16.24 Uhr, David, Jordan (<-- langsam komme ich durcheinander, wollte hier eben schon John schreiben *gg*)
"Vielleicht. Vielleicht aber doch," Jordan war noch immer nicht zufrieden mit der Reaktion der anderen auf die Leiche. Sie wussten doch alle mit welch gefährlichem Drogenboss sich Renee und Abby angelegt hatten. Da nahm doch einen möglichen toten FBI-Mann im Wasser nicht auf die leichte Schulter? Und falls es mit Max Akte zu tun hatte, schon zweimal nicht? Wollte Woody das nicht sehen? Oder sah er es , wollte es nur nicht wahr haben aus Angst der Rest vom Urlaub würde dann erst recht ins Wasser fallen? "Ich rufe REnee an. Eine Frage wird sie bestimmt nicht umbringen," vielleicht bringt sie mich um, aber das muss ich in kauf nehmen... Jordan sah David dabei trotzdem fragend an und als dieser nur mit den Schultern zuckte, sah Jordan zurück zu Woody. "Eh.. du hast nicht zufällig dein Handy dabei?"
Kenn ich. Hab gestern versucht, mich mit Woody Hanson anzumelden
16.24 Uhr, Annie, Woody
Annie seufzte nur leise, als Jordan einfach nicht nachgeben wollte und stur wie ein kleines Kind blieb. Sie machte damit doch nur alles kaputt. Reichte es ihr denn nicht, dass sie schon den Urlaub von vier Personen auf dem Gewissen hatte? Musste sich auch noch den von drei anderen zerstören? Mehr zerstören als er es schon war? Und vor allem: Was erhoffte sie sich von Renee? Das diese durch ihr Handy kroch und sich die Leiche ansah, um zu bestätigen, dass sie den Mann kannte oder nicht? War das hier Science Fiction und sie hatte es nur verpasst? Doch da David nur mit den Schultern zuckte und sich Jordan nicht in den Weg stellte, sagte Annie auch nichts weiter.
"Nein, hab ich nicht dabei", sagte Woody. "Ich war spazieren und bin im Urlaub. Da schleppe ich kein Handy mit mir rum." Er sah Jordan enttäuscht an, als diese einfach nicht zur Vernunft kommen wollte und ließ die Schultern hängen. "Versuch es mit einer öffentlichen Telefonzelle oder frag deine neuen Freunde da vorne, ob sie dir ein Handy leihen können. Ich hab meins nicht dabei. Liegt in der Hütte." Bei den gepackten Koffern ...
"Ihre Nummer kann ich leider nicht auswendig," gab Jordan frustriert zu und sah Annie und David hoffnungsvoll an. Doch David schüttelte den KOpf.
"Wir haben unsere Handys auch in der Hütte gelassen. Und das von Abby hat Renees Nummer nicht abgespeichert. Und tut mir leid... ich hab ein schlechtes Zahlengedächtnis."
"Tja, dann werde ich wohl nur das tun können was Woody verlangt hat.. einfach nur Zeugin spilen," frustriert war dabei keine Beschreibung von dem was Jordan empfand. Sie war gegen eine dreifach Mauer gerannt und musste sich vorerst geschlagen geben.
Annie sah David vorsichtig an, als dieser einfach behauptete, in Abbys Handy wäre Renees Nummer nicht abgespeichert. Woher wollte er das wissen? Das hatten sie doch gar nicht kontrolliert. Vielleicht wurde dieses 'unbekannter Anrufer' ja vorhin auch nur angezeigt, weil Renee ihre Rufnummernübertragung ausgeschaltet hatte? So genau kannte Annie sich mit den Dingen nicht aus, aber möglich war es ja schon. Trotzdem hatte sie das Gefühl, dass David das absichtlich gesagt hatte, um den Anruf zu verhindern. Deswegen sagte sie nichts und hielt den Blick wieder gesenkt.
Tja, hättest du mal gleich auf mich gehört, dachte Woody frustriert, sagte aber ebenfalls nichts. Er hatte sowieso schon viel zu viel gesagt und am liebsten wäre er einfach weiter gelaufen. Aber nach dem Treffen hier und der Leiche war das wohl kaum noch möglich. Leider
"Fein, dann eben nicht. Nicht hier und nicht jetzt," sagte Jordan resignierend. Insgeheim hoffte sie ja sehr, dass die drei völlig daneben lagen und sie mit ihrer Sorge nicht. Nur um am Ende ihr 'ich hab's euch ja gleich gesagt'-Gesicht machen zu können. Denn diese passive Einstellung ging ihr gerade wirklich gewaltig auf den Keks. Aber davon behielt sie natürlich alles schön für sich und sah unschlüssig umher. "Dann... dann geh ich wohl mal zurück zum Wagen und ihr, genießt noch euren Tag," irgendwie... "Und was ist mir dir Woody... fährst du mit zurück oder bleibst du oder läufst du...", bei ihrer Frage war sich Jordan leider gar nicht sicher was ihr lieber gewesen wäre. Ein Woody der mitkam und sie endlich reden konnten, oder aber ein Woody der sich drückte und lieber flüchtete.
