"Da hast du recht, ich.. ich sollte aufhören es verstehen zu wollen. Ich schätze das täte mir besser und Garret auf jeden Fall auch," sagte David mit einem zustimmenden Nicken, während er sich Annies restliche Worte durch den Kopf gehen ließ und ein ziemlich schlechtes GEwissen deswegen bekam. "Weißt du, eigentlich dachte ich... ich dachte wir tun das gemeinsam gerne, weil es auch um deinen Freund ging. Ich wußte nicht, dass du so gar nicht... also das es dir so schlecht ging, geht?, dass du Garret sich alleine überlassen wolltest. Und der Rest," David zuckte mit den Schultern. "Ich kann nur von dem ausgehen was ich weiß und wie du oder REnee es bislang dargestellt habt und was ich mit eigenen Augen gesehen habe. Und das sind leider alles recht widersprüchliche Informationen, mit denen ich bald wirklich nichts mehr anzufangen weiß und lieber in Zukunft auf Nummer sicher gehe. Aber du.. du musste nicht gleich wieder Garret in Schutz nehmen, ja? Ich weiß, dass ich falsch gehandelt habe, ich weiß, dass ich vieles zu eng sehe, und ich weiß, dass ich manche Dinge voraussetze, ohne die Hintergründe zu kennen und deswegen auch völlig überreagiert habe. Das... das eine kannst du mir glauben: es tut mir schrecklich leid. Nur es ist wie es ist... ich mag nicht mehr dabei zusehen, wie Renee, egal ob selbst gewählt oder nicht, sich in diesen Dingen völlig unemanzipiert verhält und vergißt, dass sie eine starke Frau ist, die auch ganz gut ohne einen Kerl auskommt. Sie braucht nicht deren Bestätigungen und Bewunderungen, um zu wissen das sie gut ist. Ich glaube das kam jetzt irgenwie falsch heraus, aber du weißt doch was ich meine? So wie sie und Garret sich im Moment verhalten habe ich immer das GEfühl einer der beiden möchte dem anderen zeigen, wer stärker ist, besser ist, mehr aushält, mehr austeilen kann, wegstecken kann... und das hat sie leider von unserem Vater gelernt," seufzte David und war dann wohl bei dem ganz unangenehmen TEil der Geschichte.
"Nein, das kam schon völlig richtig rüber, David", sagte Annie seufzend. "Denn das ist es doch, was ich damit meinte, dass die beiden ihre eigene Welt haben und man sie am Besten in Ruhe lässt, ohne versucht, sie zu verstehen. Denn das bringt nichts, sondern führt nur die diesen widersprüchlichen Informationen, von denen du sprichst. Versuche einfach, Renee zu vertrauen, dass sie schon weiß, was sie tut. Denn wie du sagst: Sie ist eine starke Frau, die auch ohne Mann auskommt. Wenn sie es will. Aber ganz offensichtlich will sie Garret. Und daran musst du dich eben gewöhnen. Du kannst ihre Einstellung ihm gegenüber nicht ändern. Das einzige, was du auf kurz oder lang mit solchen Dingen wie vorhin erreichst, ist, dass du bald wirklich nicht mehr dabei zusehen musst, wie sie leidet oder nicht. Denn dann distanziert sie sich von dir und ihr seid wieder dort, wo ihr bis vor ein paar Wochen noch ward. Und das willst du doch auch nicht, oder?" Annie löste sich ein wenig und sah David fragend an. "Ich will Garret auch nicht immer in Schutz nehmen, weil ich mich damit wieder zwischen alle Stühle setze. Und ich will auch Renee nicht in Schutz nehmen oder dich. Ich ... ich halte mich da in Zukunft einfach raus, ja? Ich glaube, das wäre für alle das Beste. Und was ... was meine Hilfe angeht: Sicher wollte ich Garret und Renee auch helfen, aber nachdem wie die sich verhalten haben - besonders Garret - und ich keine Lust mehr hatte, meine Hilfe aufzudrängen, hätte ich auch drauf verzichtet und wäre wirklich gegangen. Die beiden sind erwachsen und können entscheiden. Ich muss ihnen nicht die Hand halten und versuchen, ihnen einzutrichtern, was gut für sie ist. Deswegen ... wenn du es nicht gewollt hättest oder ich nicht das Gefühl gehabt hätte, dass es dir wichtig ist, hätte ich nichts gemacht. Genau so wie die Einladung, die du ausgesprochen hast. Erst für heute abend und dann die für später. Ich könnte auf beides gut verzichten und mich lieber ein bisschen ausruhen und den Urlaub mit dir genießen. Schließlich sind wir alleine gefahren und nicht mit den beiden. Wir wollten die Probleme hinter uns lassen und haben uns jetzt nur neue geschaffen ... Wenn ich ehrlich bin, hatte ich mir das anders vorgestellt."
