Der andere Junge packte sie fest an der Schulter. Ausgerechnet an der mit der gerade verheilten Schussverletzung. Hana war, was das angeht immer noch ziemlich empfindlich, was Druck und andere Einwirkungen eingeht. Sie biss die Zähne zusammen, aber als das Mädchen von der anderen Seite noch kam und ihr einen stoß versetzte und sich der Daumen des Jungen somit noch tiefer in ihre Schulter bohrte, ließ sie los.
Zum Glück hauten die drei dann auch ab, ohne den Hund. Hana setzte sich dann hin, strich die Haare nach hinten, die aus ihrem Pferdeschwanz gerutscht waren und rieb sich ganz vorsichtig die Schulter. Zorro kam auf sie zugetrappst. "Na, mein Kleiner?"
"Hallo? Miss? Ist alles in Ordnung mit Ihnen? Oder soll ich die Polizei rufen," Mrs Caroll, mit ihren gebeugten 1,55 m, kam auf ihren Gehstock gestützt über die kleine Wiese zwischen Weg und SPielpatz angehumpelt und sah die junge Frau aus einer Mischung aus Bewunderung und Sorge an. Etwas in ihren Augen sagte aber auch aus, dass sie die Frau für ein bisschen verrückt hielt. "Ich hab nämlich alles gesehen. Alles, auch wie die Jugendlichen sie angegriffen haben. Wenn Sie eine Zeugin brauchen? Hier im Park ist in letzter Zeit nämlich viel zu viel los und weit und breit keine Polizei. Diese ungehobelten Kinder von heute.. nehmen sich alle Frechheiten heraus. Pöbeln uns alte LEute an, schubsen die kleinen Kinder herum und gegen abends belagern Sie betrunken die Bänke... ach ist das ihrer?", abgelenkt von dem kleinen Hund, den sie im ersten Moment gar nicht bemerkt hatte, vergaß Mrs Caroll ihre Schimpferei. "Dann passen sie gut auf ihn auf. Hier im Park laufen in letzter Zeit verdammt viele Hunde weg. Mein kleiner Pinscher ist letzte Woche erst verschwunden. Und Ms JOnes Pitbulle ging auch "verloren". Aber keiner stört sich daran. Und mit keinem meine ich unsere liebe Polizei."
Eine alte Frau kam auf einen Stock gestützt auf Hana zu und fragte sie, ob sie die Polizei rufen sollte. Hana stand wieder auf und lächelte. "Nein, danke, Mrs. Es geht schon.", sagte sie dann freundlich. Dann hörte sie der Frau ruhig zu. "Nun, das glaube ich Ihnen gerne Mrs. Aber leider erfüllen diese Zustände nicht unbedingt die Anforderungen, um als Straftat zu gelten. Das tut mir sehr Leid." Sie streckte ihr dann die Hand zu. "Detective Hana Logan.", stellte sie sich dann vor. "Und mit wem habe ich das Vergnügen?" Natürlich, wenn die Situation es erforderte, so wie eben, konnte Hana eine mächtig dicke Lippe riskieren, aber sonst war sie immer sehr höflich und freundlich. Dann deutete sie auf eine Bank in der Nähe. "Wollen wir uns nicht setzen, und dann erzählen Sie mir bitte alles ganz genau.", meinte Hana dann, hob Zorro hoch und ging rüber. "Nein, der Kleine gehört mir nicht und ich werde mit ihm nachher Herrchen oder Frauchen suchen gehen, nicht wahr Zorro? So machen wir das. Wir finden sicher raus, zu wem du gehörst." Auf der Bank setzte sie den Kleinen auf ihren Schoss und knotete das grobe Seil auf und nahm es von seinem Hals runter. "So, Mrs. und was hat es nun mit den Hunden auf sich?"
