Als David auf ihre harmlose Frage so ausweichend antwortete, runzelte Annie kurz die Stirn, weil sie damit so gar nichts anfangen konnte. Er mochte was, wenn sie was mochte? Was war das denn für eine Einstellung? Wären sie jetzt in der Highschool, dann hätte sie die Antwort ja süß gefunden, aber so war sie nur verwirrt und wusste nicht recht, was sie davon halten sollte.
"Nach LA möchte ich aber auch noch", sagte sie deswegen erstmal. "Die Hollywood-Tour mitmachen. Ich hab gelesen, dass man sogar über die Wisteria Lane gehen kann. Das wäre sicher toll. Und ... also, was das andere angeht. Nur weil ich etwas mag, musst du es nicht auch zwangsläufig mögen, weißt du. Wir sind zusammen und wir lieben uns. Das heißt aber nicht, dass wir das gleiche denken und fühlen müssen. Du möchtest ja auch nicht, dass wir uns gleiche Regenjacken oder Jogginganzüge kaufen oder so was. Wie diese komischen Ehepaare es machen." Sie schüttelte sich leicht und musste an ihre komischen Nachbarn am Ende der Straße denken, die so rumliefen. Und das schlimmste war, dass sie so einen kleinen Kläffer hatten, der bei Regen oder im Winter ein passendes Cape trug. Und die Frisur des Mannes kam der des Hundes auch ziemlich nah. Gruselig ...
"Oh Gott, bewahre. Falls ich jemals nur Ansatzweise dir einen Vorschlag in diese Richtung machen sollte - erschlag mich," sagte David und grinste, wobei es ihn innerlich bei der Vorstellung schüttelte. Als Zwilling wollte er nicht herumlaufen. Um seine Liebe zu Annie auszudrücken brauchte er nicht Ton in Ton mit ihr zu gehen. "Ich wollt damit ja auch nur sagen, dass ich nicht unbedingt ein Theatergänger bin, aber wenn du lust auf einen Theaterabend hast oder auf ein Musical, dann bin ich mit dabei. Aber wirklich LA? Da gibt es doch nichts zu sehen außer Smog, einen stinkenden Pazifik... gut und die Wisteria Lane."
Annie grinste nur, als David so geschockt reagierte und er sie sogar bat, ihn zu erschlagen. Den konnte sie gerne nachkommen. Unter der Voraussetzung, dass er sie auch erschlug, sollten sie jemals zu dieser Phase kommen, wo sie sich identisch kleideten. Scharf darauf war sie nicht und sie konnte es sich auch nicht vorstellen, aber sie hatte sich in der Vergangenheit auch vieles nicht vorstellen können, was sie dann doch getan hatte. Deswegen war es wohl nicht ganz auszuschließen, dass sie irgendwann doch diese Phase erreichten. "Musicals hab ich eigentlich schon immer gemocht", sagte sie. "Nicht in hohem Maße und auch nicht excessiv, aber ab und an ist es mal ganz schön. Wobei man hier in Boston wohl nicht so tolle Aufführungen zu sehen bekommt wie in New York. Aber das ist okay. Und LA war nur eine Idee. Falls du mal Lust auf Promistalken hast. Muss aber auch nicht sein." Wahrscheinlich sah man da eh niemanden und fiel nur auf dubiose Angebote von Leuten rein, die angebliche Straßenkarten von Promihäusern verkauften und viel Geld dafür verlangten.
Never!! *g* NIemals laufen die beiden in roten Regenjacken herum oder mit gelben Regenschirme *g*
14.42 Uhr, David
"Ach wenn wir schon in New York sind, gehört wohl ein Broadway-Stück dazu, richtig? Dann gibt es sowohl Musical als auch Theater und von mir aus können wir auf dem Weg nach Hawaii in LA zwischenlanden und deine Hausfrauen besuchen gehen. Das ist schon kein Problem für mich... so lange es später noch für den Cocktail am Strand mit einer Blumengrilande um den Hals reicht?"