"Denkst du ich mir nicht auch?", fragte David ziemlich zerknirscht, weil er ja wußte, dass er alleine an den ganzen Entwicklungen schuld war. Wäre er nicht völlig ausgerastet, hätten sie nur eine Essenseinladung gehabt, die Annie nicht so gefallen hätte, aber die sie sicher überlebt hätte. Und vielleicht würde Garret noch mit seiner Tochter reden und Renee und Garret hätten einfach auf ihre Art ihre Beziehung gerettet, anstatt durch ihn in eine Sackgasse zu rennen, aus der sie scheinbar im Moment nicht herauskamen und... vielleicht.. nein das waren einfach ein paar vielleichts zu viel. Immerhin vertrugen sich seit dem Annie und Renee. So merkwürdige wie der Gedanke sich noch für ihn anfühlte, so gut war der Umstand. Und soweit er mitbekommen hatte, hatte ja sogar Abby versucht sich ein wenig mit REnee zu versöhnen. Aber das deckte natürlich bei weitem nicht ab, was sonst noch passiert war und passieren könnte. "Also...Ich... also wenn du... wenn es das ist was du möchtest, dann sagen wir das später auf dem Rückweg einfach Renee und Garret. Ich glaube inzwischen wären sie die letzten, die das nicht verstehen und respektieren würden. Und so wie sich die Sache im Moment zwischen Garret und mir.. also ich glaube nicht, dass der Abend irgendetwas retten könnte. Und wenn du auch wenig Lust auf ihn und seinen Dickkopf hast, dann würde wir uns ja alle nur unnötig quälen. Dann lass uns lieber absagen, ein wenig Zeit verstreichen und dann unser geplantes Essen zu Hause machen? Wäre das eine Idee? Vielleicht gewöhne ich mich ja dann doch noch an den Gedanken, dass Renee ihn wirklich will," fügte er mit einem Seufzen hinzu. "Denn noch einmal getrennte Wege zugehen, wegen einer KLeinigkeit hab ich nicht vor. Und schon gar nicht durch einen Streit über einen Mann, der mich ja eigentlich auch gar nichts angeht. Da hast du schon recht. Und hey.. du brauchst dich nicht herauszuhalten. Außer du möchtest das natürlich. Dann.. dann ist das okay und ich geh mit den Problemen gleich direkt zu Renee und belaste dich erst gar nicht mehr damit. Das willi ch nämlich auch nicht, das weißt du doch?"