Perplex ergriff Mrs Caroll einfach die Hand der jungen Frau. Eine Polizistin? Also das hätte sie jetzt wirklich nicht gedacht. Oh je, zum Glück hatte sie nicht mehr gesagt, als die paar Gedanken über die Polizei. Ein bisschen war es der alten Frau dann doch peinlich und sie versuchte mit einem charmanten Lächeln darüber hinweg zu gehen. "So so, von der Polizie sind Sie. Na Zufälle gibt es... oh ich bin übrigens Sarah Caroll. Und gerne, dass ist sehr nett," nickte Sarah und ging zu der Bank, die Det. Logan gewiesen hatte. Für sie als alleinstehende Frau in ihrem Alter kam jede kleine Unterhaltung gelegen. Man war ja so einsam in den eigenen vier Wänden und jetzt wo ihr Hund weg war, war sie noch viel einsamer. Sarah setzte sich ein wenig stöhnend und hörte auf, als die junge Frau den Namen des Welpen nannte. "Also er gehört definitiv niemanden, der regelmässig hier her kommt. Die meisten kennt man ja mit den Jahren. Aber ein süßer ist er," sie griff in ihre Manteltasche und holte einen kleine Kaustange hervor, die sie immer bei sich trug. Man konnte ja nie wissen, ob der eigene Hund nicth doch wieder auftauchte, völlig verhungert... "Na nimm.. das ist fein," sie hielt Zorro die Stange hin und freute sich, als er nach kurzem Zögern zu biss. "Es ist ein Jammer, dass hier so viele Hunde weglaufen. Die Polizei denkt, so etwas sei normal. Aber in den letzten zwei Wochen sind hier sechs bis acht Hunde verschwunden von denen ich weiß. Könnten auch mehr sein. Sie laufen einfach weg und kommen nicht wieder. Ein paar der Besitzer haben Suchzettel um den Park herum aufgehängt, aber niemand hat sich gemeldet. Wollten diese Kinder den Hund etwa? Nicht das so etwas schon mal hier vorgekommen wäre, aber die Kids hängen hier dauernd rum. Sind mir schon ein paar Mal aufgefallen."
Hana lächelte Mrs. Caroll nur freundlich an. Sie konnte sich denken, dass ihre Sprüche der Dame nun unangenehm waren, und deswegen ritt sie nicht weiter auf der Tatsache herum, dass sie sich ihrem Ärger und Kummer einfach mal Luft gemacht hatte. Das gehörte einfach dazu und Hana war dieser Klagen auch schon gewöhnt. Egal, was man tat, in der Regel machte die Polizei es keinem so richtig recht. Und diese Frau hatte ihre vielleicht einzige Gesellschaft verloren, die ihr noch geblieben war. Hana, sah sie an, wie sie sich liebevoll um Zorro kümmerte und ihm eine von diesen Hundestangen gab, mit welcher der Kleine dann auf die Bank zwischen ihnen hüpfte, sich hinlegte und mit dem Ding kämpfte. "Sie kennen sicher die ganzen Menschen und ihre Hunde gut, nicht wahr, Mrs. Caroll?", fragte Hana dann, nachdem sie ihre Haare neu zusammengebunden hatte. Schon allein den Arm zu heben, war wieder unangenehm, aber das war nun wirklich nicht die Hauptsache. "Sie haben schon recht. Es ist normal, dass Hunde weglaufen, unter die Räder kommen, oder im Tierheim landen. Haben Sie sich denn dort schon erkundigt, ob man Ihren Pinscher vielleicht gefunden und dorthin gebracht hat?" Sie wollte der Frau nur zu gerne helfen. "Hm, sechs bis acht und das innerhalb von vierzehn Tagen, nun das kommt mir auch etwas zu häufg vor.", sagte sie dann, auch wenn sie von Hunden keine Ahnung hatte, aber das war ja bald alle zwei Tage ein Hund. Und das konnte sie sich nun nicht vorstellen. "Können Sie mir denn sagen, wie Ihr Hund verschwunden ist und die von anderen Haltern? Dann will ich mal schauen, ob ich nicht etwas herausfinden kann.", sagte sie dann und sah die Frau freundlich an.
