Fehler bei der Erziehung gemacht."
Hana atmete tief durch. "Oh, bitte lieber nicht.", sagte sie dann und sah erstmal nicht ein, den Hund loszulassen. "Sagt mal, ich habe vorhin beobachtet, wie ihr euch mit dem Kleinen abgemüht habt. Dabei hört er doch ganz toll auf seinen Namen, nicht wahr Zorro?" Sie sah die Jugendlichen an. Hana war anzusehen, dass sie der festen Überzeugung war, dass hier etwas im Gange war.
„So langsam gehen Sie mir auf die Nerven“, sagte Will ziemlich ungehalten. „Was bilden Sie sich eigentlich ein? Wenn Sie einen Hund wollen, kaufen Sie sich einen oder lassen es sein. Aber hören Sie auf, uns aufzuhalten. Das einzige, was hier gerade schief läuft, ist, dass Sie Maries Hund klauen wollen. Aber so läuft das nicht. Wir müssen uns auch nichts von Ihnen sagen lassen. Der Hund hat gejault, weil er wegen ihnen vom Arm gesprungen ist. Also haben Sie den Fehler gemacht und nicht wir. Lassen Sie uns in Ruhe! Was sind Sie? Der Hundepapst? Dann suchen Sie jemand anderen, den sie bekehren können. Kommt, wir gehen“, sagte Will und trat gleichzeitig mit Joey und Stefanie auf die Joggerin zu, um ihr den Hund zu entreißen. Er musste dabei etwas grober anpacken als geplant und der Köter jaulte auch ziemlich laut auf und versuchte sich zu wehren, aber das hielt Will nicht davon ab, seinen Plan aufzugeben oder Joey davon, sich das Seil zu schnappen und zu ziehen, während Stefanie die Frau von der anderen Seite bedrängte.
Die drei Jugenlichen kamen nun immer näher. "Wow, immer mit der Ruhe, okay?" Der Hund jaulte ziemlich, als der erste ihn packte und der zweite an dem Seil riss. Hana schaffte es irgendwie ihm das Seil mit einem ordentlichen Ruck zu entreißen. Den Hund hatte sie nicht losgelassen und ließ ihn nun auf dem Boden. "Los, ab mit dir!" Der Kleine trappste auch gleich los. Dem Mädchen versetzte sie einen Stoß, um etwas Luft zu haben und griff sich dann den Arm von dem Jungen, der den Hund nehmen wollte. Wenn sie hinter ihm kam, konnte sie ihm den Arm auf den Rücken drehen und das war genau ihr Plan. Kein so leichtes Unterfangen, wenn das Gegenüber anderthalb Kopf größer war.
Dass sie zu langsam reagiert hatten, merkte Will leider erst, als es schon zu spät war. Der Hund saß auf dem Boden, war aber noch in Reichweite. Nur leider hatte diese Frau seinen Arm gepackt und innerlich sträubte er sich dagegen, seine freie Hand zu nutzen, um sich zu wehren und der Frau eine zu verpassen. Er schlug keine Frauen. Er mochte andere Dinge tun, die nicht okay waren, aber er schlug keine Frauen. Niemals. Aber zum Glück hatte Joey nicht so viele Skrupel und packte die Frau an der Schulter, um sie von ihm weg zu ziehen, während Stefanie ebenfalls wieder auf die Füße kam und die Frau von der anderen Seite angriff, sie ebenfalls ziemlich heftig an der anderen Schulter schubste und er so schließlich seinen Arm frei bekam. "Hauen wir ab", zischte Will, sah die Frau finster an und rannte dann los. Als Joey sich nach dem Hund bücken wollte, packte Will ihn am Arm und zog ihn einfach mit sich, während Stefanie ihm sowieso schon folgte. Den Köter hatten sie wohl verloren und heute würden sie hier sicher keinen Erfolg mehr haben. Aber vielleicht in einem anderen Park. Oder sie würden morgen wiederkommen. Hauptsache, die Tussi hatte sie nicht geschnappt ...