Ja, darauf hoffe ich ja Nur sie ist auch so jemand, der viel mit Mimik arbeitet, sodass man aus den Caps selten was vernünftiges hinbekommt
12.15 Uhr, Annie
"Ach, das schaffe ich schon", sagte Annie und lief als Beweis auch etwas schneller. Davids Sorge war zwar durchaus begründet und die Vorstellung, den Wagen nehmen zu können, war verlockend, aber dann hätten sie wieder in die Hütte gemusst und dann wären sie sicher doch nicht mehr weggekommen. "Außerdem will ich den beiden den Wagen nicht wegnehmen. Was wäre, wenn ... sie dringend weg müssten, weil der Arzt Garret oder Renee mitnehmen will. Oder wenn sonst was passiert. Nein, lass uns noch ein Stück gehen und dann schauen wir mal weiter. Vielleicht gibt es am See ja eine Bushaltestelle, von der wir noch nichts wissen."
"Gut, und wer von den beiden soll fahren? Die mit der zerschossenen Seite oder der, der kaum noch aus der zugeschwollenen Seite heraus sehen kann...? Wobei du natürlich recht hast. IM Ernstfallen brauchen sie einen Wagen. Also dann... auf geht's und am Ende trag ich dich halt. Denn ob die hier draußen wirklich Busse haben... mir ist noch keiner aufgefallen."
Das ist dann immer schwierig. Bei Susan hat man das Problem ja auch irgendwie und Miguel kann es auch ganz gut Aber ich denke, das zeigt dann wirklich, wer gut schauspielern kann, Theatererfahrung hat und es auch richtig gelernt hat und wer nicht.
12.15 Uhr, Annie
"Nimmst du mich denn dann Huckepack?", fragte Annie grinsend und versuchte sich vorzustellen, was das für ein Bild abgeben würde, wenn sie mit ihrer Hüfte versuchte auf Davids kaputten Rücken aufzusteigen und ihm damit einen Hexenschuss verpasste ... Und wenn sie dann noch Garret und Renee mit ihren Verletzungen dazu nahmen und Abbys Gipsarm ... ein richtiges Lazarett waren sie und würden wahrscheinlich selbst in der schlechtesten Soap als Unglaubwürdig rausgeschrieben werden. "Zur Not können wir uns doch auch ein weiches Plätzchen im Unterholz suchen und uns ausruhen", schlug sie vor. "Du weißt schon ... so was, wo es keine Zuschauer gibt, nur Käfer und Spinnen und ... nein, streich das. Ich hatte meine Portion Spinne heute schon."
Oh das kannst du laut sagen. Caps sind auch bei ihr die Hölle. Aber Miguel geht... er hat die richtige Mischung. Tja und es sagt auch aus, dass genau diese Leute leider zu wenig beschäftigt werden ;(.
12.15 Uhr, David
"Ja so ungefähr habe ich es mir vorgestellt. Ob mein Rücken das mitmacht müssen wir dann einfach testen. Am Ende haben wir ja jetzt wie gesagt ein Handy und können Hilfe rufen," David musste breit grinsen, als er sich vorstellte, wie er unter Annie zusammenbrach und sie beide kopfüber ins Unterholz stürzten und von dort auf Hilfe warten mussten. Peinlicher würde es wohl nicht mehr gehen. "Sowohl was mein Rücken angeht, wenn ich dich trage, als auch eine 'Pause' auf einem weichen Plätzchen. Die Idee könnte mir durchaus besser gefallen, als die Huckepack-Version. Ich verscheuch dir auch alle Spinnen. Versprochen... und du weißt doch... es gibt genug Möglichkeiten, dass du nicht einmal den Waldboden berühren müsstest," er grinste sie frech und ohne Scham an und lachte dann leise. "Wir sollten zurück zu Garret und Renee gehen, die zwei haben so schön davon abgelenkt... kaum sind wir alleine, schon geht das wieder los."
