All die Dinge, die als nächstes geschahen und die gesagt wurden, liefen an Maggie vorbei wie ein Film auf einer Leinwand. Sie hörte jedes Wort, sah jede Bewegung, aber sie konnte sie weder verarbeiten noch verstehen. Dass Abby ausgestiegen war, wusste sie. Auch, dass Renee ihr nachgegangen war und sich kümmerte. Und irgendwie war Renee auch Schuld an alldem. Aber warum? Warum standen sie hier? Und warum versuchte Garret so heftig, ebenfalls aus dem Wagen zu steigen? Wollten die drei zu Fuß weitergehen und sie endlich alleine lassen? Oder flüchteten sie vor ihr? Weil sie so ein kaltes Miststück war und sich scheinbar nicht kümmerte? War es das? Lag es einzig und allein wieder nur an ihr? So wie immer? Wie so oft zuvor? Weil sie eben immer alles falsch machte und zu egoistisch auch mal an sich dachte? War das verboten? Wurde einem das Recht genommen, wenn man heiratete und Kinder bekam? Durfte man dann nicht mehr an sich denken? Oder ging es um etwas vollkommen anderes und gar nicht um das, was sie getan hatte?
Maggie löste mühsam ihre verkrampften Finger vom Lenkrad, löste den Gurt und öffnete die Tür, um auszusteigen. Sie brauchte dringen frische Luft, um einen klaren Kopf zu bekommen und nachzudenken. Sonst drehte sie noch durch.
"Ja, okay," sagte Abby kleinlaut und hegte den starken Wunsch Renee die Packung Tüchter einfach aus den Händen zu reißen, um selbst sauberzumachen. Aber dazu hatte sie gar keine Kraft mehr. Darum konzentrierte sie sich auf ihre Schuhe, die das meiste abbekommen hatten und akzeptiere, wenn auch nicht gerne, dass Renee tatsächlich anfing den Fußraum im Wagen zu putzen. Kurz hegte Abby ein wenig Hoffnung auf Änderung der ganzen Sache, als ihre Mutter ausstieg, aber sie machte keine Anstalten zu ihnen zu kommen. Sie seufzte deswegen leise, warf die benutzten Tücher in den Seitengraben und schlang wieder ihre Arme um ihren Körper, als das Zittern anfing.
Währenddessen fühlte sich Garret alles andere als Wohl in seiner Haut und er war kurz davor Maggie zu bitten aufzuwachen und etwas zu tun, als diese ausstieg. Um hoffentlich zu helfen. Aber da wurde er gleich wieder enttäuscht und er seufzte leise, lehnte sich zurück und murmelte für Renee ein: "Tut mir Leid. So war das alles absolut..."
"Nicht geplant, ich weiß Garret. Jetzt ist es aber so, und wir sollten das beste daraus machen. Abby geht es absolut nicht gut und deswegen sollten wir so schnell wie möglich weiterfahren. Denkst du deine Exfrau ist überhaupt noch in der Lage zu fahren?"
"Ich weiß nicht...," Garret sah zu Maggie hinaus. "Ich hab keine Ahnung warum sie sich so ... verhält. Aber ich kann sie fragen, wenn du möchtest?"
"Oh, dass mach ich schon selbst. Bleib du wo du bist. Und ... mach dir keine Gedanken ich kümmere mich schon um die Situation. Und jetzt erkläre ich Abby erst einmal, was sie wirklich von Milo gehört hat und sich nicht halb verrückt machen muss."
Immer diese Unterstellungen Maggie war noch gar nicht ausgestiegen. Aber jetzt hat sie auch wirklich keine Lust, zu helfen
16.37 Uhr, Maggie
Da niemand sie aufhielt oder zurückhielt, setzte Maggie schließlich einen Fuß aus dem Wagen, dann den zweiten und stand schließlich in Zeitlupe aus dem Wagen, von dem sie gleich einen Schritt wegtrat und die Tür schloss. Wenn Garret sie bisher nicht zurückgehalten hatte, dann brauchte er es jetzt auch nicht mehr zu tun.
"Kann ich Ihnen helfen? Haben Sie sich verfahren?" Erst viel zu spät bemerkte Maggie den älteren Mann, der mit einem kleinen Dackel an der Leine, der breiter als lang war, vor ihr stand und sie freundlich anlächelte. Warum er das tat, wusste Maggie nicht und es irritierte sie zutiefst. Bis ihr dann einfiel, dass der Mann etwas gesagt hatte und ganz offenbar auf eine Reaktion von ihr wartete. "Ähm ... also ... nein, danke", sagte sie und schaffte sogar ein verkrampftes Lächeln. "Wir kommen schon klar. Danke. Gehen Sie ... ruhig weiter. Süßer Hund."