"Du meinst, ich könnte mich in der Wisteria Lane so verlaufen, dass ich nicht mehr nach Hawaii finde?", fragte Annie grinsend, weil sie immer noch das Bild vom Einheitslook im Kopf hatte und es einfach nicht los wurde. Was hatte sie da nur wieder angerichtet? Sie seufzte leise und schüttelte den Kopf. "Keine Angst. Ich geh schon nicht verloren, solange ich dich an meiner Seite habe. Du findest doch immer den Weg zurück. Auch wenn du nicht danach fragen willst, weil dir das zu unmännlich ist. Aber danke für den Kompromiss. Dann vielleicht Cats und ein Theaterstück. Wenn Cats dann noch laufen sollte. Ich hab gehört, dass es auf der Kippe steht, was ich sehr schade fände."
"Ach da findet sich bestimmt auch noch ein anderes Musical. Cats wird ja nicht das einzige sein, dass läuft, oder?," er hatte nämlich absolut keine Ahnung was man am Broadway sehen musste und was nicht. Schon gar nicht war er up-to-date mit dem, was aktuell war und was nicht mehr. "Und das mit dem Verlaufen, sag das bitte nicht zu laut," er grinste ein wenig, während sie ein Stück inzwischen am Seeufer entlang gelaufen waren und richtete seinen Blick über die ruhige Wasserfläche. "Und hey... das...," er sah sie kurz überrascht an, als sie sich daran erinnerte wie er auf den Vorschlag einfach nach dem Weg zu fragen reagiert hatte - und ihn jetzt damit aufzog! "Frechdachs...," er hätte ihr jetzt gerne gegen die Nasenspitze gestubst, aber da er keine freie Hand hatte, musste er darauf verzichten.
"Frechdachs?", fragte Annie erstaunt. "Das ist neu ... aber gefällt mir." Annie grinste breit und ignorierte Davids Beschwerde, dass sie ihm etwas unter die Nase rieb. Sie hatte doch Recht ... Männer waren alle gleich und verfuhren sich lieber, bevor sie nach dem Weg fragte. Das musste er nicht persönlich nehmen. "Und wegen Cats ... sicher finden wir da noch andere Musicals, aber Cats war eins der ersten, das ich gesehen habe. So was prägt irgendwie und bleibt hängen. Wobei ich normalerweise nicht so der Katzentyp bin. Und du?"
"Ja ich dachte das klingt ein bisschen netter als Biest? So als Alternativ-Kosename?", erwiderte David mit einem frechen Grinsen und zuckte dann bei Annies Frage über Katzentyp oder nicht leicht die Schultern. "Ich hab es noch gar nicht mit Katzen ausprobiert. Bei uns gab es früher ein Heer an freilaufenden Katzen, verwilderte und Hauskatzen, aber die blieben nie lange. Ich sehe mich eigentlich immer mit einem Golden Retriever oder einem dieser großen Jagdhunde...".
Machen wir Was ist Mellencamp-Familienhund Idefix eigentlich für eine Rasse?
14.44 Uhr, Annie
"Ja, Frechdachs klingt netter als Biest", sagte Annie nickend. "Aber ich kann mit beidem leben. Jedoch nicht mit Katzen. Gegen die bin ich irgendwie allergisch. Die gucken auch immer so böse und aggressiv. Also wenn wir uns mal einen Hund anschaffen, dann einen süßen Golden Retriever. Die mag ich nämlich auch sehr. Vor allem wenn sie noch Babies sind. Oh, schau. Da ist eine Bank. Wollen wir die nehmen?" Annie deutete auf eine Bank kurz vor ihnen, die halb im Schatten, halb in der Sonne unter einem Baum - welcher auch immer - stand und einen schönen Blick auf den See offenbarte. Enten waren nicht zu sehen, also war Davids Hot Dog auch in Sicherheit.
Hm... ich glaube dem hatte ich nie eine Rasse zugeteilt, aber müsste ein Jack Russel sein.
14.44 Uhr, David
"Ja, aber auch nur dann. Wenn sie ausgewachsen sind, passen sie kaum in einen gescheiden Wagen. Aber schön sind sie trotzdem," stimmte David zu, erstaunt, wie sie sich mal wieder in etwas ähnlich waren. Wobei ihn das gar nicht mehr wundern sollte. Er sah bei seinen gedanken auch schon zu der gezeigten Bank und nickte. "Sicher, nehmen wir die. Da bekommen wir schön was von der Sonne ab und sehen den See. Und du weißt ja, wenn uns eine Ente zu nahe kommt.. verhaften."
Irgendwas kleines, was David jetzt nicht gesagt hat, auf jeden Fall. Sonst würde der Name nicht so passen Deswegen fragte ich. Jack Russell passt.
