"Du hast eine Menge gesagt," stellte Abby mit einem kleinen Grinsen fest, nach dem sich ihre Mutter von ihr gelöst hatte und ein bisschen beruhigter aussah. Zumindest nicht mehr so aufgewühlt. Anscheinend hatte sie endlich auch mal etwas richtig gemacht... denn noch länger ihre Mutter weine zu sehen, hätte sie nicht ertragen. "Aber das war auch gut so, wirklich Mom. Du musst dich nicht verstecken und immer die Starke spielen. Auch wenn Dad und ich das vielleicht die letzten Wochen für selbstverständlich gehalten haben... du hättest etwas sagen müssen. Ich meine direkter, nicht nur Andeutungen. Und na ja, dad hat bestimmt nur geglaubt, dass ich dich stark an meiner Seite brauche, und damit hätte er dann wohl recht gehabt, hätte ich davon gewußt, wie es in dir aussieht, hätte ich ihn davon abgehalten dich zu überreden. Und weißt du, du redest keinen Unsinn, das ist wichtig. Für den Heilungsprozeß. Und auch was gestern gesagt worden war, war wichtig. Denke ich. Damit das hier heute möglich ist. Auch wenn es wirklich weh getan hat, aber ich hab auch gestern Dinge gesagt, die.. hässlich waren. Also lassen wir das okay? Ich helf dir lieber wieder deine Stärke zufinden, wenn du das möchtest. Und versuche auch Geduld zu haben und Verständnis... das ganze Paket eben. Nur... ich weiß nicht... willst du nicht doch mitreinkommen? Ich weiß nicht ob es so gut ist, wenn du jtzt alleine bist."
War ich auch schon ein paar Mal, bis mir das mit der Uhr auffiel. Aber eigentlich ist alles richtig: +1 Stunde und Sommerzeit. Aber wir müssten auf +2 Stunden und Sommerzeit stellen, dann wäre es richtig. Merkwürdig ...
13.35 Uhr, Maggie
Wie viel deutlicher hätte sie denn noch sein sollen, fragte sich Maggie, nickte aber, auch wenn sie wusste, dass sie damit wieder etwas zurückhielt. Aber sie war doch deutlich gewesen. Mehrmals. Nicht nur bei Garret, auch bei Abby. Das waren nicht immer nur Andeutungen gewesen, sondern ehrliche und direkt Worte. Und dann hatte sie immer nur zu hören bekommen, dass sie egoistisch sei oder doch noch einmal, ein einziges Mal durchhalten solle, um Garret oder Abby nicht im Stich zu lassen. Was hätte sie denn noch tun sollen? Viel früher zusammenbrechen? Nun, da war sie auch schon gewesen und Garret hatte sie sogar so gefunden. Nach Mikes letztem Besuch und auch später. Und die Augen geöffnet hatte es ihm nicht. Aber sie wollte nicht darüber diskutieren. Es brachte ja doch nichts. Und sie hatte Abby schon viel zu lange aufgehalten … Garret musste sich doch einfach Sorgen machen und Amok laufen. Und Abby hatte ihr ja versprochen, Rücksicht zu nehmen und zu helfen. Das reichte ihr für den Anfang. Mehr wollte sie gar nicht. Na ja, fast nicht mehr: Ihre Hütte, eine heiße Dusche und ein wenig Schlaf standen da noch auf der Liste. Und vielleicht eine Kopfschmerztablette dazu. Aber nur vielleicht. Denn diese Tabletten … das war noch so eine Sache, die sie beenden musste. Dringend. Und zwar solange sie sich noch in einer Phase befand, wo sie einsah, dass die sie Pillen nicht brauchte.
"Na ja", sagte Maggie seufzend, "ich … ich komme schon klar. Geh ruhig rein und schau nach dem Rechten. Ich bleibe … ich bleibe hier einfach noch sitzen und warte ein bisschen. So wie ich es eben angeboten habe. Wenn es da drin zu schlimm wird oder du meine Hilfe brauchst, dann gib mir einfach ein Zeichen. Aber ansonsten … ansonsten würde ich lieber nicht mit reinkommen. Garret soll mich so nicht sehen. Es wäre eh schon schlimm genug, wenn er mich überhaupt sieht, denke ich."