Der Mann sah Maggie noch einen Moment lang forschend an und Maggie fühlte sich gleich noch ein wenig unwohler. Doch zum Glück hatte der quadratische Hund in den Moment einen Artgenossen entdeckt und zog an der Leine, sodass sein Herrchen gar nicht anders konnte, als zu gehen. Braver Hund, dachte Maggie und atmete erleichtert aus.
Na ja Garret hatte nicht vor sie aufzuhalten und der Gedanke las sich von Maggie so engültig, da nahm ich schon an, sie steigt aus. Und mit Hilfe von Maggie hat auch keiner gerechnet...
16.37 Uhr, Garret, REnee, Abby
"Okay, mach das.. und... ist, ist es schlimm? Mit Milo?", fragte Garret dann aber doch.
"Nein, es ist nur.. ich erklär es dir später, ja? Ich sollte es erst Abby erklären, damit sie sich etwas beruhigen kann," sie strich Garret dabei leicht über die Schulter, als Zeichen, dass es wirklich nicht all zu schlimm war und richtete sich wieder auf, um erst einmal frische Luft einzuatmen. Dann wandte sie sich an Abby, während sie noch mitbekam wie sich Maggie kurz mit einem Mann unterhielt, der am Wagen vorbeikam. "Okay, Abby, jetzt setzt du dich erst einmal wieder," Renee deutete dabei auf die Hinterbank, und Abby tat es einfach. Es war angenehmer als hier draußen zu stehen, und von vorbeifahrenden Autofahrern angeklotzt zu werden. Als Renee ihr dann kurz von dem Gespräch mit Annie erzählte, wusste Abby nicht so recht, ob es sie beruhigte oder nicht eher noch mehr aufregte. So gar nicht zu wissen ob es eine Bedrohung gab, oder es nur falscher Alarm war, nahm ihr nicht die Angst, und das schien Renee zu spüren, denn sie versicherte zum dritten Mal, dass sie ihren Freund anrufen würde und das gleich klären würde. Was sie dann auch tat und Abby nahm inzwischen wieder richtig Platz im Wagen. Ihr war das alles absolut peinlich und es störte sie noch viel mehr, dass sie dafür gesorgt hatte, dass die gewünschte, schnelle Rückfahrt ihrer Mutter sabotiert worden war. Jetzt hatte sie also noch einen Grund mehr sauer auf sie zu sein. Aber das passt so oder so in diesen schrecklichen Tag hinein.
"Geht es wieder," Garret hatte einen großen Teil von dem was Renee Abby erzählt hatte mitbekommen und die steile Sorgenfalte war geblieben, auch wenn Renee versuchte das Besorgnis aller zu zerreden. Was wenn der Freund beim FBI keine Entwarnung gab? Oder es war ein FBI Agent, dann blieb die Frage wer ihn ermordet hatte ja noch völlig offen. Und wenn er eine Seite aus diesem ominösen Buch im Mund gehabt hatte, konnte es doch genauso gut ein Killer gewesen sein, der jetzt noch bei ihnen oder unter ihnen war? Nein beruhigt war er nicht. Und Abby wahrscheinlich auch nicht.
"Ein bisschen," sagte Abby und war froh, dass es ihren Dad wenigstens noch interessierte, was passiert war. Das war mehr als sie von ihrer Mutter behaupten konnte. "Mir ist nicht mehr schlecht und ich bekomme wieder Luft," fügte sie erklärend hinzu und rutschte etwas in die Mitte der Sitzbank, als ihr Garret mit einem leisen Stöhnen eine Hand anbot, um ihre in seine zu legen. Garret erschrak ein bisschen darüber wie kalt Abbys Hand doch war und drückte sie aufmunternd. Wenn er schon nciht hatte helfen können, und sich im Moment auch nur eingeschränkt bewegen konnte, wollte er irgendwie doch für Abby dasein. "Ist Mom sauer, wegen der Unterbrechung? Oder darüber, dass ich jetzt ihren Wagen auch noch von innen ruiniert habe?"