Ich weiß nicht, wie es bei Susan ist, aber Arija spielt ja lieber Theater und ist dort auch immer gut beschäftigt wie es scheint. Nur leider haben wir da nichts von
12.16 Uhr, Annie
"Du hast angefangen", sagte Annie lachelnd, auch wenn sie durchaus ähnliche Gedanken wie David im Kopf gehabt hatte. Doch im Gegensatz zu ihm hatte sie diese nicht laut ausgesprochen, sondern schön unschuldig getan und sie für sich behalten. Sie war ja klug ... "Aber es wäre mir das Risiko eigentlich wert, wenn wir nicht zurückgehen und dafür verfängliche Gesprächsthemen hätten", fuhr sie ernster fort und seufzte leise. Nicht an Garret oder Renee zu denken, war ihr auch im Moment lieber. Sonst wuchs ihr schlechtes Gewissen nur wieder und sie kehrte doch um. Oder sie machten sich den ganzen Weg über Sorgen und kamen aus dem Tief gar nicht mehr raus. "Du weißt aber, dass Spinnen auch in Bäumen und auf Sträuchern sitzen, oder?", fragte sie, um von der Hütte hinter ihnen abzulenken. "Dann müsste ich noch Schutz von oben haben."
Dasselbe, nur durch die Kinder eingeschränkt. Wir sollten rüberziehen und anfangen ins Theater zu gehen *g*
12.16 Uhr, David
"Ja, ich weiß... aber es wird schon keine Spinne so frech sein und genau in dem Moment sich abseilen, in dem wir uns ein Plätzchen gesucht und gefunden haben. Aber okay, wir können auch gerne nur darüber reden und sparen es uns für das gemütlich Bett auch. Ich glaube da gibt es weder SPinnen noch sonstiges Getier, das dich ärgern könnte. Außer wir bringen natürlich so eine Spinne ganz unbewußt mit, dann könnte dich schon eine vom Bettpfosten aus anstarren..."
Ja, sollten wirklich. Ich würd ja schon gerne mal nach NY, doch bei meinem Glück wäre dann genau in der Zeit keine Vorstellung
12.16 Uhr, Annie
"Oder was ist, wenn Mrs. Spider mit uns in Urlaub gefahren ist und sich in einer der Taschen versteckt hat und ... brr, nee, das schüttelt es mich gleich. Alleine schon die Vorstellung ... davon bekomme ich Gänsehaut. Schau mal." Sie hielt David ihren Unterarm hin. "Siehst du. Das sind fast schon Elefantenpickel. Können wir das Thema doch wechseln? Bitte. Etwas ... weniger spinnig." Wobei sie sich ganz sicher war, dass sie später in der Hütte erstmal auf Spinnenjagd gehen musste. So mitten im Wald gehörte so ein Getier doch in jedes Haus und war sicher hinter jedem Schrank, unterm Bett, im Bad, in den Küchenschränken zu finden ... Sie wusste schon, warum sie in der Stadt lebte. Da war das Ungeziefer wenigstens größer und hatte nur vier Beine - Kakerlaken mal ausgenommen, aber von denen war sie bisher zum Glück verschont geblieben.
Na ja, müsstest dann schon gehen wenn eine ist aber natürlich kann dann noch immer 2. Bestzung spielen oder wegen Krankheit geschlossen...
12.16 Uhr, David
"Sicher," sagte David und grinste breit. "Können wir... weniger spinnig, dafür mehr ... sinnig?", das Grinsen wurde etwas breiter und er löste seine Hand aus Annies, um ihr den ganzen Arm umzulegen. "Oder ... ich weiß auch nicht... es ist so viel vorhin passiert, über das wir lieber reden sollten, als über... nichts. Na ja nicht das ich die Spinnen und ein schönes Plätzchen im Wald mit dir als Nichts bezeichnen würde, aber... du weißt schon... wir haben schon zu viel verdrängt."