"Das würden sie tatsächlich tun," fragte Sarah überrascht, und ließ ihren Blick von der jungen Polizistin zum Spielplatz gleiten, Richtung Hundewiese. Da wären sicher ein paar von ihren Freunden hier sehr dankbar, dachte sie, seufzte dann aber laut und sah ein bisschen verzeifelt zu der jungen Frau zurück. "Ich weiß zwar nicht, wie sie etwas herausfinden wollen, falls überhaupt etwas vorliegt, also mehr als nur ein dummer Zufall, aber es wäre auf jeden Fall großartig von ihnen. Da erzähle ich ihnen natürlich gerne, was mit Sushi passiert ist. Eigentlich ist ja gar nichts passiert. Er hat irgendetwas gehört oder gerochen und ist einfach los gelaufen. Mitten rein ins GEbüsch. Ich hab den halben Nachmittag nach ihm gerufen, aber er ist nicht wieder aufgetaucht. Und Bello von Henry war vor den öffentlichen Toiletten kurz angebunden gewesen. Bis er wieder herauskam war nur noch die Leine da. Und Miss Jones Pitbulle erging es wie meiner Sushi. Ab ins Gebüsch. Sie behauptet ja, sie habe ihn noch winseln gehört und etwas im Gebüsch raschelte darauf, aber dann wäre alles ruhig geblieben. Von Mr Langton weiß ich, dass er gesehen hat, wie der Bullterrier von Henry an einem Seil geführt den Park verlassen hätte. So ein junger Kerl hatte ihn an der 'leine'. Er hat aber erst hinter her kapiert, dass es Bello war. Also Mr Langton, als er von Bellos Vershwinden erfuhr. Mr Langton hat so einen teuren, aber hässlichen Afghaner. Ich weiß gar nicht wie er den jedes Mal in die Badewanne bekommt. Mit diesen ganzen zotteligen Haaren. Mr Langton meinte auch, dass es auffällig kleinere Hunde seien. Seine Soraya wäre demnach in Sicherheit. Er lässt sie immer frei springen. Die meisten hier nehmen inzwischen ihre Hunde wieder an die Leine. Ist sicherer."
Gerry begann nun an zu rennen. Er machte sich schreckliche Sorgen um orro und hoffte, dass er das Schlimmste noch verhindern würde kommen. Während er sich suchend umschaute, während er rannte, dachte er noch einmal über die Worte von Miss Jones nach. Es war schon seltsam, dass so viele Hunde in kurzer Zeit verschwunden waren und Gerry glaubte nicht daran, dass sie einfach weggelaufen waren. Dann hätte sich der ein oder andere sicherlich im Tierheim wiedergefunden oder aber tot auf der Strasse und durch die Hundemarke hätte die Polizei die Halter sicher informiert. Auch schien hier kein Hundehasser am Werk, der die Hunde vergiftete, sonst hätte man ja irgendwann mal die toten Hunde gefunden. Nein, Gerry war sich sicher, das da jemand gezielt Hunde entführte, wofür auch immer. Und da auch Kampfhunde darunter waren, die verschwunden sind und so ein ausgewachsener Kampfhund sicherlich nicht einfach an jemand, der sich einen Kampfhund wünschte, verkauft werden würde, weil man sich da dann lieber noch einen formbaren Welpen hätte anschaffen wollen, ging er von illegalen Hundekämpfen oder so aus.
Dieses Schulmädchen Girli sah er nirgends. Er steuerte nicht gezielt den Spielplatz an, irrte noch ein wenig in der Gegend herum, als er in der Ferne zwei Parkbesucher auf einer Bank bei einem Kinderspielplatz sitzen sah. Vielleicht hatten die diese junge Frau gesehen. Also steuerte er geradewegs auf die beiden zu, auch im Laufschritt, es war ihm egal, ob denen das vielleicht komisch vorkam. er sah jedenfalls nicht gerade aus wie ein Räuber, der sich auf sein nächstbestes Opfer stürzen wollte. Und je näher er den beiden kam, eine junge Frau in einem Jogginganzug und einer älteren Dame, da erkannte er plötzlich seinen kleinen Zorro, welcher auf der Bank zwischen den beiden Frauen lag und irgendwas frass und im ersten Moment war Gerry einfach nur erleichtert.