Garret hätte ja gerne Abby beruhigt und ihre Frage mit einem klaren Nein beantwortet, aber er wußte im MOment auch ncht was in Maggie vorsich ging, darum zuckte er nur leicht mit den Schultern. "Sie hat nichts mehr gesagt, seit wir angehalten haben. Ich weiß es also nicht.. aber wieso so sollte sie deswegen auf dich sauer sein? Das ist absurd...," aber da er sich nicht einmal sicher war, ob Maggie wirklich mitbekommen hatte, was passiert war, wollte er sich da a uch nicht so festlegen. Aber was sollte er Abby schon sagen, damit sie sich nicht auch noch in diese Richtung Sorgen machen musste?
Ich sag ja: Unterstellung *g* Kein Wunder, dass das nicht mehr funktioniert
16.37/39 Uhr, Maggie
Maggie sah dem alten Mann hinterher und ärgerte sich ein bisschen darüber, dass sie nicht besonders nett zu ihm gewesen war. Er hatte es sicher nur gut gemeint, aber trotzdem genervt. Und dazu kam noch, dass sie es einfach nicht gewohnt war, so zuvorkommend behandelt zu werden. In Boston war jeder sich selbst der nächste und es hatte schon seinen Grund, warum man den Kinden beibrachte 'Feuer' zu rufen, wenn sie Hilfe brauchten und nicht 'Hilfe'. Denn Feuer lockte die Neugierigen an, die darauf hofften, etwas zu sehen zu bekommen. Bei einem Hilferuf liefen sie jedoch meist weiter. Hier in Maine war das sicher anders. Und wenn Maggie genauer darüber nachdachte, dann gefiel ihr dieses Anderssein auch irgendwie. Vielleicht würde sie ernsthaft darüber nachdenken, in ein paar Jahren aus Boston wegzuziehen und sich fürs Alter einen etwas ruhigeren Ort zu suchen, wo es gemütlicher zu sich ging und nicht so hektisch wie in Boston ...
Aber dafür musste sie erstmal wieder hier wegkommen. Maggie seufzte leise und drehte sich dann zum Wagen um, nur um erstaunt festzustellen, dass alle scheinbar wieder abfahrbereit waren. Zumindest saß Abby wieder im Wagen, was Maggie dazu veranlasste, die Tür ebenfalls wieder zu öffnen und einzusteigen.
Na wenn das Maggies Spielerin schon so sieht? Aber siehst du.. ltzter Satz von Maggie - steigt sie nun ein oder hat sie es nru vor? Kann sie Renee noch ansprechen oder nicht?
16.37/39 Uhr, Abby, Garret, Renee
"Ich weiß nicht... absurd würde ich es nicht nennen," sagte Abby und stellte überrascht fest, welchen großen Schritt Garret auf sie eben zugemacht hatte, wo er doch vor einigen Stunden noch nicht einmal mit ihr auf einer Höhe hatte gehen wollen und sie vorhin noch nicht einmal anschauen hatte können. Doch darüber erfreut sein konnte sie nicht. Dafür überschattete die Milo Sache alles und auch der eigentlich gar nicht stattgefundene Streit mit ihrer Mutter. Es war irgendwie ein... stummer Streit. Keiner sagte etwas über das was vorgefallen war wirklich, was er dachte und rettete sich ins Schweigen und Ignorieren. Darin waren sie eben schon immer gut gewesen und daran würde auch ihr Drogenproblem nichts ändern. Auch wenn sie sich alle große Versprechen gegeben hatten.
Garret wusste nicht, was er noch sagen konnte, um Abby Mut zu zusprechen, aber ihm fiel nichts weiter ein und Abby schien auch nichts mehr zu erwarten, denn sie löste sich von ihm und sank in das Polster zurück.
Renee fühlte, dass sie mit ihren Worten zwar alles erklärt hatte, und aufgeklärt hatte, aber besser wurde dadurch nichts. Ihr Anruf ging zudem ins Leere. Sie würde Andrew wohl zu Hause anrufen müssen. Etwas was sie gar nicht gerne tat. Und etwas, was sie auch gerne in Ruhe tun würde, nicth hier am Seitenrand einer Straße. Sie klappte ihr HAndy zu, drehte sich herum, um Maggie anzusprechen, doch diese war gerade dabei, einzusteigen. Gut, dann würde sie wohl fahren können. Und sie musste mit ihrer Frage nicht riskieren, anzuecken.