Eben. Und bei meinem Glück wäre das garantiert der Fall ... *sigh*
12.16 Uhr, Annie
Annie seufzte leise und legte David einen Arm um die Hüfte, als er den Kontakt mir ihr suchte und sie ihn dann auch dringend brauchte, als er von Verdrängen und wichtigen Dingen sprach, die sie klären mussten. Sie wusste ja selber, dass das dringend nötig war, doch irgendwie hätte sie sich eine längere Verschnaufpause auch gewünscht. Aber ihr war auch durchaus bewusst, das sie solche Pausen gerne dazu nutzten, um sich vor den unangenehmen Dingen zu drücken und immer wieder etwas finden konnten, was sie ablenkte. Deswegen war sie mal so mutig und nickte. "Ja, ich ... denke auch, dass wir über diese Dinge sprechen sollten", sagte sie. "Mir wäre es zwar lieber gewesen, wenn du die Chance bekommen hättest, es auch gleich Renee, Garret und Abby zu erklären, aber die wollten ja nicht - Garret wollte nicht. Deswegen ... was hat Renee so schlimmes gesagt, dass du gleich auf Garret losgehen und deine Prinzipien vergessen musstest? Und vorallem was ist passiert, dass du noch schlimmer auf ihn eingeschlagen hast, als im Pub und scheinbar kaum aufhören konntest?"
David zog Annie ganz automatisch etwas enger an sich, als sie auf seine BErührung gewünscht reagierte und war froh, dass das alles so enden durfte und nicht mit einer Annie, die sich im Wald verlaufen hatte oder zurück in der Hütte ihre Koffer packte und nach Hause wollte. So gesehen war er völlig unverdient der Gewinner bei der ganzen Sache, Verursacher und Gewinner und das fühlte sich verdammt schlecht an. Doch das Annie gleich so direkt wurde, verschlug ihm dann ein bisschen die Sprache. Er hatte gedacht sie würden erst einmal über Abby reden, oder über das, was zwischen REnee und Annie geschehen war... aber so.. da musste er erst einmal schlucken.
"Nun.. also... ich...es geht nicht so sehr darum was er gesagt hat, als viel mehr darum, was er getan hat. Oder besser gesagt, was er nicht getan hat. Weißt du, ich höre die ganze Zeit von euch beiden, was für ein toller Kerl er sei. Ein Mann mit Macken, aber offenbar liebenswürdigen Macken. Aber dem gegemüber steht Renee mit ihrem Äußeren. Sie.. ich weiß nicht... ich dachte immer Frauen wären glücklich, wenn sie endlich schwanger werden, strahlen eine natürliche Schönheit aus, aber Renee sieht nur noch müde und fertig aus. Und das schon seit Wochen. Sie verdrängt alles und tut genau die Dinge, die sie früher bei ihrem Ex-Mann getan hat und damals, bei Dad, bevor sie einfach ging, um sich den ganzen Psychoterror zu entziehen. Und ich kann einfach nicht daneben stehen und dabei zu sehen, wie sie es wieder tut. Sich von einem Mann schlecht behandeln zu lassen und Entschuldigungen für iihn finden, um ihn nicht verlassen zu müssen. Da... da sehe ich einfach rot. Tut mir Leid, das... das ist nicht gerade zivilisiert... aber ich kenne Renee eigentlich nur als starke Frau, die weiß.. nein schon immer wußte was sie wollte und noch immer will. Sie war früher... cih weiß auch nicht, anders. Nicht so kalt und abweisend, so Kontrollfreak. Das kam alles so mit de Zeit als Schutzmauer. Da war Daniel, der bereitete ihr den Himmel auf Erden und ließ sie einfach fallen wie eine heiße Kartoffel, weil sie vier Jahre lang vergeblich versucht hatten eine Familie zu gründen. Was ist das für eien Liebe? Man schwört sich doch, dass man für immer und ewig zusammen bleibt, sowohl in guten als auch schlechten Zeiten und dann haut er einfach ab?", David holte kurz Luft und war überrascht wie das alles so aus ihm heraussprudelte. Er hatte das wohl verdammt lange für sich behalten und war einfach froh, es endlich erklären zu können, den Mut dazu gefunden zu haben, darüber zu reden. Bei Annie fiel ihm das ja auch nicht schwer, aber wie sollte er später Garret davon erzählen?