„Oh, so war das nicht gemeint“, sagte Annie erschrocken und schüttelte den Kopf. „Wenn ich mich heraushalte, dann meine ich damit, dass ich für niemanden Partei ergreife oder mit aller Gewalt versuche, jemandem Ratschläge oder Hilfe anzubieten, die derjenige eh nicht will. Du kannst damit zu mir kommen und wir können auch darüber reden. Und die anderen auch. Nur … sobald ich merke, dass ich gegen Windmühlen ankämpfe, halte ich mich heraus. Du musst damit nicht meinetwegen zu Renee gehen. Wobei es aber auch für mich okay wäre, wenn du es tust. Sie ist immerhin deine Schwester und wenn es noch Dinge sind, die sie betreffen, dann sollte sie auch davon erfahren.“ Und da sich das gar nicht mehr so komisch anfühlte, hatte Annie auch keine Probleme damit, offen darüber zu reden. Andererseits hatte sie bei einer anderen Sache Probleme, diese jetzt offen anzusprechen: Diese Kleinigkeit, wie David sie bezeichnete, die ihn und Renee damals auseinander gebracht hatte. Sie wusste es nicht mit Sicherheit, aber nachdem, was Renee ihr eben gesagt und worum sie gebeten hatte, musste es sich bei dieser Kleinigkeit wohl um die Aussage gegen Ally handeln, die David nicht machen wollte. Und das war wohl alles andere als eine Kleinigkeit … Das war aber auch zu groß, als dass sie jetzt darüber hätte reden können. Darüber musste sie erst nachdenken. Annie schlag ihren Arm wieder um Davids Hütte und lehnte sich an ihn, bevor sie ihn wieder ansah und mit den Schultern zuckte. „Wenn ich ganz ehrlich bin, dann habe ich auf das Essen nachher wirklich keine Lust“, gab sie zu. „Zumindest nicht, wenn es da so aussieht wie es jetzt aussieht. Aber … können wir das nicht gleich entscheiden? Wenn wir auf dem Rücksicht wieder bei ihnen vorbeikommen, meine ich. Vielleicht sieht es dann ja schon wieder anders aus und es gibt Grund zur Hoffnung? Denn eine Absage kann auch in die falsche Richtung laufen: Dass sie denken, sie wären es nicht wert, dass wir uns mit ihnen abgeben vielleicht. Oder sie glauben, wir lassen sie im Stich. Oder … ja, oder die Sache ist eh gelaufen, wenn Abby nicht wieder auftaucht. Denn wenn sie wirklich entführt wurde, dann haben die beiden sowieso auf keinen Fall Lust auf einen gemütlichen Abend mit Freunden.“
"Dann hab ich dich wohl wirklich falsch verstanden", sagte David und war erst einmal froh, dass er weiterhin mit seinen Problemen bei Annie ein offenes Ohr fand, ohne deswegen gleich ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. "Aber ich denke, in Zukunft wäre es wirlkich besser, wenn ich REnee gleich direkt auf Probleme anspreche. Wir sind schließlich inzwischen erwachsen und können unsere Probleme lösen. Es geht ja nicht mehr darum, ob sie mir meine Sandburg zerstört hat oder ich ihre Lieblingspuppe versteckt habe," er grinste Annie kurz schräg an ehe er sich wegen dem Essen Annies Vorschlag durch den KOpf gehen ließ. "Ich denke, das mit dem Essen... das ist ein guter Vorschlag. Entscheiden wir es später, wenn wir noch einmal reingesehen haben und ... die Sache mit Abby vielleicht geklärt haben. Und die beiden das eine oder andere geklärt haben."
Annie nickte nur bestätigend, als David meinte, er hätte sie falsch verstanden und war froh, dass sie das geklärt hatten. Und wie sie sich kannte, würde sie sowieso damit weitermachen, jedem Ratschläge zu geben und in dem Moment doch wieder für den einen oder anderen Partei zu ergreifen. Das würde sicher noch schwer werden, aber es war bestimmt auch eine Möglichkeit für alle, sich daran zu gewöhnen, dass sie alle vier zum Leben des jeweils anderen gehörten: David musste sich damit abfinden, dass sie mit Garret befreundet war, Renee musste damit leben, dass Garret es mit ihr war, sie akzeptierte, dass David und Renee zusammen gehörten - und nach vorhin hatte sie auch viel weniger Probleme damit - und Renee musste akzeptieren, dass sie mit ihrem Bruder zusammen war ... Und irgendeine Konstellation hatte sie jetzt vergessen, aber da sie von der Vorstellung, dass Klein-David Klein-Renee die Puppe klaute, abgelenkt war, fiel ihr der Rest nicht mehr ein und sie hatte Mühe, nicht zu grinsen. Deswegen war sie froh, als David einfach weitersprach und sie am Ende nur noch einmal zu nicken brauchte. "Ich denke, die beiden werden reden", sagte sie. "Ich weiß nicht, ob ich da zuviel hineininterpretiere, aber Garret hatte eben, als er aus seinem Loch gekrochen kam, so einen entschlossenen Eindruck auf mich gemacht und ihn erst wieder verloren, als er sah, dass wir noch da waren und offenbar störten. Und als dann die Sache mit Abby dazu kam ... ich glaube, das Timing war für die schlechten Nachrichten mal wieder sehr schlecht. So wie immer ... Aber vielleicht können sie die Zeit jetzt wirklich nutzen, bis der Arzt kommt."