Sie ist eingestiegen. Steht ja da "dazu veranlasste, ... einzusteigen". Im anderen stand "um auszusteigen", nicht dass sie es auch tut
16.39 Uhr, Maggie
Maggie schlug die Tür zu, griff nach dem Gurt, schnallte sich an und legte den Gang ein, bis ihr auffiel, dass die hinteren Türen noch nicht geschlossen waren und sie wohl - sollte sie Gas geben - ohne Walcott wegfahren würde. Im Grunde wäre es Maggie Recht gewesen, genau das zu tun, aber sie war kein Unmensch und Renee war immerhin schwanger und verletzt. Nein, sie musste warten. Auch wenn es schwer fiel.
Garret runzelte kurz die Stirn, als Maggie stumm wie ein Fisch wieder einstieg und sogar einen Gang einlegte, obwohl Renee draußen noch telefonierte oder es zumindest vorhatte. Er hatte sich zwar fest vorgenommen nichs mehr zu Maggie zu sagen, weil er offenbar in dieser angespannten Situation nur das Falsche sagte, aber so ganz ignorieren konnte er Maggies Zustand jetzt dann doch nicht mehr. "Ich weiß, die Frage ist sicherlich dumm... aber ist alles in Ordnung mit dir?"
Renee steckte ihr Handy in ihre Handtasche, die sie sich aus den offenen Wagen geholt hatte und stieg wieder zu Abby. Die Luft im hinteren Wagenbereich war Gott sei Dank wieder etwas besser und Renees Magen rebellierte nicht gleich wieder. Jedenfalls nicht so wie eben, als sie für Maggie Abbys kleines Unglück beseitigt hatte. Wirklich raus gegangen war es nicht, aber es sah zumindest nicht mehr so schlimm aus. Sie zog die Tür zu und schnallte sich an, bereit weiterzufahren.
Genauer lesen Der kleine, aber feine Unterschied in der Formulierung. Aber ich versuche es ab jetzt deutlicher zu machen.
16.39 Uhr, Maggie
Maggie wartete geduldig, bis Renee eingestiegen war und gab ihr sogar noch die Zeit, sich anzuschnallen - viele Unfälle passierten schließlich auch beim Anfahren und Maggie wollte Renee nicht unnötig gefährden und noch für mehr Schäden sorgen, als sie es hier im Wagen eh schon hatten. Als sie dann endlich wieder losfuhr und sich in den mäßig fließenden Verkehr eingeordnet hatte, fiel ihr ein, dass Garret ja eine Frage gestellt hatte, auf die er noch eine Antwort bekommen musste. "Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten", sagte sie, auch wenn das wohl völlig unangebracht war. Aber was sollte sie tun? "Es ist okay. Mit mir. Kein Grund zur Sorge." Wenn er sich die denn überhaupt machte.
Trotzdem ergibt sich das nicht immer so genau *g*, trotz genauer lesen.
16.39 Uhr, Garret
Garret verzog das Gesicht, als Maggie ihm nicht antwortete und sich auf das Losfahren konzentrierte. So viel also da dazu, dass er sich interessierte und fragte. Oder hatte sie ihn wirklich nicht gehört? Oder war das schon die Antwort auf die dumme Frage? Schweigen? Weil es eben eine dumme Frage war? Garret hatte schon damit abgeschlossen und sich darin geübt, die Sache einfach hinzunehmen, anstatt sie zu überbewerten, als Maggie dann doch noch antwortete. Er sah langsam zu ihr zurück und zog die Stirn wieder kraus. Was war das denn für eine Antwort?
"Aha, bist du dir sicher? Oder gibt es einen besonderen Grund dafür, dass du nicht mitbekommen hast, dass unsere Tochter gerade aben eine kleine Panikattacke hatte und dir den Wagen versaut hat? Das sie frische Luft gebraucht hat und Beruhigung? Das Renee sich darum kümmern musste?"
Abby hatte sich ein wenig vergeblich abgemüht sich wieder anzuschnallen und war sehr dankbar dafür, als Renee herübergriff und ihr die Sache abnahm. Sie murmelte ein leises Danke und seufzte innerlich tief auf, als sie die Fragen hörte, die ihr Dad gerade ihrer Mutter stellte. Das war genau das, was sie nicht gebrauchen konnte oder besser gesagt, nicht hatte erreichen wollen. Darum lehnte sie sich auch ein wenig nach vorne, nach wie vor käseweiß im Gesicht, mit einem leichten Zittern in der Stimme und dieser Kälte, die seit dem Fallen des Namens von Milo von ihr Besitz ergriffen hatte. "Lass gut sein Dad. Ist doch nicht so wichtig. Es geht doch schon wieder. Und wir fahren auch wieder, um ... voranzukommen." Vielleicht wollte Abby auch gar nicht die Antworten von Maggie hören, weil sie ihr am Ende vielleicht nicht gefallen würden.