Das sie zu direkt gewesen war und sich vielleicht vorsichtig dem Thema hätte nähern können, war Annie durchaus bewusst, aber sie hatte sich auch ganz bewusst für diesen Weg entschieden um nicht doch wieder Ausflüchte und Hintertürchen zu finden, die sie davor schützen, das wirklich unangenehme Thema anzusprechen, was ihnen am Ende gar nicht geholfen hätte. Deswegen war ihr der Weg mit dem Kopf durch die Wand lieber und sie war froh, dass David nach kurze Zögern wohl derselben Meinung war und bereitwillig eine Antwort habe. Oder … nein, eigentlich war es gar keine Antwort. Keine richtige. Keine, die ihre Fragen beantwortet hätte, sondern nur ein Schwall von Informationen, die Annie gar nicht so schnell verarbeiten konnte wie sie aus David herausgesprudelt haben. Aber sie versuchte sich und gab sich Mühe. Deswegen schwieg sie am Ende auch erst einmal und überlegte sich gut, was sie sagen sollte. Denn das, was ihr auf der Zunge lag, würde David sicher nicht gefallen und wenn sie und Renee sich mittlerweile nicht gut verstehen würden, dann würde er sich wieder denken, dass sie Garret nur in Schutz nahm und Renee verurteilte. Aber das wollte sie nicht. Ganz und gar nicht.
„Du ... Ähm … Sorry, aber … das erklärt nicht, warum Du Garret geschlagen hast“, sagte sie vorsichtig. „Und was er so schlimmer getan hat. Du sprichst nur von Renee, dass sie müde ist, dass es ihr nicht gut geht und was sie in der Vergangenheit schon durchmachen müsste. Das ist sicher alles richtig und schlimm an sich, aber wie rechtfertigt das deine Reaktion auf Garret? Versteh mich bitte nicht falsch, Schatz, aber ich möchte … ich möchte es nur verstehen. Wenn Renee so reagiert, wenn sie müde ist, dann kann das doch auch gut bedeuten, dass sie einfach zu viel gearbeitet hat und es immer noch tut. Du hast sie doch vorhin selber gehört: Sie hat nicht mal Zeit gefunden, zum Arzt zu gehen und sie hat sich eben sehr lange dagegen gesträubt, dass wir einen Arzt anrufen. Ich denke - ich kann es nur vermuten, weil ich es genau so wenig weiß wie du -, dass sie das Garret gegenüber nicht anders getan hat. Dass sie ihm gegenüber auch nur die Starke, die Unnahbare, die Selbstständige vorgespielt hat, die allein zurechtkam. Und Garret hat es vielleicht nicht gesehen, dass es nur Show war, weil er vielleicht blind ist oder weil Renee so überzeugend war oder weil er vielleicht froh war, sich bei all den Problemen nicht auch noch um Renee so intensiv kümmern zu müssen wie sie es verdient hätte. Das er da vielleicht bequem war, das kann man ihm ankreiden, aber … das ist dann nicht allein seine Schuld und es erklärt immer noch nicht, warum du ihn dafür krankenhausreif schlagen musstest. Ohne Vorwarnung, ohne ein Wort … Du sagst, dass du nicht dabei zusehen kannst, wie Renee sich schlecht von einem Mann behandeln lässt. Okay, das kann ich verstehen und das glaube ich dir auch. Aber wie ist es eine Hilfe, diesen Mann zu verprügeln und nicht mal darauf zu hören, dass Renee dich bittet, damit aufzuhören. Damit erreichst du doch nicht, dass sich etwas ändert. Zumindest nichts Positives. Du bringst damit Renee doch nur gegen dich auf, mit dem Ergebnis, dass sie dir lieber nichts mehr sagt, als etwas, das dich so reagieren lässt. Oder du treibst den Mann in die Flucht. Wie Daniel. Und dann ist Renee wieder unglücklich und am Boden. Wo ist da der Gewinn? Für dich? Für sie? Für euch? “