"Ich hoffe es, für beide," sagte David aufrichtig und seufzte leise. "Wir hätten wegen Abby besser erst einmal nichts gesagt. So eine kleine Notlüge kann manchmal Wunder bewirken. Das sie weg ist, hätten wir ihnen auch später noch sagen können. Nachdem wir uns vergewissert hätten, ob sie wirklich nicht am See ist, oder ob sie von jemanden am Ende nicht doch gesehen wurde. Wenn sie da unten am See sitzt und schmollt, wie Garret vorhin im Zimmer, dann regen sich die beiden doch nur unnötig auf. Und wir mit ihnen."
"Sicher wäre das besser gewesen", meinte Annie. "Aber wie hätten wir das tun sollen? Renee wusste doch, dass du nach Abby suchen gegangen warst und dann hat sie mich rausgeschickt, um nach dir zu sehen. Ihr hätten wir also nicht verheimlichen können, dass Abby weg ist. Und Garret kam zu schnell dazu, um noch etwas abzusprechen. Außerdem ... meinst du, er hätte nicht doch bald bemerkt, dass Abby weg ist? Ich meine, er hat sie ziemlich ignoriert und links liegen gelassen, aber diese Abneigung hab ich ihm nicht abgenommen. Immerhin ist und bleibt Abby seine Tochter. Egal was sie so schlimmes zu ihm gesagt hat und weswegen er traurig oder sauer war ... Es wäre ihm schon aufgefallen. Deswegen ... deswegen sollten wir uns da keine Vorwürfe machen."
"Okay, dann war alles richtig. So wie wir es gemacht haben," sagte David mehr um sich selbst zu bestätigen und zu beruhigen. "Übrigens hatte Renee doch vorhin erwähnt, was passiert ist. Klang schon... heftig. Ehrlich gesagt, kann ich Garret da schon ein wenig verstehen, aber das ändert wahrscheinlich wirklich nichts daran, wie er fühlt. In seiner Haut wollte ich ehrlich gesagt im Moment nicht gerade stecken." David konnte sich gut vrstellen, dass Garret von einem schlechten Gewissen geplagt war. So im Streit auseinander zu gehen und dann die Ungewissheit darüber, was passiert war... nein, das waren bestimmt keine schöne Gedanken, die der Mann im Moment hatte...
"Ja, ich auch nicht", sagte Annie leise und freute sich, dass David so ganz offen Partei für Garret ergriff und Verständnis zeigte. Damit hatte sie, wenn sie ehrlich war, nicht gerechnet. Sie hatte es gehofft und hätte es sich auch gewünscht, aber nach allem, was vorhin passiert war ... und obwohl sie David glaubte, dass es ihm Leid tat, wie er reagiert hatte, wusste sie auch, dass dieses schlechte Gewissen wohl nichts damit zu tun hatte, was er von Garret hielt. Doch das hier war eindeutig ein großer Fortschritt in eine positive Richtung und Annie freute sich. Sie hoffte nur, dass Garret eines Tages die Chance bekommen würde, davon zu erfahren und dass die beiden dann zumindest zivilisiert miteinander umgehen konnten. "Man sollte eigentlich meinen, dass es genug Menschen auf der Welt gibt, die alle das eine oder andere Probleme abbekommen könnten, ohne daran zugrunde zu gehen, aber irgendwie scheint das Schicksal sich bei der Verteilung in letzter Zeit am häufigsten Garret auszusuchen. Kein Wunder, dass er langsam nicht mehr weiß, wo vorne und wo hinten ist. Ich hoffe nur, Renee hat noch genug Kraft für sie beide zusammen, um ihm zu helfen und damit letztlich ihrer Beziehung zu helfen. Ich weiß, das ist viel verlangt, aber ... aber ich glaube auch, dass das die einzige Möglichkeit ist, die die beiden noch haben: Renees Kraft und Garrets Wille, ihre Unterstützung anzunehmen."