Auf jeden Fall läuft die uhr richtig, wenn man eingeloggt sie im Profil noch mal auf Sommerzeit +1 setzt. Aber uneingeloggt sollte doch als Gast die Uhr so angezeigt werden, wie wir sie eingestellt haben
13.35 Uhr, Abby
Froh, dass sich die Situation wieder ein bisschen entspannt hatte, konnte Abby wieder innerlich etwas durchatmen. Aber nur bis zu dem Moment, an dem ihre Mutter auf ihr Angebot beharrte, obwohl sie ihr gerade eben noch anvertraut hatte, genau das nicht mehr zu können - zurückstecken, um für die anderen stark zu sein. Abby wollte das jetzt nicht mehr alles als selbstverständlich hinnehmen. Wie hätte sie das jetzt noch können? Sie wollte ihrer Mutter aber auch nicht vor den Kopf stoßen, in dem sie das Angebot erneut ablehnte. Sie musste sie irgendwie hinhalten oder doch davon überzeugen, dass sie jetzt vielleicht ein bisschen Hilfe nötig hatte und auch ein Recht darauf hatte? Ob ihr Dad das genauso sah, wußte sie nicht, sie wusste allerdings eines, um zu mindest vielleicht ihre Mutter ein bisschen aufzuheitern und ehe sie darüber nachdachte, entrutsche ihr:
"Oh du hast Dad noch nicht gesehen," Abby biß sich auf die Unterlippe, um nicht noch mehr zu sagen. Das war wohl eine dumme Idee gewesen, ausgerechnet das heikleste Thema zum Aufmuntern zunehmen. "Eh... was ich sagen will... du, du solltest dich nicht verstecken."
Eben Ich hatte gestern noch mal im Supportforum gesucht und da stand auch nur, dass man +1 Stunde und Sommerzeit nehmen müsse, damit es klappt. Allerdings ist es in diesem HP Forum so, dass man dort +2 Stunden einstellen muss, damit es stimmt. Warum weiß ich allerdings auch nicht. Aber dann würde es auch hier für Gäste stimmen ... Aber warten wir mal die Zeitumstellung ab. Ist ja von Samstag auf Sonntag
13.35 Uhr, Maggie
"Ich will mich auch nicht verstecken, Abby", sagte Maggie leise. "Ich möchte nur ... ich möchte Garret nicht überfordern und Walcott nicht begegnen. Nicht so wie ich aussehe. Sie ... sie ist ... ach, ich weiß auch nicht. Ich möchte einfach keine Schwäche zeigen. Und ich möchte mich nicht einmischen. Das ist ihre - Eure Hütte und euer Urlaub. Nicht meiner. Ich hab hier nichts zu suchen und möchte nicht einfach unangemeldet hereinschneien. Umgekehrt würde es mich ja auch ärgern, wenn im Urlaub bin und Garret steht plötzlich vor der Tür. Deswegen ... lass gut sein, ja? Geh erstmal alleine. Du kannst ja erwähnen, dass du mich getroffen hast, wenn du möchtest. Aber ich kann einfach nicht gleich mitkommen. Das verstehst du doch, oder?" Maggie sah Abby fragend an und versuchte es erneut mit einem Lächeln, das jedoch noch schwächer ausfiel als das davor, sodass sie es sein ließ und statt dessen mit den Schultern zuckte.
Stimmt, wir stellen ja leider wieder um. Gut, warten wir noch die Umstellung ab und kümmern uns dann darum
13.35 Uhr, Abby
Abby atmete erleichtert durch, als ihre Mutter gar nicht weiter auf die Bemerkung einging und offenbar auch gar keinen Verdacht geschöpft hatte. So blieb es Abby erspart auf weitere Fragen entweder zu lügen oder leider doch die Wahrheit über die letzten furchtbaren Stunden erzählen zu müssen.
"Ja, klar," sagte Abby, trotzdem nicht beruhigt und eigentlich immer noch ziemlich über den Zustand ihrer Mutter besorgt. "Ist schon okay. Nur glaube ich brauche ich Dad nichts davon zu sagen. Von unserer Begegnung meine ich. Ich glaube er wäre nur enttäuscht, wenn er von dir wüsste und du lieber weitergefahren bist, anstatt hallo zu sagen. Tun wir so als wär das hier nie passiert? Also das Treffen meine ich, nicht das was du mir eben erzählt hast, das ... das war nämlich wichtig und nötig und... und wir reden nicht darüber, richtig?", fragte sie vorsichtig und befürchtete fast schon die Antwort zu kennen. So war das ja eigentlich immer schon in ihrer Familie gewesen: Probleme so lange zurück zu halten, bis es nicht mehr ging, dann klare Worte sprechen und einfach gehen. So hatte es Dad immer gemacht, so machte sie es und wie sie gerade selbst erlebt hatte, ihre Mutter auch... über Konsequenzen, Lösungen, Besserungsvorschläge hatten sie selten geredet, die letzten Tage waren da wohl eher eine Ausnahme gewesen...