14.45 Uhr, Annie
"Aber sicher, Sir", sagte Annie prompt und grinste. "Ich hab meine Marke zwar nicht dabei und auch keine Handschellen, aber zur Not binden wir dem Vieh die Flügel an den Körper oder die Beine zusammen, sodass sie nicht mehr weglaufen oder fliegen können." Annies Grinsen wurde zu einem Lächeln, während sie zu der Bank ging und sich einen Platz in der Sonne aussuchte, sich aber so setze, dass David entscheiden konnte, ob er ebenfalls Sonne oder lieber Schatten haben wollte. Die Idee, einen Hund zu haben, gefiel ihr und sie hätte das Projekt sicher gleich in Angriff genommen, wenn da ihr Job und die unmöglichen Arbeitszeiten nicht gewesen wären, die dem doch ziemlich im Weg stand. Und in der kleinen Wohnung wollte sie den Hund auch nicht gefangen halten. Wenn, dann sollte es schon ein kleines Haus mit Garten sein. Aber bis sie sich das leisten konnte, musste noch viel Wasser den Charles runterfließen.
"Verrücktes Huhn," murmelte David lachend, aber mit einem ziemlich liebenswürdigen Ton, ganz verliebt eben, und folgte Annie gleich darauf zu der Bank. "Das will ich übrigen sehen - wie du die Ente niederringst um sie zu verhaften...," sagte er als er sich neben sie, auf die Sonnenseite, setzte und endlich in seinen Hot Dog beisen konnte, weil er die Flasche endlich abstellen konnte und beide Hände frei hatte, um zu verhindern, dass Soße auf seine Hose oder sein Shirt tropfte.
Na, wie kann man den Namen vergessen Nein, als ich irgendwas von Annies Steckbrief gesucht habe, bin ich drüber gestolpert. Deswegen konnte ich mich noch erinnern
14.46 Uhr, Annie
"Okay, jetzt haben wir also Biest, Frechdachs und verrücktes Huhn. Was kommt als nächstes?" Annie sah grinsend zu David, bevor sie etwas näher zu ihm rutschte und vorsichtig ihren Kopf an seine Schulter lehnte. Wie sie die Ente fertig machen wollte, wusste sie selbst nicht, aber wenn David es unbedingt sehen wollte, dann würde sie das schon irgendwie schaffen. Schließlich tat sie für ihn doch fast alles. Nun ja, so ziemlich alles zumindest. Sie hatte ihre Grenzen, aber die waren ziemlich locker und flexibel. "Entenhasser vielleicht? Oder Vogelmörder? Und was macht dich das dann? Schließlich hast du mich herausgefordert, der Ente etwas anzutun. Damit bist zu mitschuldig, oder?"
War ja absichtlich so gewählt um ihn sich eigentlich merken zu können.. eh.. hust... *g*
14.46 Uhr, David
"Ja, irgendwie schon. Aber ich wäre ja nur der Herausforderer, du der Entenquäler," sagte David ungerührt von seinem Anteil an Mitschuld und lehnte ganz automatisch seinen Kopf gegen den von Annie. "Aber gib mir ein bisschen Zeit, dann fällt mir sicher noch etwas kreativeres für dich ein... wobei verrücktes Huhn hat wirklich was... obwohl du das überhaupt nicht hättest hören soll."
Siehst Du, dafür haben wir ja jetzt die Personalakten
14.46 Uhr, Annie
Annie schloss die Augen und genoss die friedliche Ruhe, die hier herrschte, und Davids Nähe, als dieser seinen Kopf gegen ihren legte und sie vergessen konnte, was in den letzten Stunden alles schief gelaufen war und vielleicht noch auf sie zukam. Im Moment zählte für sie nur der Augenblick und sie hatte wegen des Verdrängens nicht mal ein schlechtes Gewissen. Als David jedoch einfach weitermachte und nach neuen Spitznamen suchte, seufzte Annie leise und gespielt frustriert, hielt die Augen aber geschlossen. "Verrücktes Huhn hat aber so einen negativen Touch", sagte sie. "Wie blödes Huhn auch. Außerdem komme ich mir dann so zerrupft vor. Auch wenn ich momentan wohl wirklich so aussehe. Aber warum hätte ich das nicht hören sollen? Haben Sie etwas Geheimnisse vor mir, die mich betreffen, Mister?"