»Zorrooo!!« rief er seinem kleinen Freund schon entgegen, während er im Laufschritt auf die Bank zu eilte. Gerry trug ein weisses T-Shirt, darüber eine dunkelgraues Jacket und darüber einen offenen, wadenlangen, ebenfalls dunkelgrauen, fast schwarzen Mantel, schlichten aber eleganten Mantel aus nicht zu dicker Schurwolle, aber es war hier gerade mal April und noch nicht wirklich frühlingshaft warm, auch wenn heute die Sonne am Firmament strahlte und so einige Besucher in der Mittagspause in den Park gelockt hatte
13.09 Uhr | Zorro
Zorro hatte wirklich zu kämpfen mit diesem leckerschmeckenden Kauknochen, den er von der älteren Menschendame bekommen hatte und auch sie war ihm sofort sympathisch. Ebenso wie die jüngere Menschenfrau, die ihn von diesen unsympathischen jungen Menschen gerettet hatte. Doch nun war all der Schreck vergessen und mit beiden Pfoten, zwischen denen der Kauknochen einigermaßen eingekeilt war, versuchte er an dem schmackhaften Teil zu knabbern, während sich die beiden Menschen Frauen unterhielten.
Dann plötzlich hörte er eine ihm vertraute Stimme seinen Namen rufen. Zorro liess den Knochen und hob den Kopf und schaute in die Richtung, von wo die Stimme kam und da sah er sein Herrchen, oder bessergesagt, seinen Freund. Ups ... den hatte er in aller Aufregung ja ganz vergessen. Aber wirklich Gedanken machte sich Zorro darüber nicht. Er freute sich einfach nur, da ihm einfiel, dass er diesen Menschenmann wirklich gerne mochte, hatte er ihn doch damals aufgenommen, wo er so alleine und hungrig war. Zorro schnappte sich seinen Kauknochen, hüpfte von der Band und rannte Gerry entgegen.
Gerry und Zorro
Und dann gab es eine rührende Wiedersehensszene und sowohl Zorro, als auch Gerry vergassen alles für Sekunden um sich herum. Zorro sprang Gerry an, und als dieser sich zu ihm hockte, um ihn freudig zu begrüssen und zu streicheln, verbog sich Zorros noch kleiner Körper vor Freude meist in eine Richtung und auch sein heftiges Schwanzgewedel tendierte zu einer Seite. Er fiepte vor Freude und strullerte sogar leicht. Seinen Kauknochen allerdings liess er nicht aus seinem Maul. Dann tat er es aber doch, da sonst schlecht Gerrys Hände abschlecken konnte. Doch immer wieder nahm er auch den Knochen wieder auf. Schliesslich gehörte der ihm ganz alleine. Aber immer wieder liess er ihn fallen, sprang an Gerry, der ja nun vor dem kleinen Kerlchen hockte hoch und schleckte ihm das Gesicht ab. »Oh Zorro, mein Kleiner ... hab ich ich wieder ...« kam es nur freudig und lachend über seine Lippen und er zeigte dabei seine weissen Zähne und es war wirklich ein Lachen der Erleichterung. Gerry fiel ein Stein vom Herz. Nach einer ausgiebigen Begrüssung nahm Gerry dann Zorro auf den Arm. Instinktiv, da er einfach fiel zu viel Angst hatte, dass Zorro wieder in irgendein Gebüsch spurlos verschwinden könnte. Zwar hatte er auch seine Leine dabei, aber er wollte ihn ganz nahe bei sich haben. Es war gar nicht einfach, den quirrligen Zorro fest im Arm zu halten, zumal Gerry aus ihm eh keinen Schoßhund machen wollte.