„Ich würde ja nicht einfach weiterfahren“, sagte Maggie. Dass es Garret nicht gefallen würde, dass sie hier war, hatte sie ja selber schon angesprochen, nur wusste sie nicht, ob Abbys Vorschlag so gut war. Etwas Ähnliches hatte sie zwar auch schon vorgeschlagen, aber doch nur so ähnlich. „Ich würde … also …ich würde ja hier warten und du kannst sehen, ob es passt, mich zu erwähnen. Dass wir uns getroffen haben, meine ich. Und dann könnten wir weitersehen? Und wir sollten auf jeden Fall an anderer Stelle noch mal über alles sprechen. In Ruhe. Bei einem Tee oder so. Denn wie du gesagt hast: Es ist wichtig und wohl auch nötig gewesen. Für uns beide. Nur im Moment … ich denke, es ist nicht der richtige Zeitpunkt und der richtige Ort. Oder?“ Maggie sah unsicher zu Abby und wusste nicht, ob sie lieber auf Abbys Vorschlag hätte eingehen sollen oder ob es richtig war, ihre Zweifel zu äußern und etwas anderes vorzuschlagen.
"Nein du hast recht, Tee und der richtige Zeitpunkt wären wohl eindeutig besser. Im Auto muss es nicht sein," stimmte Abby ihrer Mutter zu. Wo sie recht hatte, hatte sie nun mal recht und zur gegebenen Zeit waren sie beide vielleicht auch in der Lage sich richtig zu zuhören. Nicht das am Ende dieses Gespräch wieder nur in eine Sachgasse endete.
"Aber ich würde vorschlagen, du fährst lieber gleich. Nachher fällt Dad über mich her und ich hab gar nicht erst die Möglichkeit mehr dir Bescheid zu geben, dass du fahren kannst und du wartest völlig unnötig oder machst dir noch Sorgen..."
"Ach, keine Angst", sagte Maggie lächelnd. "Ich werde schon nicht hier warten, bis ich verhungert bin oder so. Wenn du nach ein paar Minuten - zehn oder fünfzehn vielleicht - nicht Bescheid gesagt hättest, wäre ich schon gefahren. Ohne mir Sorgen zu machen. Du weißt ja, dass ich da bin und wie du mich erreichen kannst, wenn du mich brauchst. Wie ich eben schon gesagt habe: Ich bin nicht mehr drei Stunden entfernt, sondern ... nur ein paar Meter. Ich glaube nämlich, eine von den Hütten die wir eben passiert haben, ist meine. Ich weiß nur nicht mehr welche. Das müsste ich nachschauen. Nur ... wenn Garret das hört, wird er sicher erst Recht sauer sein und mir totale Überwachung vorwerfen. Und das will ich nicht." Und dass Garret genau das tun würde, statt rational über die Sache nachzudenken und festzustellen, dass es sich wirklich um einen Zufall handeln musste, war Maggie klar. Ihn würde erst erstmal nicht weiter interessieren, dass er a)diese Hütte hier als Notausweichquartier gewählt hatte, b)Maggie nie erfahren hatte, wo die drei genau in Maine sind und c)sie belegen konnte, dass sie und Mike die Reise vor Monaten schon gebucht hatten. Er wäre erstmal sauer und würde toben. Und dann vielleicht erst später irgendwann darüber nachdenken und vielleicht Reue zeigen. Und darauf hatte Maggie keine Lust.
"Echt? Du wohnst auch hier?", fragte Abby erstaunt und traute sich gar nicht zu fragen, wieso sie ihr das erst jetzt verriet. Die Antwort darauf konnte sie sich nämlich selbst geben, und gefallen tat sie ihr nicht. Aber verstehen konnte sie natürlich, dass ihre Mutter das wahrscheinlich lieber für sich behalten hätte. "Ich frag mich gerade, was dieser abgeschiedene Fleck Erde an sich hat, dass jeder hier Urlaub machen muss," sie verdrehte gepielt und mit einem breiten Grinsen die Augen.