"Hey... das weiß ich doch. Oder denkst du, ich laufe durch die Gegend und ... nein, auf keinen Fall. Ich hab auch Daniel nie angefasst, nachdem er die Scheidung eingereicht hat. Und auch nicht davor. Ich bin kein Schläger. Ich hab vielleich ein bisschen zu viel Temperament und habe das eine oder andere Problem damit es zu zügeln, aber... ich.. also ich hab dir diese Dinge nicht gesagt, um eine Entschuldigung für mein Verhalten zu suchen. Dafür gibt es keine Erklärung und auch keine Entschuldigung. Aber ich habe versucht dir die angestauten Dinge zu erklären, die leider in.. Garret ein Ventil gefunden haben. Und ich schätze es liegt nicht einmal so sehr an Garret. Es hätte jeden anderen genauso getroffen, den sich Renee nach so langer Zeit nach Daniel ausgesucht hätte und der sie... schlecht behandelt. Das liegt nicht alleine an Garret oder Daniel, sondern geht einfach.. weiter zurück. Und das Renee nicht einfach nur müde ist, weil sie zu viel arbeitet, wissen wir doch beide. Mag sein, dass sie Garret etwas vorgespielt hat, aber ich denke.. wenn er sie wirklich liebt, dann hätte er das bemerkt. Probleme hin oder her. Ich merke doch auch, wenn etwas mit dir nicht stimmt und umgekehrt und wir kennen uns erst so kurze Zeit. Die beiden haben doch schon seit über 10 Jahre zusammengearbeitet. Das ist nichts was von heute auf Morgen einfach so passiert ist, wie bei uns. Aber wenn du es genau wissen willst... Renee hatte mir vorhin nur kurz erzählt, was passiert ist, dass Garret hier genauso trinkt und nichts aus dem Unfall gelernt hat, und Abby ihr noch immer vorzieht und sie einfach schluckt, anstatt sich zu wehren und das sie eigentlich den Fußweg gar nicht gemacht hätte, weil ihr den ganzen MOrgen über übel und schlecht sei... da bin ich ausgerastet. Einfach so. Unentschuldbar ich weiß...."
„Ja, das ist es in der Tat“, murmelte Annie leise und wusste erstmal nicht, was sie noch weiter sagen sollte. Sie hätte Garret gerne verteidigt und David so noch mehr deutlich gemacht, dass er einen Fehler gemacht hatte und Garret nichts dafür konnte. Doch da David das selber schon zugab und auch offensichtlich wusste, dass es nicht in Ordnung gewesen war, wollte sie deswegen nicht noch einen Streit riskieren. Zudem wusste sie ja selber, dass Garret es sich manchmal leicht machte und den einfachen Weg ging. Und wenn Renee ihm diesen so offen dargelegt hatte, dann war es nur typisch Garret gewesen, dass er ihn auch ergriffen hatte, ohne wirklich zu zögern. Doch sie blieb dabei: Das war nicht alleine Garrets Schuld, sondern Renee hatte ihren Teil dazu beigetragen. Punkt. Aus. Fertig. Dazu stand sie und das würde sie auch nicht ändern. Und David sah es genau anders und würde auch das nicht ändern. Und weil sie das beide sicher wussten, lohnte es sich nicht, den anderen vom Gegenteil zu überzeugen. Trotzdem … so ganz konnte Annie die Sache dann doch nicht fallenlassen.
„Du willst also Renees Menschlichkeit, ihre Art … Samariter zu spielen, großzügig zu sein, Garret anlasten?“, fragte sie. „Ich meine, wenn … wenn sie doch mal so … weich ist und nicht das Biest, das sie vorgibt zu sein, wenn sie zurücksteckt und so großzügig ist, dass Garret sich um Abby kümmern soll, dann ist das doch etwas, was sie will und nicht etwas, das Garret sich einfach so herausnimmt. Ich will nicht sagen, dass Renee daran selber schuld ist, aber … sie lenkt es doch in die Richtung. Ob sie es tief im Inneren will oder nicht. Sie macht es. Mehr oder weniger freiwillig und das … das ist doch nicht Garrets Schuld. Ich finde eher, dass man es Renee hoch anrechnen muss und stolz auf sie sein sollte. Sicher … sie nimmt mal wieder das ganze Paket und steckt zu viel ein, als in ihrem Zustand gut für sie wäre, aber das würde ich genau so machen. Ohne zu Zögern. Wenn … wenn etwas mit Jackson wäre, dann würde ich dich auch dazu drängen, dich um ihn zu kümmern. Selbst wenn es mir nicht gut ginge. Ich will die drei nicht mit uns