Nun aber war es für Gerry an der zeit, sich den beiden Damen zu widmen, schliesslich interessierte es ihn brennend, was Zorro bei ihnen machte. Und dann bat sich ihnen ein weiteres, eher lustiges Bild. Zorro war nun auf dem Arm von seinem Herrchen, aber er strampelte immer noch vor Freunde, jedoch nicht vor Angst und dabei liess er seinen Kauknochen fallen und bellte und gerade wollte sich Gerry zu den beiden Damen auf der Bank machen, lächelte auch schon freundlich, als er sich bückte, um Zorros Kauknochen vom Boden aufzuheben. In dem Moment wo er sich bückte, entsprang Zorro seinen Armen und irgendwie sah man Gerry an, dass er noch nicht wirklich viel Erfahrung mit Hunden hatte. Man konnte ihm zwar Anfangs die Erleichterung ansehen, doch nun wirkte er fast ein wenig verlegen, weil Zorro so lebhaft war. Dieser schnappte sich nämlich nun noch vor Gerry den Knochen und meinte nun, kriegen spielen zu wollen. Gerry jedoch wollte schliesslich endlich mit den beiden Frauen reden und war ein wenig hin und her gerissen. »Äh ..« kam es einmal, während er fast unbeholfen erneut zu den Frauen schaute und lächelte, dann rief er wieder Zorro, wollte ihn festhalten, aber dieser dachte einfach nicht daran, sich fangen zu lassen. er war eh viel agiler als sein Herrchen und so tanzte er Gerry ein wenig, aber süss an zuschauend, auf der Nase herum, da Gerry nun nicht genau wusste, wem er mehr Aufmerksamkeit schenken sollte, den Frauen oder seinem Hund. Dennoch bewegte er sich dabei näher zu den beiden heran, so dass er schliesslich zwei Meter vor der Bank zum Stehen kam, zu den Frauen schaute und entschuldigend sagte: »Entschuldigen Sie ... ich ...also ... Zorro ... « Gerry war normalerweise kein schüchterner Mann. Aber Zorros Ausgelassenheit war eben etwas anderes und Gerry freute sich immer noch so über das Wiedersehen, dass ihm fast die Worte fehlten. Zorro sprang um Gerry herum und jedes Mal, wenn dieser ihn fassen wollte, machte er einen sehr agilen Sprung weg. Doch endlich hatte Gerry gesiegt und Zorro fest mit seinen Armen umklammert, so dass er sich nun endlich den beiden Frauen widmen konnte. Dennoch wurde er nun leicht abgelenkt, weil Zorro ihm nun über das Gesicht schleckte wie ein verrückter und Gerry immer wieder seinen Kopf in eine andere Richtung wegdrehen musste, um endlich normal sprechen zu können. »Ist ja gut, Zorro!!!« Dann endlich wandte er sich an die Frauen: »Entschuldigen Sie, ich suche nach einer Ewigkeit nach Zorro ... Zorro aus, jetzt ist ja gut ...« unterbrach er sich wieder, weil Zorro einfach sich nicht beruhigte und weiter Gerrys Gesicht abschlecken wollte. »Darf ich fragen, wie sie ihn gefunden haben?« Gerry hatte schnell erkannt, dass sie beiden nicht aussahen wie Hundediebe.«
edit
In dem Moment sprang Zorro wieder aus Gerrys Armen. Das lag aber auch daran, dass Gerry es nicht gerne mochte, ein Tier gegen seinen Willen festzuhalten ...
Hana sah Mrs. Caroll an und hörte ihr aufmerksam zu. Anscheinend waren schon einige Hunde verschwunden. Vorherrschend Kampfhunde, wenn sie das richtig mitbekommen hatte und das war auch irgendwie seltsam. "Sie haben erwähnt, dass Mr. Langton einen Jugendlichen mit dem Hund gesehen hat. Hat er Ihnen gesagt, wie der Junge aussah?" Vielleicht war es ja einer von denen heute.
Zorro sprang auf einmal auf und sprang mit seinem Knochen im Maul runter. "Halt, Zorro!", rief sie und war schon im Begriff aufzustehen. Schließlich sollte ihr der kleine Kerl erstmal nicht durch die Lappen gehen. Er sollte ja wieder zu Herrchen oder Frauchen zurück. Aber Zorro sah sie nicht einmal mehr an, oder zuckte mit einem Ohr. Er stürmte auf einen Mann zu, der auch seinen Namen kannte. Vielleicht war das ja Herrchen und wenn er das war, war er ein wirklich gutaussehendes Herrchen.