"Aber ist okay, ich verrat's Dad nicht. Und wenn du lieber warten möchtest, bis ich sicher in der Hütte bin, ist das auch okay. Für mich meine ich, wäre das okay."
„Ja, ich weiß auch nicht, wie es kommt, dass man alle Bostoner, die in Maine Urlaub machen wollen, herschickt“, sagte Maggie schulterzuckend, war aber ungemein erleichtert, dass Abby vernünftig und rational reagierte und nicht so wie sie es von Garret erwartete. „Irgendwo scheint sich da jemand etwas dabei gedacht zu haben. Aber … du weißt, dass das Zufall ist, nicht?“, fragte sie unsicher und deutete auf die Ablage in Abbys Tür. „Da liegen die Buchungsunterlagen. Du kannst nachschauen, wann wir … ich gebucht hatte. Das war schon vor drei Monaten. Wirklich. Und ihr wolltet ja erst ins Hotel. Deswegen … ach, ist auch egal, oder? Geh ruhig rein. Ich warte hier und dann … kommst du entweder gleich wieder oder wir telefonieren später man. Einverstanden?“
„Natürlich weiß ich das," sagte Abby mit einem warmen Lächeln. "Wirklich. MAch dir deswegen bitte keine Gedanken oder am Ende noch Vorwürfe und was weiß ich noch. Zufall. Reiner Zufall und das erkläre ich auch Dad, falls er hier von jemals erfahren sollte," sie wandte sich erneut der Tür zu, öffnete sie aber dieses Mal wirklich ganz und stellte einen Fuß auf den Waldboden. "Ich brauch keine beweise. Ich glaub dir das. Und jetzt geh ich dann wohl bevor doch noch jemand da oben bemerkt das ich weg bin udn rauskommt und dich entdeckt," sie grinste kurz über ihre Schulter und stieg ganz aus, sah dabei kurz zur Hütte und seufzte laut. "Oh je, ich glaube dafür ist es schon zu spät."
Maggie war dann doch ein wenig enttäuscht, als Abby so schnell ausstieg und sie keine Chance mehr hatte, ihre Tochter kurz in den Arm zu nehmen und sie zu drücken, um sich zu bedanken, dass sie ihr zugehört hatte und so vernünftig reagiert hatte, damit sie nicht im Streit auseinandergingen. Aber sie war einfach zu langsam und als Abby dann auch noch etwas von zu spät murmelte, sah Maggie kurz geschockt zur Hütte und wandte den Blick gleich wieder ab, getrieben von dem Irrglauben, dass wenn man einen nicht sah, man selber auch nicht gesehen wurde. Dass das Unsinn war, wusste sie, aber trotzdem handelte sie instinktiv und hoffte einfach darauf, dass Garret sie nicht sehen würde. "Geh einfach langsam zu ihm", bat sie Abby. "Ich warte noch ein bisschen."
"Wenn du meinst? Ich meine noch kannst du einfach losfahren und ich erzähle Dad, mich hat jemand aufgegabelt und hier her gefahren. Dafür bringt er dann zwar mich um, aber ... ich kann ab und auch Opfer bringen," sagte Abby zurück ins Wageninnere gebeugt und grinste frech. "Deine Entscheidung..."
Maggie schüttelte den Kopf, lächelte Abby aber dankbar zu. "Nein, ich warte", erklärte sie. "Du brauchst deswegen keine Opfer bringen und dich dafür umbringen zu lassen." Sie hatte zwar vorhin ähnlich auf Abbys Vorhaben, per Anhalter zu reisen, reagiert und fand es immer noch nicht gut, aber trotzdem brauchte Abby sich jetzt nicht zu opfern. "Außerdem wird er mich doch eh schon gesehen haben. Oder auch nicht. Ganz egal ... ich bleibe. Und Abby? Danke. Für ... für's Trösten und Zuhören. Das hat mir wirklich geholfen und viel bedeutet. Vorallem nach dem schlechten Start, den wir hatten."
"Na okay, aber ich glaube im Fall von mich umbringen lassen ist es im Moment egal was ich Dad erzähle," seufzte Abby und sah durch die Windschutzscheibe zur Hütte, wo Garret gerade die Veranda verließ. Als ihre Mutter sie überraschend mit einem Danke zurückhielt, sah Abby wieder zurck und lächelte breit. "Das war doch selbstverständlich. Das Zuhören meine ich und das Trösten. Mir hat das nämlich auch sehr viel mehr bedeutet, als ich dir das wohl im Moment zeigen kann."