vergleichen, aber da du das schon ein wenig gemacht hast, tue ich es. Wenn es nicht Abby wäre, sondern Jackson. Wenn ich Renee wäre und du Garret, dann würdest du doch auch so handeln wie er und dankbar annehmen, dass ich dir die Chance gebe, dich um deinen Sohn zu kümmern – du würdest vielleicht zögern und dich nicht gut dabei fühlen – das tut Garret übrigens auch nicht und deswegen ist er auch sauer auf Abby, weil sie es immer wieder auf die Spitze treibt und sich zwischen ihn und Renee schiebt - aber du würdest es tun. Und wenn ich dann noch eine so gute Schauspielerin wie Renee wäre, dann würdest du in deiner Sorge auch nicht merken, dass ich dich ebenfalls sehr brauche und es vielleicht gar nicht möchte, dass du zu ihm gehst, statt bei mir zu sein. Aber … aber trotzdem wäre das für mich vollkommen in Ordnung. Es würde vielleicht weh tun und tief im Inneren würde ich mir wünschen, dass du es sehen und dich um mich kümmern würdest, aber … aber gleichzeitig würde ich auch wollen, dass du dich um deinen Sohn kümmerst. Und zwar bis es dort wieder besser ist und … und … ich hab mich vorhin auch schon so verhalten und du hast es nicht gemerkt“, fügte sie leise hinzu und senkte den Blick. Sie hatte eben dafür gesorgt, dass David sich erst um Renee kümmerte, obwohl es ihr selber nicht gut ging und sie Ruhe brauchte und jemanden, der sich kümmerte; sie hatte David nach Abby suchen lassen und nun war sie bereit, für sein schlechtes Gewissen – neben der eigenen Sorge, die sie hatte – nach Abby zu suchen, obwohl sie sich alles andere als gut fühlte. Und David hatte jedes dieser Angebote angenommen, ohne zu Zögern und sich zu sträuben. Wie Garret auch bei jeder Gelegenheit, die Renee ihm geboten hatte …
Das kurze Schweigen zwischen ihnen irritierte David. Normalerweise hatte Annie doch bei ihnen immer das letzte Wort. Na ja überwiegend. Das sie jetzt sogar nichts mehr dazu sagte, verunsicherte ihn. Hatte er sich ausreichend erklärt oder dachte Annie nur darüber nach, wie sie weiterbohren konnte? Schließlich hatte er ja nicht wirklich über 'alles' geredet. Nur wieder angerissen, ohne zu wissen wieso er sich noch immer scheute mit Annie über seine Familie zu reden.
Als Annie dann doch etwas sagte, war es nicht unbedingt das, was er erwartet hatte. Aber er ließ sich nicht anmerken, dass sie anfing die drei mit Jackson, sich und ihm zu vergleichen. Nicht so direkt.
"Aber das weiß ich doch alles Annie. Ich bin nicht.. boniert, oder uneinsichtig. Ich weiß, dass es Renees Entscheidung ist, dass du dasselbe in ihrer Situation machen würdest - was ich übrigens ganz lieb von dir finde. Aber es ist eines, wenn man es einmal macht, weil man den anderen liebt. Wenn man es zweimal macht, ist es auch noch okay, wenn es die Situation verlangt, aber spätestens beim dritten Mal würde ich dafür sorgen, dass du nicht zu kurz kämst. Und ich wäre auch bestimmt nicht auf Jackson sauer, wenn er ein Problem mit uns hätte und sich dazwischen schieben würde. Er müsste nicht weglaufen, weil er sich überflüssig und unnütze fühlt. Das ist es was mich so sehr stört. Er ... ich will nicht sagen er nutzt es einfach aus, er ist.. so absichtlich blind, weil alles andere nur noch mehr Probleme machen würde. Aber was hindert ihn daran, einfach aufzuhören zu trinken? Was hindert ihn daran, seiner Tochter einfach mal gehörig über den Mund zu fahren? Deswegen wird sie nicht wieder gleich rückfällig, aber er könnte damit mehr retten, als er vielleicht ahnt. Und... ich sagte ja, es gibt keine Entschuldigung. Nur Erklärungen. Aber.. uhm... ich glaube jetzt hast du mich aber doch erwischt... weil ich gar nicht weiß, was du meinst mit ... vorhin...?"