Die beiden wirkten auch sehr vertraut, da machte sich Hana dann auch wirklich keine Sorgen, die zwei gehörten anscheinend wirklich zusammen. Der Mann wandte sich immer wieder Mrs. Caroll und ihr zu, wurde aber von dem Kleinen davon abgehalten, wirklich ins Gespräch zu kommen. Irgendwann stand er auf. Wow, er ist riesig!, war das erste, was Hana bei ihm durch den Kopf schoss. Okay, sie war mit gerade mal 1,55 m nun echt ein Zwerg und kannte es eigentlich nicht anders, aber beeindurckend fand sie ihn auf jeden Fall. Aber Zorro sprang ihm gleich wieder vom Arm und Hana ging nun auch in die Hocke. "Na komm her du Gauner!", lachte sie dem Hund zu, der auch wieder zu ihr kam. Vielleicht spielte die Frau ja jetzt mit ihm.
"Er ist da vorne aus dem Gebüsch gestolpert.", meinte sie dann und zeigte darauf. Das mit den Jugendlichen ließ sie weg, sie wollte den Mann nicht stärker beunruhigen als nötig. "Au!" Zorro hatte sich auf die Hinterbeine gestellt, sich an Hanas Bein abgestützt und sich in ihrem Zopf verbissen, der über ihre Schulter baumelte.
"Oh da müssten sie Mr Langton fragen. Er ist immer gegen sieben abends im Park und in der Mittagspause gegen zwölf unter der Woche," sagte Sarah im Plauderton und sah dann ein wenig aufgeregt in die Richtung in die der kleien Welpe auf einmal lossprang. Als er einen Mann ansprang und dieser seinen Namen vor Freude ausrief, entspannte sich Sarah wieder. Eindeutig hatten sich da eben Herrchen und Hündchen wieder gefunden. Und der Ansicht schien auch die junge Polizistin zu sein. Sie wirkte nicht gerade angespannt oder alarmiert.
Als der Mann die paar Schritte näher kam, kniff Sarah ihre Augen ein wenig zusammen, um gegen das Sonnenlicht so ohne Brille zu erkennen, wer da vor ihnen stand. Hier gesheen hatte sie ihn wirklich noch nicht. Fremd wie noch etwas... aber er schien nett und um seinen Hund besorgt zu sein. Aber da sie den Hund weder verteidigt noch gefunden hatte überließ sie es der JÜngern zu reden. Ein bisschen verwundert war sie dann allledings schon, als Det. Logan nichts von den Jugendlichen sagte.
Gerry war wirklich überglücklich, dass er seinen Zorro wiedergefunden hatte und wie es aussah, schien ihn niemand deswegen und wegen seines vielleicht seltsamen Verhaltens seltsam zu finden. Allein schon die Tatsache, dass Zorro sich anscheinend zu den Frauen hingezogen fühlte, als er ihm wieder aus dem Arm gesprungen war, war ein Zeichen, dass Zorro hier in Sicherheit war. Gerry war so erleichtert. Dabei hatte er sonst was gedacht. Mensch, er brauchte echt mal richtig Urlaub. Er war ja vollkommen fertig, wenn es um Verbrechen ging. Er dachte ja nur noch an so was. Dabei hatte er nun die Bestätigung der jungen, äusserst gut aussehenden Frau, die ihm erläuterte, wie sie zu Zorro kamen oder umgekehrt. Gerry schalt sich einen Narren. Hunde Diebe. Pah. Man, er brauchte euch Urlaub. Überall sah er nur Verbrecher.
Dann beobachtete er, wie locker und liebevoll die junge Frau mit Zorro um ging und langsam beruhigte sich Gerry. Zorro war so verspielt, dass sah man ihm an. Und die jüngere Frau stimulierte ihn ja auch noch. Gerry lächelte versonnen. Aber mehr wegen der Frau, weil sie so liebe voll mit Zorro umging und verflucht gut aussah. Aber deswegen war Gerry nicht hier, schalt er sich und wollte gerade etwas sagen, als sich Zorro in die Haare verbiss von der jungen Frau. Es war nicht böse gemeint, es war für ihn ein Spiel. Oh verdammt.