Ich sagte ja, ich versuche es ab sofort deutlicher zu machen
16.39 Uhr, Maggie
Abbys Versuch, sie vor einer Antwort zu bewahren, ignorierend, fuhr Maggie sich etwas fahrig durch die Haare und überlegte krampfhaft, was sie sagen sollte. Dass sie nichts mitbekommen hatte, weil sie nichts mitbekommen wollte, konnte sie ja kaum sagen. Auch dass sie ihre Methode hatte, sich von der Umwelt vollkommen auszublenden, würde den dreien nicht genügen und sicherlich nur dafür sorgen, dass sie alle noch schlechter von ihr dachten, als sie es ohnehin schon taten. Und schlecht fühlte sie sich ja wirklich. Wie ein Beutetier, das man in einem Käfig voller Raubtiere abgesetzt hatte, und das darauf wartete, gleich bei lebendigem Leibe zerrissen und gefressen zu werden. "Ich ... ich habe ... ich weiß es nicht", sagte sie schließlich leise und hielt den Blick dabei starr nach vorne gerichtet, um niemanden ansehen zu müssen. "Es ... es tut mir Leid."
[quote="Maggie Macy"]Ich sagte ja, ich versuche es ab sofort deutlicher zu machen
Ja wirklich? *gggg*: Dann erklär mir das bitte näher:Abbys Versuch, sie vor einer Antwort zu bewahren, fuhr Maggie sich etwas fahrig durch die Haare und überlegt krampfhaft, was sie sagen sollte. *gg* Bei?
16.39 Uhr, REnee, Garret, Abby
Garret bedauerte es einmal mehr, sich nicht wie gewohnt bewegen zu können, denn er hätte liebend gerne seine Tochter mit einem 'was soll das'-Blick bedacht, aber dazu kam es einfach nicht, weil er viel zu lange brauchte, um sich im Sitz so zu drehen, dass es nicht weh tat, so dass Maggie ihm zuvor kam. Aber die Antwort schmeckte ihm auch dieses Mal nicht und er sah Abbys enttäuschtem Gesichtsausdruck an, dass es ihr nicht sehr viel anders erging. Aber sie schüttelte nur leicht den Kopf, als sich ihre Blicke trafen und sank zurück ins Polster. Was gab es da schon noch groß dazu zu sagen? Sie hatte ja erklärt, dass sie keine Erklärung brauchte und es war auch keine gekommen. Enttäuscht war sie deswegen aber dennoch.
Und was sollte sie mit dieser gestotterten Entschuldigung jetzt anfangen? Was tat ihrer Mutter leid? Nicht mitbekommen zu haben was passiert war? Nicht in der Lage gewesen zu sein zu helfen? Abby hatte ja keine Aufmerksamkeit gewollt, keine Hilfe, von der sie nicht gewußt hätte ob sie kam, weil sie erwartet wurde, oder weil sie echt war.
Abby wollte nicht mal über die Antworten nachdenken. Aber weh tat es so oder so. Auch wenn sie versuchte zu ignorieren, das eben noch viel mehr passiert war, als nur eine kleine Panikattacke, als sie Milos Namen gehört hatte und von der Leiche, und ihre Fantasie mit ihr durchgegangen war.
Aber scheinbar reichte es ihrem Dad nicht aus....
"Was tut dir Leid, Maggie," fragte Garret trotzdem, auch wenn Abby ihm eben zu verstehen gegeben hatte, dass sie nicht wollte, dass er weiterfragte und nachbohrte. Aber er konnte doch nicht zusehen, wie die beiden ungebremst auf den Abgrund zu rannten? Und das taten sie doch gerade? Maggie hatte eben völlig unbewußt eine Brücke hinter sich abgeschlagen und schien es noch nicht einmal zu bemerken! Und Abby resignierte. "Das du nichts getan hast? Das du nicht bemerkt hast, was passiert ist? Hast du eben überhaupt zugehört und realisiert, was ich gesagt habe? Falls nicht, sollten wir vielleicht den Wagen stehen lassen und ein Taxi nehmen? Ich bin mir nämlich langsam nicht mehr so sicher, dass du noch fahren kannst. Fahren solltest, wenn du nichts mehr mitbekommst." Ein bisschen klang er am Ende hin verärgert, weil er sich gut vorstellen konnte wie sich Renee fühlte, die isch um alles hatte kümmern müssen und wie es Abby ging, die erst am Mittag von ihm stiefväterlich behandelt worden war und jetzt die stiefmütterliche Seite kennenlernen durfte. Egal welche Gründe Maggie auch hatte, egal wie sehr die beiden im Supermarkt vielleicht wirklich gestritten hatten... es durfte nicht über so etwas stehen. Er war schließlich auch über seinen Schatten gesprungen.