Irgendwie verlor Annie zwischendurch wieder den Faden und verstand nicht gleich, dass David weg war davon, dass Renee sich anders verhielt, hin zu Abby und Garret und wie der mit seiner Tochter umging. Ging es jetzt um Erziehungsfragen? Wollte David Garret da helfen oder was war los? Suchte er vielleicht nur nach weiteren Gründen, warum Garret es verdient hatte, so behandelt zu werden? Das war Annie alles viel zu hoch und sie wollte gerade schon nachfragen, was genau David ihr sagen wollte, als er fragte, was Garret daran hinderte, nicht einfach mit dem Trinken aufzuhören - was sie ein bisschen als Unterstellung empfand, weil David Garret nicht beim Trinken gesehen hatte. Aber sie war nicht naiv genug, nicht daran zu glauben, dass Garret nicht doch noch trank oder zumindest Probleme damit hatte, aufzuhören. Das wäre auch völlig utopisch gewesen, wenn er trotz der ganzen Dramen in seinem Leben so einfach damit hätte aufhören konnte. Da war David wohl etwas naiv, es zu glauben. Aber auch das konnte sie nicht gleich ansprechen, wenn er auf das zurückkam, was sie vorhin gesagt hatte und sie sich wünschte, den Mund gehalten zu haben. Oder dass David es zumindest nicht gehört hatte. Aber er hatte es wohl und zurücknehmen konnte sie es auch nicht mehr.
„Na ja“, sagte sie zögernd und seufzte leise. „Wir sind jetzt hier und suchen Abby, richtig? Und wir sind mit den Dreien zur Hütte gegangen, damit du dich um Renee und Garret kümmern konntest - was letzterer nicht wollte, aber das steht auf einem anderen Blatt. Und ich … ich bin mitgegangen und hab dir ermöglicht, das alles zu tun, obwohl … obwohl ich eigentlich viel lieber zu unserer Hütte zurückgekehrt wäre, um mich ein bisschen hinzulegen, mich auszuruhen und ein paar von diesen Wunderpillen zu nehmen, die der Doc mir verschrieben hat. Aber da ich wusste, wie wichtig es dir ist, den beiden zu helfen, hab ich nichts gesagt, sondern nur zugestimmt, es genau so zu machen. Das meinte ich. Und genau so macht es Renee auch. Und es ist auch nicht so wie du sagst, dass Garret Abby nur in Watte packt. Hast du denn nicht gesehen, dass er sich geweigert hat mit ihr zu sprechen, weil sie ihm wohl was Dummes gesagt hat? Ich denke, das ist schon etwas. Und das mit dem Trinken … er kam mir vorhin nicht unbedingt betrunken vor und ob er getrunken hat, weiß ich nicht, weil ich nicht dabei war. Deswegen kann ich dazu nur so viel sagen: Es wäre reichlich unwahrscheinlich, wenn er es schaffen würde, von jetzt auf gleich damit aufzuhören, wenn um ihn darum die Welt zusammenbricht. Wie soll das denn gehen? Selbst wenn Garret ein wirklich willensstarker Mensch gewesen wäre, wäre das an den Haaren herbeigezogen. So was geht doch nicht von heute auf morgen. Und wie gesagt … wir waren nicht dabei und wissen nicht, was und wie viel er getrunken hat. Deswegen möchte ich dazu kein Urteil abgeben. Und der andere Punkt … der mit dem Zu kurz kommen: Garret bemüht sich doch darum. Auf seine etwas … tollpatschige Art. Und mit Renees Gegenwehr ist es doch kein Wunder, dass er scheitert. Das sind die beiden zusammen und jeder für sich alleine. Nicht nur Garret. Die beiden haben sich da eine … Welt, eine Beziehung geschaffen, bei der man nicht von normal sprechen oder von Standard ausgehen kann. Das ist ihrer kleine Welt, die sie beide gerade mit viel Leidenschaft auseinandernehmen. Und wir brauchen erst gar nicht versuchen, es zu verstehen, weil uns das niemals gelingen würde.“