Gerry hockte sich neben beide, fasste Zorro sanft an und sagte: »Zorro, so geht man aber nicht mit einer Dame um, hast du verstanden?« Und zu Hana meinte er nur verlegen: »Bitte entschuldigen Sie, ich habe ihn noch nicht lange. Ich fand ihn ausgesetzt.« Und dann bemühte sich Gerry, Zorro von Hanas Haarschopf wegzukriegen. Irgendwie schaffte er es auch, vielleicht lag es an Gerry oder vielleicht eher an dem Kauknochen. Und dann war Zorro endlich an Gerrys Leine. »Du kleiner Draufgänger ...« mahnte er seinen Hund.
Dann hatte Gerry endlich wieder alles unter Kontrolle und auch der schweigsamen älteren Dame schenkte er ein Lächeln und zu beiden sagte er fast verlegen, aber höflich: »Ich danke Ihnen sehr, dass sie sich Zorro angenommen haben. Ich habe ihn mit einem Schild um den Hals gefunden, dass er ein neues Zuhause suche, da konnte ich einfach nicht nein sagen. Und Ihnen beiden bin ich sehr dankbar, dass ihm nichts passiert ist, wo, wie ich doch heute hörte, hier so viele Hunde verschwinden ...« Gerry war nicht abgekommen von der eigentlichen Theorie, aber im Moment war er einfach nur froh, seinen Zorro wieder zu haben. Er kannte doch hier sonst noch niemanden. Und auch wenn er der älteren Dame freundlich zulächelte, blieb sein Blick doch an Hana hängen. Sie sah so wunderschön aus. Aber Gerry massregelte sich dann sehr schnell.
Während Hana ein bisschen mit Zorro spielte und ihm das weiche Fell kraulte, merkte sie, wie der Mann sie ansah. Oh mann..., dachte sie, Er sieht gut aus und schaut und ich habe den dummen Gammeljogginganzug an. Verdammt! Sie seufzte innerlich, sah ihn an und lenkte ihre Aufmerksamkeit dann wieder etwas verlegen Zorro zu, der mit ihrem Zopf spielte und sich darin festbiss. Er meinte es ja nicht böse, er konnte ja nicht wissen, dass er ihr damit weh tat." Und sie konnte ihm deswegen auch nicht böse sein, oder so. Der Mann hockte sich dann neben sie. Er roch auch noch verdammt gut, irgendwie seltsam...männlich. Oh, verdammt, ein großer Pluspunkt für ihn. "Danke.", meinte sie dann leise, als er sie befreite und sah Zorro an. "Wer setzt dich denn aus, Süßer?", fragte sie dann, aber er war wieder mit dem Kauknochen beschäftigt.
"Ja, das habe ich auch schon gehört, ich vermute, das hat etwas mit den Jugendlichen von vorhin zu tun." Ups, jetzt hatte sie sich schon verplappert.
Während die beiden sich um den Hund kümmerten, stemmte sich Sarah auf ihrem Stock wieder in die Höhe und blieb ein wenig unschlüssig stehen.Vielleicht hatte Det. Logan ja noch Fragen an sie und falls nicht, nun, dann konnte sie ja mal sehen ob sie Henry fand und vielleicht dazu brachte mit der Frau zu reden. Als die beiden dann aber auf einmal von den anderen Hunden redete, musste sie sich einmischen.
"Sie ist Polizistin, müssen sie wissen," sagte sie an den Mann gewandt und lächelte. "Sie kann uns helfen. Falls sie... ihren Hund hier öfters ausführen wollen. Es ist im Moment nicht wirklich eine sichere Gegend für Hunde."