Während Annie nur froh war, dass sich die Versammlung hier langsam aber sicher auflöste und sie bald wieder mit David alleine sein konnte, war Woody ein wenig mulmig zumute, weil er schon die ganze Zeit die Frage erwartete, die Jordan dann auch stellte und auf die er keine Antwort wusste. Einfach weil er nicht wusste, was er wollte, was Jordan von ihm erwartete und wie sie was auslegen würde. Da half auch nicht, dass sie wirklich von dem Fall ablassen und abwarten wollte. Die Entscheidung, die er fällen musste, blieb. "Was möchtest du denn, was ich tue?", fragte er und ärgerte sich über die Unsicherheit, die in seiner Stimme lag. Aber er wusste wirklich nicht, was Jordan von ihm verlangte und was sie wollte. Schließlich war sie diejenige gewesen, die vorhin einfach abgehauen und geflüchtet war. Sie war es, die alle anderen ihm vorzog, und deswegen wusste Woody nicht, ob sie ihn überhaupt noch um sich herum haben wollte. Sollte sie entscheiden ...
David hatte zwar bei Jordans Bitte auf Durchzug gestellt und unverschämt gelogen, um Renee ihre Ruhe zu gönnen, aber andererseits war er jetzt so gar nicht beruhigt. Im Gegenteil er war noch nervöser und unruhiger. Denn wenn Jordan recht hatte, was dann? Dann hatten sie eben alle dazu beigetragen ein wichtiges Bindeglied zu zerschlagen, noch bevor Jordan dafür gesorgt hätte, dass es in Erscheinung treten konnte. Vielleicht ergab sich ja später die Möglichkeit Renee ganz nebenbei nach ihren Fällen zu fragen. Wie, wusste er jetzt auch noch nicht...
"Was ich möchte, was du tust?", fragte Jordan, mehr um Zeit zu gewinnen als wirklich über die Frage entsetzt. "Du bist ein großer Junge Woody. Wenn du alleine sein möchtest, fahre ich alleine zurück, und falls nicht, auch okay." Und dabei war sie sich noch immer nicht sicher, welche Variante ihr wirklich die lieber wäre.
"Ja, wenn es nur okay ist, dann gehe ich doch lieber zu Fuß", sagte Woody enttäuscht, weil Jordan ihm den Ball einfach zurückspielte, ohne wirklich zu sagen, was sie wollte. "Weißt du, du bist auch ein großes Mädchen und du warst diejenige, die vorhin einfach gefahren ist. Du hast den Wagen und musst wissen, ob du alleine zurückfahren willst oder nicht. Deswegen ... es ist in Ordnung. Ich gehe zu Fuß. Mal schauen wohin und wann ich dann zur Hütte komme. Aber das kann dir ja eh egal sein, weil es hat dich ja vorhin auch nicht interessiert und Zeit, Bescheid zu sagen, hast du dir ja auch nicht genommen. Mach's gut, Jordan. Bis irgendwann mal. Ciao Annie, bis dann, David." Woody nickte den beiden im Boot zu und wandte sich dann ab, um den Weg, den er vorhin gekommen war, wieder zurück zu gehen.
"Oh großartig Woody, lauf ruhig weg," rief ihm Jordan ein wenig aufgebracht hinter her, weil sie sich völlig zu unrecht angegriffen fühlte. "Und mach es dir einfach. Sei beleidigt, weil ich dir nicht eine Entscheidung abnehme, die DU nicht treffen möchtest. Ich kann sie dir leider nicht abnehmen, weil ich nicht weiß, wie sauer du auf mich bist und deswegen deine RUhe vor mir haben möchtest. Oh und tut mir leid, wenn ich vorhin einfach abgehauen bin, um nach Freunden zusehen, nachdem du beleidigt in die Hütte verschwunden bist... Geh, gib mir recht, wieso es einfacher ist, ein Leben als Single zu führen." Nicht nur das, sondern wieso sie recht behielt was ihre Beziehung anging. Genau an diesem Punkt an dem sie jetzt standen hatte sie niemals mit Woody stehen wollen. Aber er hatte sie ja gedrängt.... irgendwie. Und jetzt hatten sie den Salat.
Er machte es ich einfach? Oh, ja. Wer war denn vorhin einfach abgehauen, um nach Freunden zu sehen, statt nach ihrem Freund? Weil es doch soviel einfacher war, das eigene Gewissen zu beruhigen, statt sich den eigenen Gefühlen stellen zu müssen und zuzugeben, dass man geschwindelt hatte, und um Verzeihung zu bitten. Dass er ihr sowieso nicht wichtig war, wusste er doch längst, da brauchte sie nicht zu wiederholen, dass sie doch lieber zu Garret ging, statt nach ihm zu sehen und zu fragen, was mit ihm los war und warum er vielleicht beleidigt verschwunden war ... Nein, die einzige, die weggelaufen und feige gewesen war, die es sich einfach gemacht hatte, war Jordan gewesen. Und wer im Glashaus saß, sollte nicht mit Steinen werfen. So einfach war das. Nur das, was Jordan am Ende noch sagte, machte Woody dann doch Angst und er blieb stehen, drehte sich aber nicht um. "Wenn du es lieber einfach haben möchtest, Jordan, dann kannst du es haben", sagte er ruhig, aber so laut, dass Jordan es hören konnte. "Ich hatte nur gedacht, du wärst jemand, dem einfach zu langweilig ist. Sollte ich mich da getäuscht haben, dann ... bitte. Mach es dir einfach und geh. Du kannst den Wagen haben. Ich komme schon irgendwie nach Hause zurück. Nimm keine Rücksicht auf mich." Machst du ja eh nicht ...