"Da bist du aber sehr optimistisch," sagte David und war es nicht so ganz wie Annie klang. "Sie wirkten vorhin beide so müde und erschöpft. Ob da wirklich noch so viel Kraft da ist? Wille vielleicht ja... ach, ich hoffe es einfach für die beiden. Verdient hätten sie es ja nach den ganzen Tiefs. Da sind wir uns wenigstens absolut einig," er lächelte Annie schräg an. "Und jetzt konzentrieren wir uns lieber auf uns, okay? Zumindest bis wir am See."
"Ich versuche, optimistisch zu klingen, ohne es wirklich zu sein", seufzte Annie und zuckte mit den Schultern. Sie wusste ja selber, dass ihre Vorstellung utopisch war und sie wohl zu viel von Renee verlangte. Aber so wie Garret drauf war, würde er die Sache wohl kaum geregelt bekommen. Nicht mal, wenn Renee aufhörte, sich stur zu stellen und aktiv half. Aber David hatte Recht ... die beiden mussten selber einen Weg finden und es brachte nichts, wenn sie weiter darüber diskutierten. "Okay, warten wir einfach ab, was passiert und lassen die beiden erstmal in Ruhe. Bis wir wieder an der Hütte sind", erweiterte sie Davids Vorschlag noch. "Dann erzähl mir lieber mal. was du für ein böses kleiner Junge warst, dass du Renees Puppen entführt hast."
Ja, genau. Abwarten, optimistisch tun, auch wenn man es gar nicht war, der Plan gefiel David. Aber Annies Frage am Ende ließ David aufstöhnen und er verdrehte leicht die Augen, musste dann aber doch breit grinsen.
"Also sooo böse war ich gar nicht. Ich hab mich nur gewehrt. Du hast keine Ahnung welche Hölle man durchlebt, wenn man zwischen zwei Schwestern aufwächst. Da wird man irgendwann verrückt... alles pink und voller Puppen und Mini-Teetassen... jeder will ständig das man das Baby spielt, Fantasie-Teeparties feiert... schrecklich. Und dann hieß es immer, 'sei artig David und spiel schön mit deinen Schwestern'. Tja, bis ich herausfand wie schön sich Mädchen aufregen können, wenn man ihnen was wegnimmt, dass sie a) gerade dringend brauchen b) am liebsten haben und c) auf keinen Fall dem Bruder anvertrauen würden. Ab da hatte ich dann auch wieder meinen Spaß."
"Also hatte ich dann ja doch recht", meinte Annie lachelnd. "Du warst ein böser kleiner Junge. Hinterher zumindest." Und dieses vorher konnte sie sich wirklich schwer vorstellen. Sie sah, wenn sie an Renee dachte irgendwie nie, dass diese auch mal ein kleines Mädchen gewesen war, das Puppen und Pink liebte, Haus spielen wollte und ihre Haare zu Rattenschwänzen kämmen ließ und dazu Kleidchen mit Rüschen und Spitze trug. Bei Renee hatte sie eher vermutet, dass sie so gewesen war wie sie selber: Baseball, Spielzeugautos, Raufereien ... Schließlich waren sie ja beide heute auch noch in harten Männerdomänen unterwegs und hatten nicht einen typischen Frauenberuf ergriffen. "Und Renee hat sich dann schnell gewehrt und dir die Sachen kaputt gemacht?"
"Ja so in etwa," sagte David mit einem kleinen Grinsen, weil nicht immer alles von diesen "Kaputt gemacht"-Erinnerungen auch gute waren. "Und danach gab es immer eine Rauferei. Aber du kennst das ja - wir Jungs schlagen keine Mädchen, die treten, beißen und pfetzen und ziehen an den Haaren... und am Ende bekam dann doch immer ich den Ärger."
Ja, nicht? Ich lach mich hier auch jedes Mal kaputt, wenn David so etwas über Renee erzählt *g*