Gerry wurde in zweierlei Hinsicht hellhörig. Einmal, weil die junge Frau wohl etwas ähnliches vermutete und dann irgendwelche Jugendlichen erwähnte und dann, weil die ältere Dame sagte, dass sie Polizistin war. Als Gerry aus der Hocke sich aufrichtete, hielt er, höflich wie er wahr, der jungen Frau die Hand entgegen, um ihr bei aufstehen zu helfen. »Sie sind Polizistin?« fragte dann interessiert und klopfte sich dabei etwas Staub aus dem unteren Rand seines Mantels, der daran gekommen war, als Gerry in die Hocke gegangen war. »Das trifft sich aber gut. Harding mein Name, Gerry Harding, Kriminalpsychologe und Profiler!« stellte er sich dann erst Hana mit schottischen Akzent vor und reichte ihr die Hand. Ebenfalls reichte er dann der älteren Dame die Hand. »Was denn für Jugendliche? Also ich glaube, hier werden gezielt Hunde entführt, da ja bisher keiner lebendig oder tot aufgetaucht ist. Ich habe meine Informationen von einer gewissen Miss Jones, welche auch ihren Hund hier verloren hat. Sie schien sehr informiert zu sein, sagte aber nicht, dass einer der verschwundenen Hund je wieder aufgetaucht worden war. Hatte Gerry gewusst, welche Gedanken sich Hana wegen ihres Jogginganzuges machte, hätte er gelacht. Denn auf ihre Kleidung achtete er am allerwenigsten ... es waren ihre Augen und ihr Lächeln, was ihn faszinierte. Zorro hatte alles um sich vergessen und mühte sich tapfer mit dem Kauknochen ab. Doch vorsichtshalber leinte Gerry den kleinen Kerl nun an, was diesen abernicht weiter störte.
Nachdem Hana sich schon so halb verplappert hatte, erklärte Mrs. Caroll dem gutaussehenden Fremden auch gleich, was sie so beruflich machte. Der Mann richtete sich dann auf und reichte Hana die Hand, um ihr zu helfen. "Vielen Dank.", meinte sie dann und sah zu ihm auf. Er war im Stehen ein beachtliches Stück als sie. "Ja, das bin ich. Detective Hana Logan.", stellte sie sich vor, nachdem Gerry sich auch vorgestellt und seinen Bruf genannt hatte. Gerry hatte einen sehr interessanten Akzent, er kam sicherlich nicht von hier, so hart wie er das Englisch aussprach. Aber um ehrlich zu sein, konnte Hana sich nicht erinnern, ihn schon mal auf dem Revier gesehen zu haben, wo er doch eigentlich arbeiten müsste. Schon sehr komisch. Sie sah Gerry an und nickte immer mal wieder. "Nun, das hat mir Mrs. Caroll hier auch erzählt. Ihr Pinscher ist hier vor einer Woche verschwunden.", erklärte sie dann. "Die Jugendlichen? Naja, als Zorro hier aus dem Gebüsch gestolpert kam, haben drei Jugendliche, so um die 18 bis 20 Jahre schätze ich, ihn an dieses Seil hier gebunden." Sie nahm es von der Bank. "Und dann gibt es noch einen Mr. Langton, der uns wahrscheinlich helfen kann, er hat einen Afghanen. Vorherrschend wurden wohl kleinere Hunde entführt.", erklärte sie weiter. Anscheinend hatte Gerry schon in die selbe Richtung gedacht, wie sie. Vielleicht konnte sie ihn ja für die kleine Ermittlung gewinnen. Weil groß offiziell konnten sie das wahrscheinlich nicht machen, denn wie Mrs. Caroll schon festgestellt hatte, um ein paar verscwundene Hunde wurde kein großes Aufheben gemacht.
Sarah griff ganz automatisch nach der Hand dieses netten, jungen Mannes und sah beruhigt seinen Hund wieder an der Leine. So schnell würde der nicht mehr abhanden kommen. Hoffte sie zumindest.
"Oh ja, meine kleine Sushi (ich könnt mich eigentlich wegen dem Namen wegwerfen *g*), meine arme kleine Sushi," seufzte Sarah, als Det. Logan ihren Hund erwähnte und dem Mann, der sich überraschend auch als etwas ähnliches wie ein Cop herausstellte, die Neuigkeiten erzählte. "Wenn Sie Fragen haben, Mr Harding, oder auch sie Det. Logan, sie finden mich jeden Tag im Park und Henry, der müsste auch irgendwo sein. Meistens ist er am Ententeich, Schwäne füttern. Und Mr Langton hab ich ihnen ja schon gesagt.. beschäftigter Mann, daher kann man seine Uhr nach ihm stellen, wenn er hier her kommt."