Als vor ihnen plötzlich - wenn auch nicht ganz unerwartet - die Hölle losbrach, sah Annie erschrocken von Woody zu Jordan und weiter zu David, und ihr Drang, von hier zu verschwinden, war größer denn je. Aber einfach so gehen konnte sie auch nicht. Nicht, bevor sie nicht wusste, ob Woody Hilfe brauchte oder Jordan einen Rat - wobei das wohl eher unwahrscheinlich war, nachdem sie vorhin ihre Freundschaft mehr oder weniger gekündigt hatten. Aber wenn Woody jemanden als Gesellschaft brauchte und er ihre Hilfe wollte, dann wollte sie für ihn da sein. Selbst wenn das bedeutete, dass aus der trauten Zweisamkeit nichts wurde. Aber ihn alleine hier zurücklassen, während Jordan mit Sack und Pack Richtung Süden fuhr, konnte sie einfach nicht. Und sie vertraute darauf, dass David Verständnis dafür haben würde oder sogar von sich aus den Vorschlag machen würde. Hoffte sie zumindest. "Sollen wir ... uns einmischen?", fragte sie ihn trotz ihres Vorhabens, sich erstmal rauszuhalten, bevor sie Jordan noch weiter gegen sich aufbrachte, aber so wie es schien, kamen die beiden alleine nicht weiter.
"Oh bitte, komm mir nicht damit," sagte Jordan und verdrehte innerlich die Augen. Sie hatte doch schon genug kompliziertes in ihrem Leben. War es da zu viel verlangt, wenn sie ein bisschen Normalität und Langeweile in der Beziehung vorzog? "Was um alles in der Welt ist so schwer daran einfach zu sagen "ja ich fahre mit" und "nein ich brauch noch etwas Zeit"? Deine Spitze hättest du dir an den Hut stecken können. Aber bitte... lauf doch zurück...," Jordan wandte sich jetzt selbst zum Gehen um. Inzwischen war ihr die Lust auf Detektivarbeit auch vergangen und noch während sie sich herumdrehte, musste sie sich fragen, ob Woody eben mit "geh doch" Boston gemeint hatte, oder nur die Hütte. So sicher war sie sich da nicht mehr...
Eigentlich hatte Woody ja nichts mehr sagen wollen, doch er hatte das Gefühl, Jordan noch eine Erklärung oder zumindest etwas zum Nachdenken mit auf den Weg zu geben, den sie jetzt - selbst ausgesucht - alleine gehen würde. Wo auch immer der Weg hinführte. "Daran wäre nichts schweres gewesen, Jordan", sagte er. "Genau so wie nichts schweres daran gewesen wäre, vorhin kurz Bescheid zu sagen, bevor du auf und davon gelaufen bist. Aber darum geht es nicht. Ich brauche keine Zeit. Aber scheinbar brauchst du die. Und die wollte ich dir geben, indem ich dir die Wahl ließ, statt mich einfach aufzudrängen und in den Wagen zu steigen. So einfach ist das. Denk mal drüber nach. Zeit hast du ja jetzt. Ob auch Lust kann ich nicht sagen. Vielleicht ist dir ja wieder irgendetwas anderes wichtiger. Keine Ahnung ... Musst du wissen."
"du willst was," fragte David entsetzt. "Hier bleiben und dich einmischen? Ich dachte die beiden sind nicht mehr auf deiner Freundesliste. Wieso uns einmischen und alles schlimmer machen? Ich würde eher vorschlagen wir lassen uns ganz zufällig abtreiben.. dezent und unauffällig. Das ist nicht unser Problem hier..." und das meinte David ernst. Er hatte vorhin noch versucht zu vermitteln und er hatte versucht Annie dahin zu drängen alles erst einmal zu überschlafen, bevor sie so wutentbrannt über alle hergefallen war und dann die Flucht angetreten hatte. Und jetzt wollte sie den beiden auch noch helfen? Das verstand er absolut nicht.
"Ja, du hast Recht", sagte Annie leise und nickte. "Das hab ich vorhin gesagt und ... ich wollte nur sicher gehen, dass du es auch willst. Das Raushalten, meine ich. Die beiden ... sie sollen selber zurechtkommen. Wir haben ja schon mitbekommen, was schief geht, wenn wir uns einmischen und ... lass und einfach gehen." Und damit legte sie wieder ihre Füße auf die Pedale und versuchte, einfach in die andere Richtung zu treten, was auch zum Glück funktionierte, sodass sie nicht nach großartig zu einem Wendemanöver gezwungen waren, was sicher alles andere als unauffällig gewesen wäre.