"Alles tut mir Leid, Garret", sagte Maggie und klang dabei mehr genervt als ruhig. Sie hatte sich nicht aufregen wollen, aber diese ganze Situation ging ihr auf die Nerven. Erst wurde ihr vorgeworfen, nichts getan zu haben, und wenn sie sich dann entschuldigte, war es auch nicht in Ordnung. Die beiden - oder drei oder nur Garret - sollten sich langsam mal überlegen, was sie von ihr noch wollten. "Alles, was du mir offen und versteckt gerade vorgeworfen hast. Okay? Das wolltest du doch hören. Bitte ... es tut mir Leid, dass ich nichts mitbekommen habe. Es tut mir Leid, dass ich nicht gleich gesprungen bin. Es tut mir Leid, dass deine Freundin sich um meine Tochter - die auch deine ist - gekümmert hat und ich nichts getan habe. So wie es dir wahrscheinlich auch Leid tut, dass du vorhin nichts getan hast. Oder wird das mit unterschiedlichen Maßstäben bewerten? Denn wenn das so ist, dann musst du mir das sagen, damit ich mich darauf einstellen kann. Und wenn du lieber ein Taxi nehmen willst, dann tue das. Ich zwinge dich nicht, hier neben mir zu sitzen. Mach einfach was du willst."
Da siehst du mal, jetzt hab ich ihr gar nichts unterstellt und lag daneben *g*
16.40 Uhr, Abby, Garret, Renee
"Nein, dass wollte ich nicht hören," sagte Garret ruhig, aber sichtlich von Maggies Reaktion gekränkt. "Und schon gar nicht auf diese Weise. Und wenn du denkst, ich hab dir nur Vorwürfe gemacht, bitte... denk was du willst," was Maggie konnte, konnte er schon längst. Und er hatte auch ehrlich gesagt keine Lust auf dieser Basis über Maggies Problem zu reden. Nicht mit Abby auf der Rückbank, die sich sicherlich schon schlecht genug fühlte. Er wollte sich gar nicht vorstellen, was Maggies Reaktion in ihr auslöste oder auslösen konnte. In der Hütte würde er auf jeden FAll erst einmal dafür sorgen müssen, dass er alles gut zur Seite schaffte, was in Abbys Augen gut genug wäre, um rückfällig zu werden, um für die eine oder andere Stunde an nichts mehr denken zu müssen.
Renee war schwer versucht sich einzumischen. Aber dann entschied sie sich doch dagegen. Sie wollte nicht zwischen die Fronten geraden, wenn sie jetzt noch versuchte zu vermitteln oder Maggie erklären würde, dass es schon in Ordnung wäre, dass sie sich kurz ausgeklinkt und sie sich dafür um alles gekümmert hatte. Es war ja wirklich in Ordnung. Es war nicht so, dass man sie dazu gezwungen hatte oder sie keine andere Wahl gehabt hätte. Sie hatte es gern gemacht und wenn Maggie eine Auszeit brauchte... bitte. Dann sollte sie die auch bekommen. Aber vielleicht war der Zeitpunkt ein bisschen falsch gewählt und in Anbetracht von Abbys labilen Zustand auch alles andere als klug... aber all diese Gedanken behielt Renee letztendlich doch für sich. Sie hatte vorhin schon das Gefühl gehabt, dass ihre gut gemeinten Worte in den falschen Hals geraden waren.... sie konnte im Moment nicht mehr für Garret oder Abby tun, und auch nicht Maggie die richtige Hilfe geben....
Abby sank in sich mehr und mehr zusammen, als sie unfreiwillig dazu verdonnert war mit anzuhören, wie sich vorne im Wagen ein Streit anbahnte. Wegen ihr. Wieso hatten sie nicht einfach weiterfahren können? Wieso hatte Renee auf sie aufmerksam machen müssen? Wobei ihre Mutter ja scheinbar nicht wirklich mitbekommen hatte, was passiert war. Das war irgendwie okay. Abby wollte nicht noch mehr Aufregung verursachen. Aber weh tat es trotzdem, egal was sie sich einredete.... Aber es war nicht okay, dass die beiden deswegen jetzt stritten. Aber sie wagte nicht sich einzumischen.